DJ Auftragsbestand der Industrie sinkt erstmals seit Mai 2020
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Auftragsbestand der deutschen Industrie ist im Januar erstmals seit Mai 2020 gesunken. Er sank kalender- und saisonbereinigt um 1,3 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Da im Januar wie auch in den Monaten zuvor das Auftragseingangsvolumen größer als das Umsatzvolumen war, könnte der Rückgang auf Bereinigungen älterer Auftragsbestände durch die Unternehmen hinweisen, erklärten die Statistiker.
Die offenen Aufträge aus dem Inland verringerten sich um 1,2 Prozent und die offenen Aufträge aus dem Ausland um 1,4 Prozent gegenüber dem Vormonat. Der gesamte Auftragsbestand war trotz des Rückgangs im Januar noch 20,9 Prozent höher als im Vorjahresmonat.
Die Reichweite des Auftragsbestands im verarbeitenden Gewerbe ist seit Juli 2021 stetig gestiegen. Im Januar betrug sie 7,8 Monate (Dezember: 7,7 Monate) und erreichte damit einen neuen Höchststand seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2015. Selbst wenn die Auftragseingänge abrupt stoppen würden, könnten die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes im Durchschnitt für diese Zeitspanne weiter produzieren.
Besonders gut gefüllt sind die Auftragsbücher bei den Herstellern von Investitionsgütern. Bei ihnen reicht der Auftragsbestand 11,1 Monate. Bei den Produzenten von Vorleistungsgütern liegt die Reichweite nur bei 4,0 Monaten, bei den Herstellern von Konsumgütern nur bei 3,4 Monaten.
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March 18, 2022 03:16 ET (07:16 GMT)
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