PRAG (dpa-AFX) - Der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala hat nach seiner Rückkehr aus Kiew mehr Rüstungslieferungen an die von Russland angegriffene Ukraine gefordert. Am meisten würden dort Panzer- und Luftabwehrwaffen gebraucht, sagte der liberalkonservative Politiker am Mittwoch in Prag. Es sei erforderlich, dass sich mehr Länder stärker an solchen Lieferungen beteiligten. "Die Ukrainer kämpfen auch für uns, für unsere Unabhängigkeit, für unsere Freiheit - und wir müssen sie in ihrem Kampf unterstützen", sagte der 57-Jährige.
Fiala wertete seinen Kiew-Besuch an der Seite der Ministerpräsidenten Polens und Sloweniens, Mateusz Morawiecki und Janez Jansa, als einen Erfolg. "Wir sind dort persönlich hingefahren, um den Ukrainern zu zeigen, dass sie nicht alleine sind", sagte der Tscheche. Das habe eine vor allem "symbolische Wirkung" gezeigt.
Konkret habe man mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über weitere Sanktionen gegen Russland, humanitäre sowie militärische Hilfe sowie mögliche diplomatische Schritte hin zu einer Friedenslösung gesprochen. Zum Sicherheitsrisiko der Reise sagte Fiala, er habe sich für seine Teilnahme entgegen den Empfehlungen der Geheimdienste entschieden. "Es ist eine Stadt, die im Krieg ist, und das sieht man", beschrieb er seinen Eindruck von Kiew./hei/DP/nas