DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Auftragsbestand der Industrie sinkt erstmals seit Mai 2020
Der Auftragsbestand der deutschen Industrie ist im Januar erstmals seit Mai 2020 gesunken. Er sank kalender- und saisonbereinigt um 1,3 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Da im Januar wie auch in den Monaten zuvor das Auftragseingangsvolumen größer als das Umsatzvolumen war, könnte der Rückgang auf Bereinigungen älterer Auftragsbestände durch die Unternehmen hinweisen, erklärten die Statistiker.
Gastgewerbe im Januar etwas von Krise erholt
Die Gastronomie- und Beherbergungsunternehmen in Deutschland haben sich im Januar etwas von der Corona-Krise erholt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, stieg der Umsatz in der Branche kalender- und saisonbereinigt sowohl real als auch nominal um 9,7 Prozent gegenüber dem Vormonat.
Elektroexporte legen zu Jahresbeginn leicht zu
Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie hat im Januar 2022 ihre Exporte um 3,6 Prozent gegenüber Vorjahr auf 16,9 Milliarden Euro gesteigert. Das teilte der Verband der Elektro- und Digitalindustrie ZVEI mit. Allerdings fiel der Anstieg geringer aus als bei Produktion und Umsatz, die im gleichen Monat um 12 beziehungsweise 7 Prozent zugelegt hatten", sagte ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann.
Bank of Japan hält weiter an ultralockerer Geldpolitik fest
Die japanische Notenbank hat ihre ultralockere Geldpolitik beibehalten und sich damit von der weltweiten Welle der geldpolitischen Straffung abgesetzt, da die inflationären Kräfte in Japan weiterhin schwach sind. Die Bank of Japan (BoJ) behielt den Eilagenzins bei minus 0,10 Prozent und die Zielrendite für zehnjährige Staatsanleihen bei etwa Null. Die Entscheidung stand im Gegensatz zur US-Notenbank Federal Reserve, die ihren Leitzins am Mittwoch auf eine Spanne zwischen 0,25 und 0,5 Prozent angehoben hat. Die Bank of England hob die Zinsen am Donnerstag zum dritten Mal in Folge an.
Baerbock: Kreml hat Nato-Russland-Grundakte "einseitig gebrochen"
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg haben die Nato-Russland-Grundakte verteidigt und Moskau einen "einseitigen Bruch" des Abkommens vorgeworfen. Eine Aufstockung von Nato-Truppen an der Ostflanke geschehe "explizit auf Grundlage der Nato-Russland-Grundakte", sagte Baerbock bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Stoltenberg in Berlin. Der Kreml habe die gemeinsame Grundakte "seit 2014 (der Annexion der Krim) jeden Tag gebrochen", betonte der Nato-Chef.
Bürgermeister: Russische Streitkräfte greifen Flughafengelände von Lwiw an
Russische Streitkräfte haben nach Angaben des Bürgermeisters von Lwiw das Flughafengelände der westukrainischen Stadt nahe der Grenze zu Polen angegriffen. "Raketen haben das Flughafengelände von Lwiw getroffen", schrieb Bürgermeister Andrij Sadowy auf Facebook. Der Angriff habe den Airport nicht direkt getroffen. Über dem Gebiet stieg eine dichte Rauchwolke auf, wie ein AFP-Reporter berichtete. Krankenwagen und Polizeifahrzeuge machten sich auf den Weg zum Ort des Angriffes. Zeugen berichteten von einer heftigen Explosion.
Blinken nennt russische Angriffe auf Zivilisten "Kriegsverbrechen"
US-Außenminister Antony Blinken hat die russischen Angriffe auf Zivilisten in der Ukraine als "Kriegsverbrechen" bezeichnet. US-Präsident Joe Biden habe am Mittwoch gesagt, dass seiner Meinung nach in der Ukraine Kriegsverbrechen begangen würden, "und ich persönlich stimme dem zu", sagte Blinken vor Journalisten im US-Außenministerium. Absichtlich Zivilisten anzugreifen, sei ein Kriegsverbrechen. "Nach all den Zerstörungen der vergangenen Wochen fällt es mir schwer, zu dem Schluss zu kommen, dass die Russen etwas Anderes tun".
S&P stuft Russland noch weiter ab
Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat die Bonität Russlands noch tiefer in den Ramschbereich abgestuft. Die Agentur senkte das Rating um eine weitere Stufe auf CC von CCC-. Die Bonitätseinschätzung werde weiter beobachtet mit negativen Implikationen, so S&P. Die Investoren hätten eine fällige Kuponzahlung auf Staatsanleihen wegen technischer Schwierigkeiten im Zusammenhang mit den internationalen Sanktionen nicht erhalten, schrieb die Agentur.
Moskau wendet Zahlungsausfall bei Auslandsschulden ab
Russland hat nach Angaben von Investoren und Händlern seine Zahlungen an ausländische Anleihegläubiger geleistet und damit einen angesichts des Krieges in der Ukraine und der Sanktionen des Westens drohenden Zahlungsausfall seiner Auslandsschulden abgewendet. Die Inhaber zweier russischer Dollar-Anleihen berichteten, dass die Kuponzahlungen am Donnerstag (Ortszeit) mit einem Tag Verspätung, aber noch innerhalb der 30-tägigen Nachfrist eingegangen seien.
Bolsonaro kündigt milliardenschweres Sozialprogramm für Brasilien an
Einige Monate vor der Präsidentschaftswahl in Brasilien hat der rechtsextreme Staatschef Jair Bolsonaro ein milliardenschweres Wirtschafts- und Sozialprogramm angekündigt. Der Staat werde mehr als 150 Milliarden Real (27 Milliarden Euro) investieren, um "die Kaufkraft der Brasilianer, insbesondere derer mit geringen Einkommen" zu erhöhen, teilte das Präsidialbüro in Brasília mit.
Argentiniens Parlament billigt Rückzahlungsabkommen mit dem IWF endgültig
Argentiniens Parlament hat ein umstrittenes Schuldenrückzahlungsabkommen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) endgültig gebilligt. Nach dem Abgeordnetenhaus stimmte auch der Senat in Buenos Aires (Ortszeit) dem Abkommen zur Rückzahlung von 45 Milliarden Dollar an den IWF zu. Das Rekorddarlehen hatte die Regierung des damaligen liberalen Staatschefs Mauricio Macri 2018 aufgenommen.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweden Feb Arbeitslosenzahl 435.000
Schweden Feb Arbeitslosenquote 7,9%
Schweden Feb Arbeitslosenquote PROGNOSE: 8,2%
Japan/Kernverbraucherpreise Feb +0,6% (PROG: +0,6%) gg Vj
Japan/Verbraucherpreise Feb +0,9% gg Vj
Japan/Verbraucherpreise Feb +0,5% gg Vm
DJG/DJN/AFP/apo
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March 18, 2022 04:00 ET (08:00 GMT)
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