TOKIO (dpa-AFX) - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Video-Botschaft Japan aufgerufen, sich in Asien weiter für Druck auf Russland einzusetzen. "Sie waren die Ersten in Asien, die tatsächlich begannen, für die Wiederherstellung des Friedens stark auf Russland Druck auszuüben", sagte der 44-Jährige am Mittwoch in einem Video-Auftritt vor Abgeordneten des japanischen Parlaments. Er rief Japan auf, die Sanktionen gegen Russland fortzusetzen. Japan hatte sich den Sanktionen des Westens gegen Russland angeschlossen, die nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine verhängt wurden.
Das ukrainische Staatsoberhaupt bedankte sich bei Japan "für die prinzipielle Position in diesem historischen Moment". Selenskyj rief das G7-Land auf, "die Anstrengungen der Staaten in Asien, ihrer Partner zu bündeln, um die Situation zu stabilisieren, damit Russland Frieden sucht und den Tsunami dieser brutalen Invasion in die Ukraine stoppt." Es brauche ein Handelsembargo gegen Russland, so Selenskyj.
Moskau hatte Japan kürzlich auf die Liste "unfreundlicher Staaten" als Reaktion auf die Wirtschaftssanktionen gesetzt. Zudem kündigte Russland zu Wochenbeginn die jahrelangen Verhandlungen mit Tokio im Territorialstreit um die Pazifik-Inselgruppe der Südkurilen auf. Die japanische Regierung hat gegen beide Schritte Moskaus protestiert./ln/DP/eas