DJ Autobauer stehen trotz Rekordgewinnen vor düsteren Zeiten - Studie
FRANKFURT (Dow Jones)--Das vergangene Jahr war laut der Wirtschaftsberatung EY - trotz schwieriger Rahmenbedingungen - ein Rekordjahr für die weltweite Automobilbranche. Der Gewinn der 16 größten Autokonzerne der Welt schnellte um 168 Prozent in die Höhe und erreichte mit 134 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert, wie EY errechnet hat. Der Umsatz stieg zwar um 12 Prozent, lag damit aber immer noch unter dem Niveau von 2019.
Dank des massiven Gewinnwachstums kletterte auch die Marge auf ein neues Rekordniveau. Am profitabelsten wirtschafteten im vergangenen Jahr Tesla, BMW und Mercedes-Benz - jeweils mit Margen von etwa 12 Prozent. Für 2022 sieht es laut der EY-Analyse allerdings düster aus: Nach wie vor bestehen erhebliche Engpässe bei der Versorgung mit Halbleitern und anderen Vorprodukten und Rohstoffen. Zum anderen stellt auch der Krieg in der Ukraine eine enorme Belastung für die Branche dar.
Im vergangenen Jahr die höchsten Gewinne hatte Toyota mit 24,8 Milliarden Euro, Volkswagen kam auf 19,3 Milliarden Euro und Mercedes-Benz auf 16,0 Milliarden Euro. Bei den Gewinnmargen hatte hingegen Tesla die Nase vorn: Der kalifornische Elektroautobauer erzielte eine Marge von 12,1 Prozent und lag damit knapp vor BMW und Mercedes-Benz, die jeweils eine Marge von 12,0 schafften.
Während der Pkw-Absatz nur geringfügig - um 1,2 Prozent - zulegte, stieg der Gesamtumsatz der Unternehmen um knapp 12 Prozent, lag damit aber weiter deutlich - um fünf Prozent - unter dem Vorkrisenniveau von 2019.
Die Chipkrise hat insgesamt insbesondere die deutschen Konzerne getroffen, deren Absatz um vier Prozent sank, während die japanischen Unternehmen ein Absatzplus von fünf Prozent und die koreanischen Hersteller sogar ein Plus von sieben Prozent schafften. Die US-Konzerne verzeichneten einen Absatzrückgang um ein Prozent.
Für das "Krisenjahr 2022" hält EY keine Prognose für möglich. Beim Pkw-Absatz werde das Jahr voraussichtlich keine Erholung bringen. So hemme der Mangel an Halbleitern und anderen Vorprodukten und Rohstoffen die Produktion. Zum anderen stelle auch der Krieg in der Ukraine eine enorme Belastung für die Branche dar.
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March 25, 2022 03:45 ET (07:45 GMT)
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