DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Bundesbank: Deutsche Wirtschaft stagniert im ersten Quartal "in etwa"
Der Angriff Russlands auf die Ukraine dürfte die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung der Bundesbank belasten. In ihrem aktuellen Monatsbericht für März schreibt die Bundesbank, dass die hohen Energiepreise den Konsum und die Produktion in energieintensiven Sektoren dämpfen dürften und dass eine Verschärfung der Lieferkettenproblematik zu erwarten sei. Für das erste Quartal rechnet die Bundesbank damit, dass die Wirtschaftsleistung "in etwa stagniert" hat.
De Guindos: Löhne und Inflationserwartungen jetzt am wichtigsten
Die Europäische Zentralbank (EZB) will nach den Worten ihres Vizepräsidenten Luis de Guindos verhindern, dass sich die derzeit hohen Inflationsraten über eine Lohn-Preis-Spirale verfestigen. "Für uns kommt es jetzt darauf an, wie stark die Löhne reagieren", sagte De Guindos dem Handelsblatt. Wenn die Steigerungen zu hoch seien, könne das die Preise noch weiter hochtreiben und zu dauerhaft höherer Inflation beitragen.
BCA: Inflation im Euroraum im Sommer bei 7 Prozent
Nach Ansicht der Analysten von BCA Research wird die Inflation in der Eurozone in diesem Sommer über 7 Prozent liegen und die Kerninflation wird bis Ende 2022 zwischen 2,8 und 3,2 Prozent betragen. Der Hauptfaktor, der die Inflation in Europa in die Höhe treiben wird, sind nach Einschätzung des Research-Unternehmens die Rohstoffpreise. Die Energieinflation sei bereits jetzt extrem hoch, werde aber aufgrund des jüngsten Anstiegs des Brent-Preises und des Aufschwungs der Erdgaspreise weiter zunehmen.
SNB interveniert kaum am Devisenmarkt
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte in der Woche zum 18. März kaum zur Schwächung des Franken am Devisenmarkt interveniert haben. Laut Mitteilung der SNB nahmen die Sichteinlagen der Geschäftsbanken bei der SNB um lediglich 0,8 Milliarden Franken zu, nachdem sie in der Woche zum 11. März noch um 2,5 Milliarden gestiegen waren. Der Franken hatte in Reaktion auf den Ukraine-Krieg stark aufgewertet und Anfang des Monats die Parität zum Euro erreicht. Seither hat er wieder etwas abgewertet.
Russische Regierung warnt vor Ölembargo
Russland hat davor gewarnt, sein Erdöl mit einem Embargo zu belegen. "Ein solches Embargo hätte sehr schwere Folgen für den Weltölmarkt, verhängnisvolle Folgen für den europäischen Energiemarkt", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Er warnte, ein Embargo auf russisches Öl würde "die ganze Welt treffen". Der Kreml-Sprecher hob jedoch auch hervor, dass die USA von einem solchen Embargo weniger betroffen wären als Europa: "Die Amerikaner werden sich besser fühlen als die Europäer." Die Außen- und Verteidigungsminister der Europäischen Union beraten an diesem Montag in Brüssel über mögliche weitere Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Konflikts.
Selenskyjs Sicherheitsberater: "Russland scheitert in Kiew"
Der Sicherheitsberater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Ihor Schowkwa, hat den bisherigen Angriff Russlands auf die Hauptstadt Kiew als "gescheitert" bezeichnet. "Im Großen und Ganzen scheitert Russland in Kiew. Sie versuchen die Hauptstadt weiter einzukreisen, aber es gelingt ihnen nicht", sagte Schowkwa im ZDF-Morgenmagazin. Er forderte unter anderem von Deutschland mehr Unterstützung durch Luftverteidigungsfähigkeiten.
BDI warnt vor Mogelpackung bei Abschaffung der EEG-Umlage
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) befürchtet laut seinem stellvertretenden Hauptgeschäftsführer Holger Lösch, "dass die Abschaffung der EEG-Umlage zur Mogelpackung wird". Die Unternehmen müssten wissen, dass die Umlage "dauerhaft, vollumfänglich und rechtssicher wegfällt". Ein Haushaltsvorbehalt verunsichere die Wirtschaft. Mit der Abschaffung allein würden die Unternehmen noch nicht nahe an einen global wettbewerbsfähigen Strompreis kommen. "Die Politik sollte angesichts der akuten Energiepreiskrise schnellstmöglich die Energie- und Stromsteuer reduzieren und Unternehmen bei Stromnetzentgelten unterstützen", forderte Lösch.
DJG/DJN/AFP/apo
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March 21, 2022 08:30 ET (12:30 GMT)
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