LUXEMBURG (dpa-AFX) - In der Eurozone sind die Verbraucherpreise weiter im Höhenflug. Sie erreichten im Februar, angetrieben von hohen Energiekosten, ein Rekordhoch. Im Jahresvergleich seien die Verbraucherpreise um 5,9 Prozent gestiegen, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Damit wurde die erste Schätzung leicht um 0,1 Prozentpunkte nach oben revidiert. Die Inflationsrate im Euroraum war noch nie so hoch seit Einführung der Gemeinschaftswährung im Jahr 1999.
Analysten hatten mit einer Bestätigung der ersten Schätzung gerechnet. Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise im Februar um 0,9 Prozent. In dieser Betrachtung wurde die erste Schätzung wie erwartet bestätigt.
Getrieben wurde die Teuerung einmal mehr durch einen extrem starken Anstieg der Preise für Energie, die sich zum Vorjahresmonat nach revidierten Daten um 32,0 Prozent verteuerte. Lebens- und Genussmittel waren im Februar 4,2 Prozent teurer als vor einem Jahr.
Ohne Energie, Lebens- und Genussmittel stieg die Kernrate der Verbraucherpreise im Februar auf 2,7 Prozent, nach 2,3 Prozent im Vormonat. Die Kerninflation ist weniger schwankungsanfällig und wird daher von vielen Ökonomen als verlässliches Maß für den Inflationstrend angesehen.
Das mittelfristige Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent wird mit dem jüngsten Preisschub noch stärker als bisher überschritten. An den Märkten wird eine Leitzinserhöhung in diesem Jahr nicht mehr ausgeschlossen. Zuletzt nahm die Unsicherheit angesichts des Ukraine-Kriegs aber wieder zu./jkr/jsl/mis