DJ Powell: USA wollen bis 2023 grenzüberschreitende Sofortzahlungen
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Digitalisierung des Finanzsektors wird nach Aussage von Fed-Chairman Jerome Powell günstige Auswirkungen für das Dienstleistungsangebot haben, zugleich aber mehr Regulierung mit sich bringen. "In den USA und weltweit sind wir auf einem guten Weg, inländische Sofortzahlungen zu niedrigen Kosten täglich rund um die Uhr anzubieten", sagte Powell bei einer Podiumsdiskussion der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich. Nun müsse der gleiche Weg für grenzüberschreitende Zahlungen beschritten werden. "Hier in den USA ist es das Ziel, das 2023 zu erreichen", sagte er.
Powell erwartet, dass die Digitalisierung des Finanzwesens in den nächsten Jahren die Kosten senken, die Transparenz erhöhen und mehr Menschen einen leichteren Zugang ermöglichen wird. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass digitale finanzielle Aktivitäten, die sich derzeit außerhalb der Regulierung befinden, ihren Weg dahin finden werden", fügte er hinzu. Das sei notwendig, um gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen und die Konsumenten zu schützen.
"Ein großer Teil der Fortschritte, die wir auf diesem Weg machen, wird von einer wirklich hochrangigen internationalen Kooperation abhängen, wenn wir wirklich das Potenzial digitaler Assets und Dienstleistungen nutzen und zugleich ihre Fallstricke vermeiden wollen", sagte der Fed-Chairman.
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hatte am Vortag gesagt, dass Konsumenten in Europa viel besser geschützt seien als in den USA, weil die hiesigen Behörden den Vorschlägen der "Gafa" (Google, Amazon, Facebook, Apple) weniger Gehör geschenkt hätten. Sie hoffe sehr, dass die Zentralbanken einen ausreichenden gemeinsamen Nenner bezüglich des Respekts der Privatsphäre der Bürger finden würden, sagte Lagarde.
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March 23, 2022 10:18 ET (14:18 GMT)
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