
DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Stimmung der Verbraucher im Euroraum verschlechtert sich massiv
Das Verbrauchervertrauen im Euroraum hat sich im März wegen des Krieges in der Ukraine massiv eingetrübt. Der von der EU-Kommission ermittelte Index verringerte sich um 9,9 auf minus 18,7 Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Stand von minus 12,9 prognostiziert.
US-Rohöllagerbestände überraschend gesunken
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 18. März überraschend verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 2,508 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen unveränderten Stand vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 4,345 Millionen Barrel erhöht.
Powell: USA wollen bis 2023 grenzüberschreitende Sofortzahlungen
Die Digitalisierung des Finanzsektors wird nach Aussage von Fed-Chairman Jerome Powell günstige Auswirkungen für das Dienstleistungsangebot haben, zugleich aber mehr Regulierung mit sich bringen. "In den USA und weltweit sind wir auf einem guten Weg, inländische Sofortzahlungen zu niedrigen Kosten täglich rund um die Uhr anzubieten", sagte Powell bei einer Podiumsdiskussion der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich. Nun müsse der gleiche Weg für grenzüberschreitende Zahlungen beschritten werden. "Hier in den USA ist es das Ziel, das 2023 zu erreichen", sagte er.
Powell: CBDC muss Privatsphäre schützen und Identifizierbarkeit sichern
Die US-Notenbank hat nach den Worten ihres Chairman Jerome Powell noch nicht über die Einführung eines digitalen Dollar entschieden, ein solches Zahlungsmittel müsste aber vier Grundvoraussetzungen erfüllen und sollte den privaten Sektor einbeziehen. "Wir haben vier Prinzipien festgelegt, die uns leiten werden", sagte Powell in einer Podiumsdiskussion der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ). Am wichtigsten sei hierbei der Schutz der Privatsphäre, der zugleich die Identifizierung von Nutzern erlauben müsse.
Russland will für Gaslieferungen nach Europa nur noch Rubel akzeptieren
Russland wird nach Angaben von Staatschef Wladimir Putin für seine Gaslieferungen nach Europa künftig keine Zahlungen in Dollar oder Euro mehr akzeptieren. Er habe entschieden, "eine Reihe von Maßnahmen umzusetzen, um die Zahlung für unsere Gaslieferungen an unfreundliche Länder in russischen Rubel zu überweisen", sagte Putin am Mittwoch während eines im Fernsehen übertragenen Regierungstreffens. Er habe die Regierung und die Zentralbank aufgefordert, "innerhalb einer Woche" das neue System einzuführen.
EU-Kommission will gemeinsame Gaskäufe gegen hohe Energiepreise
Die Europäische Kommission hat für weniger Abhängigkeit von russischem Gas gemeinsame Gaskäufe der Mitgliedsländer vorgeschlagen. Die Kommission sei bereit, "eine Taskforce für gemeinsame Gaskäufe auf EU-Ebene einzurichten", teilte die Brüsseler Behörde mit. Ein durch die Kommission geleitetes Verhandlungsteam "würde Gespräche mit den Gaslieferanten führen", inspiriert von den gemeinsamen EU-Einkäufen von Corona-Impfstoffen zu Beginn der Pandemie.
Berlin sieht Embargo für Öl und Gas nicht auf europäischer Agenda - Kreise
Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union (EU) erwägen nach Angaben aus deutschen Regierungskreisen für ihren Gipfel am Donnerstag und Freitag in Brüssel, kein Energieembargo als Verschärfung der Sanktionen gegen Russland zu beschließen. "Für die Bundesregierung stehen derzeit direkt wirkende Embargos für Öl und Gas nicht auf der Tagesordnung", sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter.
Baerbock ruft in Ukraine-Konflikt zu "klarer Haltung" ohne Angst auf
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat zu einem entschiedenen Vorgehen des Westens angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine aufgerufen. Entscheidend sei, "keine Angst zu haben", sagte Baerbock im Bundestag. Deutschland und der Westen müssten "zusammenstehen mit Mut und einer klaren Haltung". Klar bekannte sich Baerbock auch zu weiteren Waffenlieferungen an die Ukraine.
Baerbock ruft Nordamerika zu Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge auf
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die Partnerländer in Nordamerika zur Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge aufgerufen. "Wenn wir nicht wollen, dass Menschen auf der Straße schlafen, müssen wir jetzt europaweit und auch über den Atlantik verteilen", sagte Baerbock im Bundestag. Namentlich nannte sie die USA, Kanada und Großbritannien.
EU erlaubt befristete Staatshilfen für Firmen im Ukraine-Krieg
Im Ukraine-Krieg erlaubt die EU den Mitgliedsländern zeitlich befristete Hilfen für besonders betroffene Unternehmen. Die EU-Kommission erklärte in Brüssel, möglich sei etwa eine Entschädigung für die Mehrkosten, die Firmen "aufgrund außergewöhnlich hoher Gas- und Strompreise entstehen". Unterstützung soll auch für solche Unternehmen möglich sein, die von den Sanktionen gegen Russland in Mitleidenschaft gezogen werden.
EU-Kommission will heimische Lebensmittelproduktion ankurbeln
Angesichts befürchteter Importausfälle von Getreide und Soja aus der Ukraine und Russland hat die EU-Kommission Pläne für eine gesteigerte Lebensmittelproduktion in der EU vorgestellt. Die Abhängigkeit der europäischen Landwirtschaft von Energie- und Futtermittelimporten zu verringern sei "mehr denn je eine Notwendigkeit", teilte die Kommission mit. Eine Lebensmittelknappheit in der EU drohe jedoch nicht.
"Ampel" will am Abend nach Einigung über Entlastungen suchen - Kreise
Die Spitzen der Ampel-Regierung wollen auf einer Sitzung des Koalitionsausschusses am späten Mittwochabend nach einer Einigung über das geplante zusätzliche Paket zur Entlastung der Bürger suchen. Die Spitzen von Regierung, Parteien und Fraktionen wollen dafür um 21.00 Uhr zusammenkommen, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Koalitionskreisen erfuhr.
UNO fordert weltweites Frühwarnsystem für Unwetter
Die UNO hat Frühwarnsysteme für Unwetter in allen Teilen der Erde gefordert. Um Menschen vor den Folgen der Klimaerwärmung und damit einhergehenden Unwettern zu schützen, müsse binnen fünf Jahren die ganze Erde mit Warnsystemen abgedeckt sein. Bislang lebt demnach ein Drittel der Weltbevölkerung ohne entsprechende Warnsysteme, vor allem in den am wenigsten entwickelten Ländern und kleinen Inselstaaten.
+++ Konjunkturdaten +++
US/Neubauverkäufe Jan Bestand 6,3 Monate
US/Neubauverkäufe Jan revidiert auf 788.000 (vorl: 801.000)
US/Neubauverkäufe Feb -2,0% auf 772.000 (PROG: 805.000)
DJG/DJN/AFP/apo/sha
(END) Dow Jones Newswires
March 23, 2022 14:00 ET (18:00 GMT)
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