BRÜSSEL (dpa-AFX) - Litauens Außenminister Gabrielius Landsbergis hat am Rande von EU-Beratungen zu Russlands Krieg gegen die Ukraine vor Sanktionsmüdigkeit gewarnt. "Es gibt dieses Gefühl im Raum, dass wir uns gerne mal hinsetzen und durchatmen würden, weil die ersten drei oder gar vier Wochen (...) für die Europäer unglaublich schwierig waren", sagte er am Montag in Brüssel. Er denke aber, dass dies eine "sehr schlechte Botschaft" an diejenigen sei, die in der Ukraine tatsächlich kämpften.
"Wir können nicht den Eindruck von Müdigkeit erwecken, solange der Krieg in der Ukraine noch nicht beendet ist. Wir können nicht müde werden, Sanktionen zu verhängen", betonte er. Es sei unvermeidlich, über den Energiesektor zu sprechen. So könnten zum Beispiel für Öllieferungen aus Russland andere Anbieter gefunden werden. Öl sei gleichzeitig die wichtigste Einnahmequelle für Russland.
Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin warf Landsbergis vor, eine Politik zu verfolgen, die an die der Nazis erinnert. "Ich persönlich denke, dass es eine große Ähnlichkeit zwischen Putinismus und Nazismus gibt. Das ist eine Ideologie, es ist ein System", sagte er. Neben Anführer und Anhängern gebe es sogar ein Symbol, sagte Landsbergis in Anspielung auf das "Z", das nach russischen Angaben im Ukraine-Krieg für den Slogan "Für den Sieg" steht.
Für Litauen selbst forderte Landsbergis stärkere Unterstützung bei der Abschreckung gegen Russland. So brauche es mehr militärische Ausrüstung und eine Anpassung der Verteidigungspläne an die veränderte Realität in der Region./aha/DP/mis