DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Habeck will wegen hoher Spritpreise Wettbewerbsrecht verschärfen - Zeitung
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will einem Zeitungsbericht zufolge angesichts der hohen Preise für Diesel und Benzin das Wettbewerbsrecht verschärfen. Das Ministerium habe den Entwurf für eine Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) in die Kabinettsabstimmung gegeben, der die Befugnisse des Bundeskartellamts erheblich ausweiten soll, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtete.
EZB/Lane: Zinskurs datenabhängig - Unsicherheit weiter sehr hoch
Der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Philip Lane, will sich auf keine Aussage zum wahrscheinlichen Zeitpunkt von Zinserhöhungen festlegen. In einem Interview mit Politico wies Lane darauf hin, dass die seit der EZB-Ratssitzung am 10. März veröffentlichten Daten sowohl auf eine höhere Inflation als auch auf eine Eintrübung der Verbraucher- und Unternehmensstimmung hindeuteten. "Es gibt Szenarien, in denen es angemessen wäre, noch in diesem Jahr mit der Normalisierung der Zinssätze zu beginnen. Und dann gibt es natürlich auch Szenarien, in denen ein späterer Schritt angebracht sein könnte", sagte Lane.
EZB/Holzmann: Inflationsbekämpfung hat Priorität
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) ist nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann derzeit stärker über die Inflationsentwicklung besorgt als über die Eintrübung der Wachstumsaussichten. In einem Interview mit der Börsen-Zeitung sagte der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), zwar verlaufe die Wirtschaftsentwicklung im Euroraum nicht mehr entsprechend dem im März veröffentlichten Basisszenario des EZB-Stabs, doch sehe er trotzdem keinen Grund dafür, die für Sommer signalisierte Beendigung der Nettoanleihekäufe hinauszuschieben. Holzmann sprach sich zudem für eine Anhebung des Bankeinlagenzinses bis Jahresende auf 0,00 (derzeit: minus 0,50) Prozent aus.
Russland will Militäraktivitäten bei Kiew "radikal" verringern
Russland will seine militärischen Aktivitäten in der Region Kiew nach eigenen Angaben "radikal" verringern. Wie Vize-Verteidigungsminister Alexander Fomin nach russisch-ukrainischen Verhandlungen in Istanbul mitteilte, sollen zudem auch die Militäraktionen im Raum Tschernihiw reduziert werden. Die strategisch wichtige Stadt Tschernihiw liegt rund 150 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kiew an der Grenze zu Belarus und war in den vergangenen Wochen von der russischen Armee heftig beschossen worden.
Russland beharrt auf Rubel-Zahlung für Gaslieferungen nach Europa
Russland beharrt auf der Ankündigung, Gas künftig nur im Gegenzug für Rubel an Europa zu liefern. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, "niemand" werde Gas umsonst liefern, das sei "schlicht unmöglich". "Und es kann nur in Rubel bezahlt werden", fuhr er fort. Betroffene Unternehmen müssten verstehen, dass angesichts des "Wirtschaftskriegs gegen Russland" ein völlig neues Umfeld entstanden sei. Gleichwohl bleibe Russland ein zuverlässiger Lieferant.
Ungarn sagt Ministertreffen nach Absagen aus Prag und Warschau ab
Nachdem Polen und Tschechien ihre Teilnahme an einem Ministertreffen wegen der Haltung Ungarns im Ukraine-Krieg abgesagt haben, ist die Veranstaltung der Visegrad-Gruppe in Budapest gestrichen worden. Das für Mittwoch geplante Treffen der Verteidigungsminister werde an einem späteren Termin nachgeholt, teilte das Verteidigungsministerium in Budapest mit, ohne nähere Angaben zu machen.
Stimmung der US-Verbraucher im März schlechter als erwartet
Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich im März aufgehellt, dies aber nur wegen einer starken Abwärtsrevision des vorläufig gemeldeten Wertes. Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, stieg der Index des Verbrauchervertrauens auf 107,2. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 107,5 erwartet. Der Vormonatswert wurde auf 105,7 von zunächst 110,5 nach unten revidiert.
Fed/Harker will Inflation aggressiver bekämpfen
Der Präsident der Philadelphia Fed, Patrick Harker, erwartet "eine Reihe" von Erhöhungen des kurzfristigen US-Leitzinses in diesem Jahr. Der Notenbanker erklärte, er sei "sehr offen" für eine Erhöhung um einen halben Punkt, da die Zentralbank versuche, den schlimmsten Inflationsausbruch seit 40 Jahren einzudämmen.
+++ Konjunkturdaten +++
US/Redbook: Einzelhandelsumsatz erste 4 Wochen März +12,9% gg Vorjahr
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March 29, 2022 13:00 ET (17:00 GMT)
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