FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Dienstag deutlich gefallen. Der für den Anleihemarkt richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future gab am späten Nachmittag um 0,60 Prozent auf 157,33 Punkte nach. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg auf 0,63 Prozent.
Zeitweise waren die Kursverluste am deutschen Rentenmarkt noch viel stärker ausgefallen und die zehnjährigen Rendite stieg im Gegenzug bis auf knapp 0,72 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit etwa vier Jahren.
Auch europaweit gerieten die Anleihekurse unter Druck. Börsianer begründeten dies mit der sehr guten Stimmung an den Aktienmärkten, nachdem es Fortschritte bei den Friedensverhandlungen um Ukraine-Krieg gab.
Russland hat zugesagt, seine Kampfhandlungen an der nördlichen Front bei Kiew deutlich zurückzufahren. Vize-Verteidigungsminister Alexander Fomin sagte nach dem Treffen am Dienstag in Istanbul, seine Regierung wolle so Vertrauen aufbauen und weitere Verhandlungen ermöglichen. Moskaus Delegationsleiter Wladimir Medinski lobte die mehrstündigen Gespräche als konstruktiv.
Die Renditen an den europäischen Anleihemärkten legen bereits seit rund drei Wochen tendenziell zu. Hintergrund dafür ist insbesondere die Erwartung einer strafferen Geldpolitik in den USA zur Bekämpfung der hohen Inflation. Die US-Notenbank Fed hat vor diesem Hintergrund bereits die Zinswende eingeleitet. Weitere Zinsanhebungen in diesem Jahr werden erwartet. Anleger rechnen damit, dass auch die Europäische Zentralbank in absehbarer Zeit an der Zinsschraube drehen wird./jkr/he