DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
EZB - Der EZB-Vizechef Luis de Guindos fordert die Politik dazu auf, einen Beitrag zu leisten, um eine Lohn-Preis-Spirale zu verhindern. Der aktuelle Preisschock bei Energie- und Rohstoffpreisen mache viele Unternehmen und Arbeitnehmer ärmer. "Die Finanzpolitik sollte durch temporäre, gezielte Hilfen dazu beitragen, die Lasten zu verringer", sagte er im Interview. "Dies würde auch die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale reduzieren." De Guindos erwartet, dass es im Euro-Raum "voraussichtlich für einen längeren Zeitraum als vor dem Krieg erwartet eine höhere Inflation" gibt. Aus seiner Sicht hängt der künftige geldpolitische Kurs der EZB von den Daten ab. (Handelsblatt)
ENTLASTUNGEN - Im Streit der Ampel-Koalition um Hilfen für die Bürger angesichts der hohen Energiepreise hält die FDP an Entlastungen für Autofahrer fest. "Zurzeit beraten wir noch darüber, wie wir angesichts der steigenden Preise am besten für Entlastung sorgen können. Uns ist es wichtig, dass insbesondere diejenigen, die aufs Auto angewiesen sind - etwa im ländlichen Raum - spürbar entlastet werden", sagte FDP-Fraktionschef Christian Dürr. Die Idee eine Tankrabatts von Finanzminister Christian Lindner war auf Ablehnung bei den Koalitionspartnern gestoßen. (Rheinische Post)
ENTLASTUNGEN - Finanzminister Christian Lindner warnt vor übertriebenen Erwartungen an die Leistungsfähigkeit des Staates in der Ukraine-Krise. "Klar ist: Wir werden reagieren", sagte der FDP-Politiker in einem Interview. Einen allgemeinen Verlust an Wohlstand, der sich aus steigenden Weltmarktpreisen für Energieimporte ergebe, könne der Staat aber ebenso wenig ausgleichen wie das individuelle unternehmerische Risiko. "Ich kann aber versichern, dass wir Schocks abfedern und Menschen vor dem Verlust ihrer Existenz schützen werden", sagte Lindner. "Wir müssen als Solidargemeinschaft zusammenstehen. Unser Staat hat dazu die Möglichkeiten." (Augsburger Allgemeine)
FLÜCHTLINGE - Die CSU warnt angesichts der weiter schnell steigenden Flüchtlingszahlen vor einem Kontrollverlust in Deutschland. "Die Bundesregierung muss endlich in den Aktionsmodus wechseln, eine konsequente Registrierung und Verteilung in Europa organisieren, den Schutz von Frauen und Kindern garantieren und die Integration ermöglichen. Durch die mangelnde Handlungsbereitschaft der Bundesregierung droht bei steigenden Flüchtlingszahlen schnell der Kontrollverlust", sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt. (Rheinische Post)
PHOTOVOLTAIK - Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, hat die Bundesregierung davor gewarnt, durch Flächenverbrauch bei der geplante Energiewende die Lebensmittelversorgung zu gefährden. "Den Vorschlag der Bundesregierung, für den Ausbau der Photovoltaik Ackerflächen zu nutzen, halten wir für unausgewogen", sagte Rukwied dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Auch Grünland, minderwertige Flächen und Konversionsflächen müssen genutzt werden - sonst geht zu viel Ackerland verloren." Der Flächenverbrauch sei durch Siedlungs- und Infrastrukturbau schon jetzt viel zu hoch. "Wir brauchen Flächen zu Lebensmittelversorgung", sagte Rukwied. (RND)
TTIP - Die USA und die EU sind seit Ausbruch des Ukrainekriegs so eng zusammengerückt wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will diese Gelegenheit nutzen und die Partnerschaft weiter vertiefen: "Wir sollten die Verhandlungen zu einem transatlantischen Freihandelsabkommen wieder aufnehmen. Gerade jetzt in der Krise zeigt sich, wie wichtig der freie Handel mit Partnern in der Welt ist, die unsere Werte teilen", sagte Lindner. "Aus den Erfahrungen mit den TTIP-Gesprächen sollten wir dabei lernen." (Handelsblatt)
UKRAINE - Die Ukraine hat die europäischen Länder aufgefordert, Russland und den russischen Präsidenten Wladimir Putin von den Milliardeneinnahmen aus Energielieferungen abzuschneiden. "Wenn die Länder in der EU nicht auf russisches Gas und Öl verzichten können, sollten sie zumindest kluge Zahlungsmechanismen wie Treuhandkonten nutzen", sagte der Chef des staatlichen ukrainischen Energieunternehmens Naftogaz, Jurij Witrenko. Russland sollte erst dann auf das Geld zugreifen können, wenn es seine Soldaten aus der Ukraine zurückziehe. "Es ist höchste Zeit, mehr Druck auf Wladimir Putin auszuüben", sagte Witrenko. (Handelsblatt)
IMPORTSTOPP - IG-Metall-Chef Jörg Hoffmann hält einen Importstopp wichtiger Rohstoffe aus Russland für das falsche Mittel: Für die deutsche Wirtschaft wäre dies fatal. Einen Tankrabatt hält er für sozial ungerecht und fordert darum ein Mobilitätsgeld, das Haushalte mit niedrigen und mittleren Einkommen entlastet. (Handelsblatt)
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March 21, 2022 01:51 ET (05:51 GMT)
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