DJ WOCHENEND-ÜBERBLICK Unternehmen/12. und 13. März 2022
Die wichtigsten Meldungen zu Unternehmen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.
Bundesregierung stützt Energiekonzerne mit Milliarden - Zeitungen
In der Energiewirtschaft droht laut einem Zeitungsbericht eine Insolvenzwelle, weil immer mehr Unternehmen angesichts höherer Rohstoffpreise ihre Sicherheitsleistungen für Termingeschäfte um Milliarden Euro aufstocken müssen. Nach dem Energiekonzern Uniper habe sich in dieser Woche ein Kraftwerksbetreiber wegen finanzieller Engpässe an die Bundesregierung gewandt und einen Antrag auf Hilfsmaßnahmen gestellt, schreibt die Welt am Sonntag. Und das Handelsblatt berichtet, die EnBW-Tochter Verbundnetz Gas (VNG), ein großer Gasimporteur, wolle sich mit einem Milliardenkredit von der KfW für den Notfall absichern, dass die Gaslieferungen aus Russland aussetzen.
Commerzbank zieht sich aus Russland zurück
Nach der Deutschen Bank hat auch die Commerzbank ihren Rückzug aus Russland bekanntgegeben. "Wir haben das Neugeschäft in Russland eingestellt, nur bestehende Transaktionen wickeln wir noch ab", teilte eine Sprecherin per Email mit. "Sanktionen setzen wir selbstverständlich um." Die Commerzbank hatte ihr Engagement in Russland Anfang des Monats anlässlich ihres Kapitalmarkttages als überschaubar bezeichnet.
Deutsche Bank fährt Aktivitäten in Russland herunter
Die Deutsche Bank hat klargestellt, dass sie sich wegen des Ukraine-Krieges aus Russland zurückziehen will. "Wie einige unserer internationalen Wettbewerber sind wir dabei, unser verbleibendes Geschäft in Übereinstimmung mit den gesetzlichen und regulatorischen Vorgaben herunterzufahren", erklärte die Bank. Gleichzeitig helfe sie ihren bestehenden nichtrussischen, internationalen Kunden dabei, deren Geschäftsbetrieb im Land zu verringern. "Wir machen in Russland kein Neugeschäft mehr."
Hensoldt fordert Einstufung von Rüstungskonzernen als "nachhaltig"
Der Münchner Rüstungskonzern Hensoldt rechnet angesichts des Ukraine-Kriegs und der neuen Aufgaben für die Verteidigungsindustrie auch mit einem Umdenken bei den EU-Nachhaltigkeitsregeln (Taxonomie). "Aus unserer Sicht ist es von größter Bedeutung, dass der Begriff der Nachhaltigkeit weiter gefasst wird, um die Verteidigungsindustrie einzubeziehen", sagte Hensoldt-Vorstandschef Thomas Müller der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag.
United Internet will bis Jahresende eigenes Mobilfunknetz starten
Der Telekommunikationskonzern United Internet will noch in diesem Jahr mit einem eigenen Mobilfunknetz in Deutschland an den Start gehen. Bis zum Jahresende werde das Netz, das derzeit von der Konzerntochter 1&1 Mobilfunk gebaut wird, im Umfeld von etwa 1.000 Basisstationen verfügbar sein, sagte United-Internet-Chef Ralph Dommermuth der Welt am Sonntag.
Verdi ruft Sicherheitspersonal an mehreren Flughäfen zum Streik auf
Im Tarifstreit im Luftsicherheitsbereich hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten in der Fluggastkontrolle an mehreren deutschen Flughäfen am Montag zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. Verdi verhandelt bundesweit für etwa 25.000 Branchenbeschäftigte mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) über eine Erhöhung der Entgelte für Sicherheitskräfte an Verkehrsflughäfen. In den bisher drei Verhandlungsrunden habe keine Einigung erzielt werden können, teilte Verdi mit. Gestreikt werde an den Flughäfen Bremen, Hannover, Leipzig, Berlin, Düsseldorf und Köln/Bonn.
Berkshire Hathaway kauft 2021 bereits für 2 Mrd USD Aktien zurück
Die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway hat laut einer Schätzung von Barron's in diesem Jahr bis Anfang März eigene Aktien im Wert von rund 2 Milliarden US-Dollar zurückgekauft. Die Schätzung basiert auf einer Mitteilung mit der Anzahl der Berkshire-Aktien zum Stand 2. März, die im Vorfeld der Jahreshauptversammlung des Unternehmens am 30. April veröffentlicht wurde. CEO Warren Buffett betrachtet Aktienrückkäufe als die beste Methode, um Kapital an die Aktionäre zurückzugeben.
Fitch erwartet Zahlungsausfall von Gazprom und anderen Rohstoffriesen Russlands
Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit von 28 russischen Rohstoffkonzernen herabgestuft und hält einen "Zahlungsausfall jeglicher Art für wahrscheinlich". Fitch stufte am Samstag den Gasriesen Gazprom, den Ölkonzern Lukoil, die Bergbauunternehmen Rusal, Polyus, Evraz und 23 weitere Unternehmen von B auf "hauptsächlich CC" herab, was bedeutet, dass es "wahrscheinlich" ist, dass diese Unternehmen ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen.
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March 13, 2022 13:00 ET (17:00 GMT)
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