
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Angriff Russlands auf die Ukraine wird laut Europäischer Zentralbank (EZB) erhebliche Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum und die Inflation haben. EZB-Präsidentin Christine Lagarde sprach am Donnerstag in Frankfurt nach der Ratssitzung von Unterbrechungen des internationalen Handels, geringerer Zuversicht in der Wirtschaft und steigenden Energiepreisen. Die konkreten Auswirkungen hingen jedoch davon ab, wie sich der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine entwickele.
Positiv hob Lagarde hervor, dass die Konjunktur durch die nachlassende Corona-Pandemie unterstützt werde. Infolgedessen hätten sich die Lieferengpässe gelöst und der Arbeitsmarkt weiter verbessert. Allerdings dürfte die Konjunktur durch den starken Preisanstieg bei Rohstoffen und Energie gedämpft werden. Gleiches gelte für die schlechtere Wirtschaftsstimmung. Die Wachstumsrisiken seien mit dem Krieg deutlich gestiegen.
An den Finanzmärkten sei die Volatilität gestiegen, sagte Lagarde. Die Finanzsanktionen gegen Russland hätten bisher aber nicht zu ernsten Verspannungen oder Liquiditätsengpässen geführt. Die Bankbilanzen bezeichnete Lagarde als gesund, die Banken arbeiteten so profitabel wie vor der Pandemie./bgf/jsl/he