DÜSSELDORF (dpa-AFX) - "Handelsblatt" zu dürftige Kanzler-Kommunikation:
"Von einer "Zeitenwende" hat Olaf Scholz gesprochen - für einen Bundeskanzler, der die Nüchternheit zu seinem Markenzeichen gemacht hat, war das geradezu eine rhetorische Eruption. Doch seither setzt der Kanzler die Bürgerinnen und Bürger wieder auf emotionale Trockenobstdiät (...). Obwohl die Folgen der russischen Invasion auch hierzulande längst überall zu spüren sind: Energiepreisschock, Inflationsrate bei 7,3 Prozent (März), mögliche Gasrationierung für die Wirtschaft. Die "Zeitenwende" ist also längst da. Wo aber bleibt die große "Blut-, Schweiß- und Tränen-Rede" des Kanzlers, mit der er die Bürger auf die vor uns liegenden harten Zeiten einstimmt? (...) Solche Reden sind der Kitt, der Gesellschaften, die sich mit Grenzerfahrungen konfrontiert sehen, zusammenhalten kann. (...) Anstatt die Bürger einfühlsam, aber wahrhaftig auf das einzuschwören, was da noch kommen mag, versucht der Kanzler sie mit staatlichen Milliarden-Kompensationen ruhig zu stellen, die er per Gießkanne im Lande verteilt."/ra/DP/jha