DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Reallöhne sinken das zweite Jahr in Folge
Die realen Löhne der deutschen Arbeitnehmer sind 2021 um 0,1 Prozent gesunken, nachdem sie sich bereits im ersten Corona-Krisenjahr rückläufig entwickelt hatten. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, stiegen die nominalen Löhne (Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen) im vergangenen Jahr um knapp 3,1 Prozent. Um gut 3,1 Prozent erhöhten sich die Verbraucherpreise im selben Zeitraum.
SPD-Politiker Miersch: Koalition einigt sich auf Entlastungspaket
Die Spitzen von SPD, Grüne und FDP haben sich auf ein zweites Entlastungspaket wegen der hohen Energiepreise verständigt. Das erklärte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Matthias Miersch nach einem nächtlichen Verhandlungsmarathon im ZDF-Morgenmagazin. Die Ergebnisse sollen um 11.00 Uhr von den Parteivorsitzenden vorgestellt werden. Einzelheiten nannte Miersch nicht.
Gesundheitsminister plant Anhebung der Krankenkassenbeiträge
Um die Finanzierungslücke der gesetzlichen Krankenkassen zu schließen, plant Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) unter anderem eine Anhebung der Beiträge. "Wir müssen an vier Stellschrauben drehen: Effizienzreserven im Gesundheitssystem heben, Reserven bei den Krankenkassen nutzen, zusätzliche Bundeszuschüsse gewähren, und die Beiträge anheben", sagte Lauterbach der Neuen Osnabrücker Zeitung. Um welchen Prozentsatz die Beiträge steigen sollen, wollte er aber noch nicht sagen.
Ukrainische Armee drängt russische Soldaten um Kiew zurück
Westliche Militärvertreter berichten von Geländegewinnen der ukrainischen Streitkräfte im Kampf gegen die russischen Angreifer. Der ukrainischen Armee ist es nach Angaben eines Pentagon-Vertreters gelungen, die russischen Truppen im Osten von Kiew binnen 24 Stunden mehr als 30 Kilometer zurückzudrängen. "Wir beginnen zu sehen, wie sie sich verschanzen und Verteidigungspositionen aufbauen", fügte er hinzu. Noch am Dienstag hatte das US-Verteidigungsministerium erklärt, die russischen Streitkräfte stünden noch rund 20 Kilometer vom Zentrum der ukrainischen Hauptstadt entfernt. Nun sagte der Vertreter, "den Ukrainern ist es gelungen, die Russen 55 Kilometer östlich und nordöstlich von Kiew zurückzudrängen".
Selenskyj ruft zu Protesten einen Monat nach Beginn russischer Invasion auf
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat für Donnerstag zu weltweiten Protesten gegen die russische Invasion in seinem Land aufgerufen. "Geht mit ukrainischen Symbolen auf die Straße, um die Ukraine zu verteidigen, um die Freiheit zu verteidigen, um das Leben zu verteidigen", sagte Selenskyj in einer Videobotschaft. Am Donnerstag ist der russische Einmarsch im Nachbarland genau einen Monat her. In der Aufzeichnung ist Selenskyj sichtlich erschöpft in den leeren Straßen Kiews zu sehen.
Großbritannien verspricht 6.000 weitere Raketen für das ukrainische Militär
Der britische Premierminister Boris Johnson hat die Lieferung von 6.000 zusätzlichen Raketen an die ukrainische Armee im Kampf gegen Russland versprochen. Außerdem werde sein Land die Ukraine mit weiteren 25 Millionen Pfund (30 Millionen Euro) finanzieller Hilfe unterstützen, kündigte Johnson an. Bei dem Nato- und G7-Gipfel am Donnerstag in Brüssel will Johnson die Verbündeten zudem auffordern, im Konflikt mit Russland "einen Gang höher zu schalten", erklärte sein Büro.
Russland weist US-Diplomaten aus
Russland hat die Ausweisung mehrerer US-Diplomaten bekannt gegeben. Eine Liste mit den Namen der US-Diplomaten, die zu unerwünschten Personen erklärt worden seien, sei dem Leiter der US-Vertretung überreicht worden, der ins Außenministerium einbestellt worden sei, teilte das Ministerium in Moskau mit. Es handele sich um eine Reaktion auf die Ausweisung von zwölf russischen Diplomaten bei der UNO in New York.
Tausende Spanier demonstrieren landesweit gegen hohe Energiepreise
Wegen der steigenden Energiepreise haben in dutzenden Städten Spaniens tausende Menschen demonstriert. Die größten Gewerkschaften des Landes hatten zu den Protesten aufgerufen, um "dringende Maßnahmen" gegen die Inflation zu fordern, die den höchsten Stand seit 35 Jahren erreicht hat. Zu den Demonstrationen kommen zahlreiche Streiks von Fischern, Spediteuren, Taxifahrern und Landwirten, die gegen die hohen Spritpreise protestieren.
Frankreich testet erfolgreich Nuklearrakete
Frankreich hat eine modernisierte Version seiner Atomrakete getestet. Das Verteidigungsministerium erklärte, die Streitkräfte hätten "erfolgreich" eine "strategische Luft-Boden-Mittelstreckenrakete" von einem Kampfjet aus abgefeuert. Die Rakete habe allerdings keinen Sprengkopf getragen. Nach dem erfolgreichen Test werde nun die Massenproduktion der modernisierten Lenkwaffe gestartet. Die Rakete solle sowohl bei Flugzeugen der Luftwaffe als auch der Marine eingesetzt werden.
USA verlängern Ausnahmen bei Strafzöllen für Importe aus China
Die US-Regierung will mehr als 350 chinesische Produkte von Strafzöllen befreien, die 2018 vom damaligen Präsidenten Donald Trump verhängt worden waren. Die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai kündigte an, für 352 von insgesamt 549 Produkten würden die Ausnahmen verlängert. Der Entscheidung seien gründliche Prüfungen öffentlicher Stellungnahmen sowie Beratungen mit anderen US-Behörden vorausgegangen. Die Ausnahmen wirken demnach rückwirkend ab dem 12. Oktober 2021 und laufen bis Ende 2022.
+++ Konjunkturdaten +++
Frankreich/Geschäftsklima März 106 (Feb: 112)
Frankreich/Geschäftsklima März PROGNOSE: 110
DJG/DJN/AFP/apo
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March 24, 2022 04:00 ET (08:00 GMT)
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