WIESBADEN (dpa-AFX) - Die Preise im deutschen Großhandel steigen weiter stark. Im Februar erhöhten sie sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 16,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Damit wurde die bereits hohe Jahresrate vom Januar von 16,2 Prozent übertroffen. Im Monatsvergleich stiegen die Großhandelspreise im Februar um 1,7 Prozent.
Noch nicht enthalten seien die Preisentwicklungen im Zusammenhang mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine, erklärten die Statistiker. Die Erhebung sei zum Stichtag 5. Februar 2022 erfolgt, also noch vor der Invasion. Infolge des Einmarschs sind die Preise vieler Energieprodukte und Rohstoffe stark gestiegen. Zuvor hatte bereits die Corona-Pandemie für gestörte Lieferketten und hohe Preisanstiege gesorgt.
Im Februar seien erneut die Preise für viele Rohstoffe und Vorprodukte gestiegen, erklärte das Bundesamt. Mineralölerzeugnisse waren 43,6 Prozent teurer als vor einem Jahr. Deutlich teurer waren auch Altmaterial und Reststoffe (plus 46,0 Prozent), Roh- und Schnittholz (plus 44,0 Prozent) sowie Erze und Metalle (plus 43,4 Prozent). Ähnliches gilt für chemische Erzeugnisse, Metall- und Kunststoffwaren für den Bau sowie für Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermittel.
Der Großhandel ist eine von mehreren Wirtschaftsstufen, auf denen sich das allgemeine Preisniveau bildet. Neben dem Großhandel zählen dazu die Preise für nach Deutschland eingeführte Güter und die Preise, die Hersteller für ihre Produkte erhalten. Sie alle wirken auf die Verbraucherpreise, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Sowohl in Deutschland als auch in der Eurozone ist der Preisauftrieb zurzeit ungewöhnlich hoch./bgf/eas