DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18.45 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.651,39 -3,04% -15,05% Stoxx50 3.467,20 -2,12% -9,20% DAX 13.442,10 -2,93% -15,38% FTSE 7.099,09 -1,27% -2,62% CAC 6.207,20 -2,83% -13,22% DJIA 32.890,11 -1,19% -9,49% S&P-500 4.219,98 -1,35% -11,46% Nasdaq-Comp. 12.988,98 -2,01% -16,98% Nasdaq-100 13.445,74 -2,16% -17,61% Nikkei-225 25.690,40 +3,94% -10,77% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 162,55% -111
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 107,23 108,70 -1,4% -1,47 +44,0% Brent/ICE 111,40 111,14 +0,2% 0,26 +44,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.001,17 1.991,92 +0,5% +9,25 +9,4% Silber (Spot) 25,99 25,83 +0,6% +0,16 +11,5% Platin (Spot) 1.080,10 1.085,10 -0,5% -5,00 +11,3% Kupfer-Future 4,63 4,56 +1,4% +0,06 +3,7%
Die Ölpreise kommen deutlich von den Tageshochs zurück. Venezuela will die Förderung massiv ausbauen.
FINANZMARKT USA
Neben dem Krieg in der Ukraine belasten deutlich gestiegene Verbraucherpreise und Gewinnmitnahmen nach der Erholungsbewegung am Vortag. Das Treffen der Außenminister Russlands und der Ukraine, auf das der Markt am Vortag große Hoffnungen gesetzt hatte, ist ergebnislos verlaufen. Für Beunruhigung sorgen neue russische Forderungen an die Adresse der Ukraine, nachdem es am Vortag noch so ausgesehen hatte, als ob beide Kriegsparteien von ihren Maximalforderungen abgerückt seien. Zu den aktuell hohen Erdöl- und Rohstoffpreisen passen die Verbraucherpreise, die noch deutlicher geklettert sind als ohnehin befürchtet. Die US-Inflation erreichte ein 40-Jahreshoch. Anleger dürften nun einen großen Zinsschritt von 50 Basispunkten bei der anstehenden US-Notenbanksitzung einpreisen. Dies dürfte die Aktienkurse belasten, heißt es. Goldman Sachs (-2,0%) wird die erste der großen US-Banken sein, die Russland nach dem Angriff auf die Ukraine den Rücken kehrt. Amazon gewinnen 5,1 Prozent. Der Internetriese will einen Aktiensplit vornehmen, um die Aktie erschwinglicher zu machen für Kleinanleger. Crowdstrike rechnet im laufenden Jahr mit einem Umsatz von über 2 Milliarden Dollar, nachdem er gerade erstmals die 1-Milliarde-Dollar-Grenze geknackt hat. Die Aktie macht einen Satz um 14,2 Prozent. Asana weitete dagegen den Verlust aus, der Kurs bricht um 25 Prozent ein.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
22:05 US/Oracle Corp, Ergebnis 3Q
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Keine Daten mehr angekündigt.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Nach der massiven Rally des Vortages waren die Aktienmärkte anfällig für Gewinnmitnahmen. Mit Bekanntgabe der EZB-Beschlüsse verstärkte sich der Verkaufsdruck. Die EZB hatte bekanntgegeben, das Volumen ihrer APP-Käufe schrittweise zu reduzieren. Verglichen mit den vorigen Anpassungen der geldpolitischen Instrumente im Dezember läsen sich die Änderungen etwas falkenhafter, urteilten die Volkswirte von ING. Eine erste Zinserhöhung noch in diesem Jahr sei durchaus möglich. Einmal mehr belastete der Ukraine-Krieg, denn das Treffen zwischen den Außenministern Russlands und der Ukraine brachte keine Fortschritte. Für Beunruhigung am Markt sorgten indes wieder schärfere Töne aus Moskau hinsichtlich der Kriegsziele, nachdem der russische Aggressor zur Wochenmitte noch konzilianter geklungen hatte. K+S hielt trotz des Ukrainekriegs an der Prognose fest. Die Aktie rückte um 10,9 Prozent vor. Die Aussagen auf dem Investorentag der Deutschen Bank kamen gut an. Die Aktie (-0,7%) bewies relative Stärke. Mit einem Minus von 5,5 Prozent reagierte die BMW-Aktie auf die Geschäftszahlen. Vor allem die Automobilsparte hat nach Aussage von Analysten schlechter abgeschnitten als erwartet. Für Hugo Boss ging es nach Zahlenausweis um 7,1 Prozent nach unten. Dabei belastet nicht nur eine enttäuschende Dividende, sondern auch ein nicht überzeugender Ausblick. Nach endgültigen Geschäftszahlen gaben Hannover Rück um 5,7 Prozent nach. Citigroup sprach von einer schwächeren Qualität der Zahlen als erwartet.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:26 Uhr Mi, 17:38 Uhr % YTD EUR/USD 1,0996 -0,7% 1,1061 1,1089 -3,3% EUR/JPY 127,70 -0,4% 128,30 128,36 -2,4% EUR/CHF 1,0232 -0,2% 1,0255 1,0262 -1,4% EUR/GBP 0,8393 -0,1% 0,8389 0,8414 -0,1% USD/JPY 116,12 +0,2% 115,99 115,78 +0,9% GBP/USD 1,3104 -0,6% 1,3184 1,3177 -3,2% USD/CNH (Offshore) 6,3271 +0,1% 6,3262 6,3234 -0,4% Bitcoin BTC/USD 39.232,61 -6,4% 39.279,17 42.397,09 -15,1%
Die falkenhaftere EZB stützte zunächst den Euro. Nachdem aus den USA ein stärker als befürchtet ausgefallener Anstieg der Verbraucherpreise gemeldet worden war, zog der Dollar auf breiter Front an - in der Folge kam der Euro deutlich zurück. Die Inflationsdaten untermauerten die Erwartung, dass die US-Notenbank in der kommenden Woche die Zinsen erhöhen wird.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die Aktienmärkte haben sich der Erholungsbewegung in Europa und den USA vom Vortag angeschlossen. Auf breiter Front kam es zu einer ausgeprägten Erholungsbewegung nach den massiven Verlusten der vergangenen Tage. Neben Schnäppchenkäufen waren es in erster Linie Hoffnungen auf eine rasche Beendigung des Krieges in der Ukraine angesichts zunehmender diplomatischer Bemühungen. Positiv wirkte auch, dass die Ölpreise am Vortag nach ihrem tagelangen Höhenflug erstmals deutlich gefallen waren. Tokio verbuchte den höchsten Tagesgewinn seit Juni 2020. An den anderen Plätzen fielen die Erholungsbewegungen etwas geringer aus. In Seoul ging es nach der Pause am Mittwoch aus Anlass der Präsidentenwahl um 2,2 Prozent nach oben. Gewählt wurde der Oppositionskandidat Yoon Suk Yeol von der konservativen Partei. Nach Einschätzung von Goldman Sachs könnte der neue Präsident wirtschaftsfreundlicher agieren. Der frühere Generalstaatsanwalt hatte unter anderem den Bau von Wohnungen versprochen. Bauwerte wie GS Engineering & Construction (+8,2%) waren denn auch besonders gesucht. In Schanghai halfen anhaltende Spekulationen über weitere konjunkturstützende Maßnahmen. Zu den größten Tagesgewinnern gehörten Aktien, die potenziell von niedrigeren Ölpreisen profitieren. Dazu gehörten in Tokio Auto- und Chemieaktien. In Sydney standen deutlichere Verluste bei Rohstoffaktien Gewinnen bei den Bank-, Technik- und Reisetiteln gegenüber. Rohstoffaktien folgten den Rohstoffpreisen nach unten.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
BMW zahlt nach Rekordgewinn höhere Dividende
BMW hat vergangenes Jahr den Gewinn deutlich überproportional zum Umsatz gesteigert. Wie der Premiumautokonzern überraschend mitteilte, wird die Dividende nun kräftig erhöht. Nach 1,90 Euro je Stammaktie im Jahr zuvor sollen nun 5,80 Euro je Anteil ausgeschüttet werden. Je Vorzugsaktie sollen es 5,82 nach 1,92 Euro sein.
BMW holt die Marke Alpina ins Portfolio
Die BMW Group holt die Marke Alpina in ihr Portfolio. Der Münchener Autobauer teilte mit, er habe sich die Markenrechte gesichert. Firmenanteile an dem Kleinserien-Hersteller Alpina Burkard Bovensiepen GmbH + Co aus Buchloe bei München werden nicht erworben. Über finanzielle Modalitäten wurde Stillschweigen vereinbart.
S&P macht Deutscher Bank nach Investorentag Hoffnung
Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) sieht nach dem Investorentag der Deutschen Bank Hoffnung für eine weitere Verbesserung der Bonitätseinstufung des Kreditinstituts. Die Deutsche Bank habe das Potenzial, ihre Kreditwürdigkeit und Performance in Richtung ihrer globalen Konkurrenten zu verbessern, wenn sie entsprechend ihrem am Donnerstag veröffentlichten neuen Strategieplan liefert, teilte S&P mit. Allerdings stellten die geopolitischen und die Marktbedingungen ein schwieriges Umfeld für den Bankensektor dar.
Deutsche-Post-Tochter DHL Express, Singapore Air kooperieren
Die Deutsche-Post-Tochter DHL Express hat mit Singapore Airlines einen Crew-und Maintenance-Vertrag für fünf Boeing 777 Frachtflugzeuge geschlossen. Damit will der Konzern den Express-Service zwischen dem asiatisch-pazifischen Raum und Amerika ausbauen, um der Kundennachfrage auf den schnell wachsenden internationalen Expressversandmärkten zu begegnen.
CTS Eventim gewinnt Stararchitekt für Multifunktionsarena in Mailand
Der Ticketing- und Veranstaltungskonzern CTS Eventim hat für die Gestaltung von Italiens künftig größter Multifunktionsarena in Mailand den britischen Stararchitekten Sir David Chipperfield gewonnen. Die neue MSG Arena verspreche damit auch zu einem weltweit beachteten architektonischen Glanzstück zu werden, teilte das MDAX-Unternehmen mit.
Frasers sichert sich weitere Stimmrechte an Hugo Boss
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 10, 2022 12:47 ET (17:47 GMT)
DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
Die britische Einzelhandelskette Frasers Group hat ihr Engagement bei Hugo Boss nochmals verstärkt. Wie aus einer Pflichtmitteilung des Modekonzerns hervorgeht, hat sich Frasers über Finanzinstrumente den Zugriff auf 15,70 Prozent an Hugo Boss gesichert, von 12,50 Prozent zuvor. Direkt hält Frasers unverändert 4,46 Prozent der Hugo-Boss-Anteile.
Morphosys schreibt 231 Millionen Euro auf F&E-Aktivitäten ab
Die Biotechnologiefirma Morphosys muss nach der Übernahme von Constellation Pharmaceuticals eine Abschreibung auf die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Unternehmens vornehmen. Die Wertminderung von 231 Millionen Euro erhöhe den operativen Aufwand im vierten Quartal 2021 entsprechend, teilte das im TecDAX und SDAX notierte Unternehmen mit.
Erbin von Porsche-Konstrukteur steht keine Beteiligung am VW-Beetle-Erfolg zu
Die Tochter eines früheren Konstrukteurs bei Porsche ist vor dem Oberlandesgericht Braunschweig mit ihrer Klage auf Beteiligung am wirtschaftlichen Erfolg des Volkswagen Beetle gescheitert. Sie habe nicht beweisen könne, dass ihr Vater zwischen 1934 und 1938 den sogenannten Ur-Käfer äußerlich gestaltet habe, erklärte das Gericht am Donnerstag. Zudem sei die äußere Gestaltung des Autos keine "schutzfähige Schöpfung".
Washtec schlägt für 2021 Gesamtdividende von 2,90 EUR je Aktie vor
Die Washtec AG will für das vergangene Jahr insgesamt 2,90 Euro je Aktie an ihre Aktionäre ausschütten. Neben einer regulären Dividende in Höhe von 2,10 Euro schlägt der Hersteller von Autowaschanlagen eine Sonderdividende von 0,80 Euro je Anteil vor, da der Geschäftsverlauf 2022 über den Erwartungen im Hinblick auf Ergebnis und Cashflow-Entwicklung lag. Nachdem die Ausschüttung im Pandemie-Jahr 2020 ausgefallen war, hatte Washtec für das Jahr 2021 eine reguläre Dividende von 0,99 Euro und eine Sonderdividende von 1,31 Euro je Aktie gezahlt.
Goldman Sachs verlässt Russland
Goldman Sachs wird die erste der großen Wall-Street-Banken sein, die Russland nach dem Angriff auf die Ukraine den Rücken kehrt. Die Bank kündigte am Donnerstag Schritte an, seine Aktivitäten in dem Land zu beenden. "Goldman Sachs wickelt sein Geschäft in Russland in Einklang mit regulatorischen und lizenzbezogenen Anforderungen ab", sagte ein Sprecher.
Shell rechnet wegen Russland-Ausstieg 2022 mit Abschreibungen
Der Öl- und Gaskonzern Shell rechnet im Zuge des Rückzugs aus Russland im laufenden Jahr mit Wertberichtigungen. Der Ausstieg aus der russischen Beteiligungen an Gazprom PJSC und damit verbundenen Unternehmen sowie der Beendigung der Beteiligung am Nord Stream 2-Pipelineprojekt dürfte 2022 zu Abschreibungen führen, teilte Shell in dem Geschäftsbericht für 2021 mit, nannte aber keine konkreten Summen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf
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March 10, 2022 12:47 ET (17:47 GMT)
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