RABAT (dpa-AFX) - US-Außenminister Antony Blinken erkennt bei den Friedensgesprächen zwischen Russland und der Ukraine bislang keine wirklichen Fortschritte. Er habe nichts gesehen, was darauf hindeute, dass es auf effektive Weise vorangehe, sagte Blinken am Dienstag in der marokkanischen Hauptstadt Rabat nach einem Treffen mit seinem dortigen Amtskollegen Nasser Bourita. Die USA hätten bei Russland zumindest keine wirkliche Ernsthaftigkeit ausgemacht.
Nach neuen Friedensgesprächen mit der Ukraine hatte Russland am Dienstag zugesagt, seine Kampfhandlungen an der nördlichen Front bei Kiew und Tschernihiw deutlich zurückzufahren. Vize-Verteidigungsminister Alexander Fomin sagte nach dem Treffen in Istanbul, seine Regierung wolle so Vertrauen aufbauen und weitere Verhandlungen ermöglichen.
Blinken erklärte: "Es gibt das, was Russland sagt. Und es gibt das, was Russland tut. Wir konzentrieren uns auf das Letztere." Was Russland tue, sei die "andauernde Brutalisierung der Ukraine und ihrer Bevölkerung". Sollte Moskau glauben, mit dem Versuch einer Unterwerfung des östlichen oder südlichen Teils der Ukraine Erfolg zu haben, "dann machen sie sich selbst etwas vor".
Blinken reist derzeit durch den Nahen Osten. In Marokko wollte er sich am Abend auch noch mit dem Kronprinzen Abu Dhabis und faktischen Herrscher der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Mohammed bin Sajid, treffen. Später will er nach Algerien reisen./jku/DP/jha