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Wasser-Extremereignisse: BMBF-Projekt "FloReST" zur Untersuchung von Notabflusswegen gestartet
Starkregen und daraus entstehende Sturzfluten haben in den vergangenen Jahren vermehrt zu weitreichenden Schäden an technischen und sozialen Infrastrukturen geführt. Notabflusswege können dazu beitragen, die Wassermengen möglichst schadlos durch Wohngebiete abzuleiten.
Damit befasst sich das auf eine Laufzeit von drei Jahren angelegte Verbundforschungsprojekt "Urban Flood Resilience - Smart Tools" (FloReST), das nun unter der Förderinitiative "Wasser-Extremereignisse" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gestartet ist. Zum Projektkonsortium gehört auch die Hochschule Koblenz.
Die Sturzfluten der jüngsten Vergangenheit haben kleinere Gewässer beziehungsweise hohe Oberflächenabflüsse fernab der eigentlichen Gewässer verursacht. Bei diesen Sturzfluten müssen die Wassermengen möglichst unschädlich durch die urbane Bebauung abgeleitet werden. "Technische Rückhaltemaßnahmen sind damit oft überlastet, sodass lokale Objektschutzmaßnahmen im Risikobereich nicht ausreichen. Es empfiehlt sich, diese mit Notabflusswegen als wesentliches Element der wassersensiblen Stadtentwicklung zu ergänzen", betont Prof. Dr. Lothar Kirschbauer, der an der Hochschule Koblenz Siedlungswasserwirtschaft lehrt. "Die Fachöffentlichkeit ist sich seit Jahren einig, dass dies erforderlich ist. Es mangelt an einer Umsetzung in der Praxis", ergänzt Dr. Thomas Siekmann von der Ingenieurgesellschaft Dr. Siekmann + Partner mbH.
Das Team des Verbundforschungsprojektes FloReST entwickelt verschiedene innovative, technologiebasierte Lösungen, die unterschiedliche Ansätze zur belastungsunabhängigen und -abhängigen Ausweisung von Notabflusswegen verfolgen. "In enger Abstimmung mit Pilotkommunen, Fachverbänden und betroffenen Bürgerinnen und Bürgern eröffnen wir damit einen intelligenten, dialogorientierten Weg zur nachhaltigen und lokal angepassten Umsetzung von Maßnahmen zur Hochwasser- und Sturzflutvorsorge in urbanen Räumen", erklärt Prof. Dr. Tobias Schütz, Hydrologe an der Universität Trier.
Mit dem interdisziplinären Projekt sollen funktionale und auf kommunale wie wirtschaftliche Anwender angepasste Smart Tools zur Steigerung der Resilienz kritischer Infrastrukturen gegenüber Wasser-Extremereignissen entwickelt werden. Dabei stellt die kontinuierliche Einbindung von fünf bereits von Sturzfluten betroffenen Kommunen sicher, dass sich die entwickelten Smart Tools in die Praxis übertragen lassen.
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