DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Ukraine: Keine Fortschritte hinsichtlich Waffenruhe
Bei dem Treffen der Außenminister Russlands und der Ukraine sind nach Angaben des ukrainischen Chef-Diplomaten Dmytro Kuleba keine Fortschritte hinsichtlich einer Waffenruhe erzielt worden. "Wir haben über eine Waffenruhe gesprochen, aber in dieser Hinsicht wurde kein Fortschritt erzielt", sagte Kuleba vor Journalisten im türkischen Antalya. Er habe jedoch mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow vereinbart, die Gespräche "in diesem Format fortzusetzen". Lawrow bestätigte, dass Russland die Verhandlungen mit der Ukraine fortsetzen wolle.
Scholz und Macron telefonieren mit Putin
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat nach Angaben aus deutschen Regierungskreisen am Donnerstagvormittag gemeinsam mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Deutschland und Frankreich forderten in dem Gespräch von Russland demnach einen sofortigen Waffenstillstand. Macron und Scholz hätten darauf bestanden, "dass jede Lösung dieser Krise durch Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland erfolgen muss". Die drei Staats- und Regierungschefs hätten beschlossen, in den nächsten Tagen in engem Kontakt miteinander zu bleiben.
Ukrainische Armee: Russland kommt bei Einkesselung Kiews voran
Die russischen Streitkräfte haben in der Nacht zum Donnerstag nach Angaben des ukrainischen Generalstabs ihre "offensive Operation" zur Einkesselung der Hauptstadt Kiew fortgesetzt. Dem Lagebericht zufolge gab es auch in den Städten Petrowsk (Norden) Isjum, Hruschuwakha (beide im Osten), Sumy, Ochtyrka (beide im Nordosten) sowie in den Regionen Donezk und Saporischschja (Südosten) neue Angriffe. Binnen weniger Tage hat sich die Frontlinie rund um die ukrainische Hauptstadt deutlich verschoben: Stand die russische Armee vor fünf Tagen noch rund hundert Kilometer nordöstlich von Kiew entfernt, näherten sie sich am Mittwoch der an Kiew grenzenden Stadt Browary, wie AFP-Reporter berichteten.
Großbritannien friert Vermögen von Oligarch Abramowitsch ein
Die britische Regierung hat als erstes westliches Land Sanktionen gegen den russischen Milliardär Roman Abramowitsch verhängt, um den Druck auf die mit dem Kreml verbundenen Oligarchen weiter zu erhöhen. Abramowitsch hat bereits erklärt, dass er versucht, seinen Fußballclub Chelsea FC und sein Haus in London zu verkaufen. Die britische Regierung erklärte, sein Vermögen werde nun eingefroren und ein Reiseverbot verhängt.
BGA fordert wegen Sanktionsfolgen Entlastung für Unternehmen
Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) hat wegen befürchteter starker Auswirkungen der Russland-Sanktionen Entlastungen für die Wirtschaft angemahnt. "Jetzt muss die Politik ihre Hausaufgaben machen", forderte BGA-Präsident Dirk Jandura. "Es braucht mutige Entscheidungen, um die Unternehmen zu entlasten." Laut der jüngsten Unternehmerumfrage des Verbandes erwarteten 62 Prozent eine Verlangsamung und weitere 32 Prozent befürchteten eine Unterbrechung der wirtschaftlichen Erholung.
Ökonomen Fuest und Fratzscher warnen vor stark steigenden Preisen
Die beiden führenden Ökonomen Clemens Fuest und Marcel Fratzscher haben wegen des Ukraine-Kriegs vor einer deutlich steigenden Inflation gewarnt. "Wenn es einen Lieferstopp geben würde, dann würden die Preise noch einmal sehr stark ansteigen", sagte Fuest, der das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung leitet, dem Bayerischen Rundfunk. "Dann können es deutlich mehr als 5 Prozent werden." Der Preisanstieg würde sich dann aber nicht nur auf das Öl beziehen, so Fuest weiter, "auch Lebensmittel verteuern sich."
Umweltorganisationen fordern von Brüssel Rücknahme von Taxonomie-Entwurf
Deutsche Umweltorganisationen haben die EU-Kommission in einem offenen Brief aufgerufen, ihren Entwurf zur Aufnahme von fossilem Gas und Atomkraft in die EU-Taxonomie zurückzuziehen. Nur so könne der Weg frei gemacht werden für eine wissenschaftsbasierte Taxonomie, die ausschließlich auf erneuerbare Energien setze, erklärten die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Anti-Atom-Organisation Ausgestrahlt in einer Mitteilung. Der Ukraine-Krieg zeige, dass weder Atomkraft noch fossiles Gas der richtige Weg seien, um die Energieversorgung in Europa sicherzustellen.
US-Energieministerin ruft Ölkonzerne zu höherer Produktion auf
Angesichts der hohen Rohöl- und Benzinpreise hat die US-Energieministerin Jennifer Granholm die Ölkonzerne ihres Landes zur Steigerung der Produktion aufgerufen. "In diesem Moment der Krise brauchen wir eine größere Bevorratung", sagte Granholm in einer Rede auf der Energiekonferenz Cera Week in Houston im Bundesstaat Texas. Wegen des Ukraine-Krieges und der deshalb gegen Russland verhängten Sanktionen herrsche "ein Ernstfall", in dem "wir verantwortlich die kurzfristige Versorgung erhöhen müssen", sagte die Energieministerin.
+++ Konjunkturdaten +++
Brasilien Einzelhandelsumsatz Jan +0,8% gg Vm; -1,9% gg Vj
DJG/DJN/AFP/apo
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March 10, 2022 07:30 ET (12:30 GMT)
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