WIESBADEN (dpa-AFX) - Das Leben in Deutschland hat sich in den vergangenen Monaten deutlich verteuert - und viele Volkswirte rechnen infolge des Ukraine-Krieges mit einem weiteren Preisschub bei Energie und Nahrungsmitteln. An diesem Mittwoch (14.00 Uhr) veröffentlicht das Statistische Bundesamt in Wiesbaden seine erste Schätzung zur Entwicklung der Inflation im März.
Im Februar 2022 hatte die jährliche Teuerungsrate in Europas größter Volkswirtschaft wieder die Fünf-Prozent-Marke überschritten: Die Verbraucherpreise lagen um 5,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Vor allem gestiegene Energiepreise heizen die Inflation an. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine ist Tanken und Heizen nochmals deutlich teurer geworden.
Einige Ökonomen rechnen damit, dass die Inflation in Deutschland in den kommenden Monaten über sieben Prozent steigen wird. Schätzungen für das Gesamtjahr gehen von einem Wert über sechs Prozent aus. Das wäre die höchste jährliche Teuerungsrate seit der deutschen Wiedervereinigung 1990. Die Bundesregierung hat inzwischen ein Paket geschnürt, um die Menschen angesichts der stark gestiegenen Energie- und Spritpreise zu entlasten.
Höhere Inflationsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern, weil sie sich für einen Euro dann weniger leisten können. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für den Euroraum insgesamt stabile Preise bei einer jährlichen Teuerungsrate von zwei Prozent an. Europas Währungshüter rechnen für den Währungsraum der 19 Länder im laufenden Jahr mit einer Teuerungsrate von 5,1 Prozent./ben/DP/jha