DJ RWE prüft Maßnahmen zur Gewährleistung der Energieversorgung
FRANKFURT (Dow Jones)--Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs prüft der Energiekonzern RWE Maßnahmen, um die Versorgungssicherheit und Diversifizierung der Energiequellen zu erhöhen. So soll der Ausbau Erneuerbarer Energien vorangetrieben werden. Auch wird geprüft, bereits stillgelegte Kohlekraftwerksblöcke in die Reserve zu nehmen.
"Die Auswirkungen des Kriegs treffen die Energiemärkte mit voller Wucht", so RWE-Vorstandschef Markus Krebber. "Für die Politik haben deshalb Versorgungssicherheit und Diversifizierung der Energielieferungen oberste Priorität - auch und vor allem durch den schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien."
Versorgungssicherheit und Klimaschutz gehörten enger zusammen als je zuvor, so RWE. Der Konzern will den auf dem Kapitalmarkttag im November vorgestellten Plan zum Ausbau von Erneuerbaren Energien, dem Kerngeschäft von RWE, weiter vorantreiben.
Wie der DAX-Konzern weiter mitteilte, wird als kurzfristige Maßnahme geprüft, Kohlekraftwerke, die bereits vom Netz genommen wurden oder vor der Stilllegung stehen, in eine Reserve zu überführen. Unstrittig sei indessen, dass diese Maßnahme "nichts am grundsätzlichen Beschluss zum Kohleausstieg ändert", stellt RWE klar.
Mit Blick auf die Versorgungssicherheit komme der Diversifikation der Bezugsquellen eine zentrale Bedeutung zu, führte der Konzern weiter aus. RWE verwies hier auf den Anfang März auf den Weg gebrachten Bau eines Flüssiggas-Terminals in Brunsbüttel. RWE werde hier ein "starker Partner" sein, so Krebber. Ein Augenmerk soll dabei auf einer perspektivischen Umrüstung auf den Import von grünen Energiequellen liegen. Der Konzernchef zeigte sich auf der Bilanz-Pressekonferenz optimistisch, dass der Bau schon vor 2025 abgeschlossen werden kann.
RWE hatte Anfang März eine Grundsatzvereinbarung zur Errichtung des Terminals gemeinsam mit der staatlichen Förderbank KfW und der staatlichen niederländischen Gasunie unterzeichnet.
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March 15, 2022 06:46 ET (10:46 GMT)
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