DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
WACHSTUMSPROGNOSE - Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) hat seine Konjunkturprognose deutlich gesenkt. Der Verband und die Chefvolkswirte der 15 größten Banken gehen für das laufende Jahr nur noch von einen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 2,2 Prozent aus, wie die Prognose, die dem Handelsblatt vorliegt, zeigt. 2023 soll die deutsche Wirtschaft nur noch um 2,9 Prozent wachsen. Für die deutsche Inflationsrate erwartet der Bankenverband 5,9 Prozent für 2022 und 2,5 Prozent für 2023. Für die Eurozone liegt die Inflationsprognose bei 6,1 Prozent und 2,4 Prozent. (Handelsblatt)
INFLATION - Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, kritisiert die Weigerung der Europäischen Zentralbank, die Zinsen zu erhöhen. Sie könne ihre Glaubwürdigkeit verlieren. Krämers Meinung nach müsste die EZB zumindest auf eine neutrale Geldpolitik umschwenken, die die Konjunktur weder anschiebt noch bremst. Die Inflation später zu stoppen, wenn sie sich festzusetzen drohe, würde sehr hohe Zinsen erfordern und wäre mit Blick auf die Konjunktur richtig teuer, sagte er der Welt. Seiner Meinung nach werden die Inflationsrisiken im EZB-Rat nicht adäquat adressiert. Dabei spiele die hohe Verschuldung einiger Mitgliedsstaaten sicherlich eine Rolle. (Welt)
INVESTOREN - Nach dem pandemiebedingten Einbruch im Jahr 2020 hat sich die Zahl der Transaktionen chinesischer Investoren in Deutschland und Europa im Jahr 2021 wieder erhöht, und zwar von 132 auf 155. Außer bei klassischen Firmenkäufen treten chinesische Investoren oft als Geldgeber bei Finanzierungsrunden von Jungunternehmen in Erscheinung. In Deutschland beispielsweise bei dem Schnelllieferdienst Gorillas, der Smartphonebank N26 oder dem Versicherungsstartup Wefox. Das geht aus der jüngsten Untersuchung der Unternehmensberatung EY hervor. (BöZ)
RUSSLAND - Die russische Regierung scheint einen Zahlungsausfall fürs Erste abgewendet zu haben. Das Finanzministerium hat nach eigenen Angaben von Dienstag eine weitere Zinszahlung für eine Fremdwährungsanleihe überwiesen. Die Summe in Höhe von knapp 66 Millionen US-Dollar war zu Wochenbeginn fällig. Laut der Nachrichtenagentur Reuters hat die US-Bank J.P. Morgan die entsprechende Überweisung abgewickelt. Unterdessen hat die Ratingagentur S&P angekündigt, bis Mitte April sämtliche Bewertungen für russische Titel zurückzuziehen. (BöZ)
KLIMABERICHTE - Unternehmen in den Vereinigten Staaten werden künftig detaillierte Informationen zu ihren Treibhausgas-Emissionen veröffentlichen müssen. Der neue US-amerikanische "Securities and Exchange Commission Plan" wird die Art verändern, wie Unternehmen künftig mit dem Klimawandel umgehen. Erstmals werden sie dazu gezwungen, darzulegen, wie die Erderwärmung ihre Geschäfte beeinträchtigen dürfte. Aussagen dazu müssen sie dann in ihren jährlichen Berichten unterbringen. Größere Unternehmen werden überdies angeben müssen, welche Emissionen durch Unternehmen in ihrer Lieferkette verursacht werden. (Bloomberg/FAZ)
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March 23, 2022 02:14 ET (06:14 GMT)
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