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IMK senkt deutsche Wachstumsprognose wegen Ukraine-Krieg

DJ IMK senkt deutsche Wachstumsprognose wegen Ukraine-Krieg

Von Andrea Thomas

DÜSSELDORF/BERLIN (Dow Jones)--Die deutsche Wirtschaft wird in diesem Jahr aufgrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und der hohen Energiepreise nach Einschätzung des für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung deutlich weniger stark wachsen als bislang erwartet. Das Institut erwartet für 2022 im günstigeren und wahrscheinlicheren "Basisszenario" eine Zunahme des deutschen Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 2,1 Prozent statt der 4,5 Prozent, die das Institut noch im Dezember prognostiziert hatte. Sollte es zu weitaus höheren Energiepreisen kommen, würde die deutsche Wirtschaft laut IMK im "Risikoszenario" 2022 sogar um 0,3 Prozent schrumpfen. Bei einem Energieembargo drohe gar eine tiefe Rezession. 2021 war die Wirtschaft um 2,9 Prozent gewachsen.

"Statt eines dynamischen Aufschwungs werden wir dieses Jahr im besten Fall ein moderates Wachstum sehen", erklärte Sebastian Dullien, der wissenschaftliche Direktor des IMK. Die Inflationsrate dürfte sich zudem wegen der stark steigenden Energiepreise und weiterer Lieferengpässe in diesem Jahr auf mindestens 6,2 Prozent erhöhen oder im schlimmeren Fall auf 8,2 Prozent, so die Schätzungen der Ökonomen.

"Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine verursacht riesiges menschliches Leid, und er hat den wirtschaftlichen Erholungspfad, der noch vor kurzem absehbar war, jäh blockiert", so Dullien. Dies betreffe viele Länder, aber Deutschland ganz besonders.

Außerordentlich hohe Inflationsrate 

So prägten nun nicht mehr die langsame, aber kontinuierliche Entspannung der coronabedingten Lieferengpässe und deutliche Zuwächse beim privaten Konsum das Konjunkturbild 2022, sondern dramatisch steigende Energiepreise, "außerordentlich hohe" Inflationsraten, neue Belastungen von Lieferketten und große Unsicherheit. "Das bremst den privaten Konsum, den Außenhandel und die Bereitschaft von Unternehmen, zu investieren", so Dullien.

Aufgrund der aktuellen Krise ist es laut IMK eine zentrale Aufgabe der Politik, Unsicherheiten zu reduzieren, Beschäftigung und Einkommen zu stabilisieren und wo möglich zu steigern. Dabei gelte es reale Einkommensverluste gerade bei Haushalten mit kleineren Einkommen zu verhindern oder zumindest stark zu begrenzen.

Außerdem wäre nach Ansicht der Ökonomen als Ergänzung zu den Entlastungsplänen der Ampel-Regierung ein teilweiser Deckel für die besonders drastisch steigenden Gaspreise sinnvoll. Hier sollte pro Haushalt ein Grundbezug von 8.000 Kilowattstunden übergangsweise subventioniert werden, so das IMK. Die vorübergehende Senkung bei den Kraftstoffsteuern sei hingegen sozialpolitisch weniger zielgenau.

Arbeitsmarkt relativ stabil 

Relativ stabil dürfte nach Einschätzung der Forscher aber der Arbeitsmarkt bleiben. Die Zahl der Erwerbstätigen wird laut IMK 2022 und 2023 in beiden Szenarien steigen, die Arbeitslosenquote sinkt im Basisszenario weiter spürbar. Im Risikoszenario steigt sie vorübergehend an, liegt demnach aber im Jahresschnitt 2022 leicht unter dem Niveau aus dem Pandemie-Jahr 2021 und stagniert dann.

Bei Einkommen und Konsum gehen die Forscher davon aus, dass die Steigerungen der Tariflöhne und des Mindestlohns die nominal verfügbaren Einkommen in diesem und im kommenden Jahr erhöhen werden. Trotzdem könnten sie in diesem Jahr mit der drastisch gestiegenen Inflation nicht mithalten. Die realen privaten Konsumausgaben steigen daher 2022 im Basisszenario des IMK um 1,7 Prozent, im Risikoszenario gehen sie um 0,9 Prozent zurück. Für das kommende Jahr sei mit einem deutlichen Anstieg zu rechnen.

Die höheren Ausgaben im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise werden nach Einschätzung der Ökonomen zwar zur Stabilisierung der Konjunktur beitragen, zugleich aber auch zu einem weiterhin erheblichen Defizit im öffentlichen Budget führen. Im Basisszenario erwartet das IMK für 2022 ein Haushaltsdefizit von 2,0 Prozent des BIP, im Risikoszenario sind es 2,7 Prozent. Für 2023 prognostiziert das IMK ein Defizit von 1,6 Prozent im Basis- und 2,9 Prozent im Risikoszenario.

Das Basisszenario der Forscher basiert auf der Annahme, dass die Öl- und die Gaspreise 2022 um 50 beziehungsweise knapp 150 Prozent über dem Niveau von 2021 liegen werden. Im pessimistischeren Risikoszenario, das laut IMK im Moment etwas unwahrscheinlicher ist, ist Öl im Schnitt 101 Prozent und Gas 208 Prozent teurer als im Vorjahr.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/hab

(END) Dow Jones Newswires

March 29, 2022 03:45 ET (07:45 GMT)

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