VERSAILLES (dpa-AFX) - Der italienische Ministerpräsident Mario Draghi hat sich offen für den französischen Vorschlag eines schuldenfinanzierten EU-Fonds gezeigt, um die wirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine zu stemmen. "Italien und Frankreich sind auch auf dieser Front vollständig auf einer Linie", sagte Draghi am Donnerstag am Rande des EU-Gipfels in Versailles bei Paris. Man werde bei dem Treffen darüber sprechen.
Die europäische Wirtschaft wachse noch, es habe aber eine Verlangsamung gegeben, und man beobachte, dass viele Rohstoffe knapp seien, so Draghi. Darauf müsse man genauso schnell und überzeugt antworten, wie man auf die russische Aggression reagiert habe.
Frankreich hat die Idee ins Spiel gebracht, wie schon in der Corona-Krise ein schuldenfinanziertes Unterstützungsprogramm zu beschließen. Dieses könnte demnach helfen, die Folgen des aktuellen Energiepreisanstieges abzufedern, aber auch Investitionen in Verteidigungsprojekte fördern. Länder wie Deutschland und die Niederlande halten dies zum derzeitigen Zeitpunkt für nicht notwendig und verweisen darauf, dass erst einmal das 800 Milliarden Euro schwere Corona-Hilfspaket aufgebraucht werden sollte./dub/DP/ngu