DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Gewerkschafter fordern wegen Inflation starkes Lohnplus
Angesichts des erneuten Sprungs der Inflation auf 7,3 Prozent fordern mehrere Gewerkschaften kräftige Lohnsteigerungen für ihre Beschäftigten bei den nächsten Tarifrunden. Der Bild-Zeitung sagte der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, nötig sei ein Lohnplus von 10 Prozent. Der Lohnzuwachs müsse schließlich nicht nur die Inflation ausgeglichen, "sondern deutlich überkompensieren", begründete Wendt seine Forderung. Ulrich Silberbach, Chef des Deutschen Beamtenbundes, forderte in Bild ebenfalls ein Plus von mehr als 6 Prozent. Es müsse "reale Einkommenszuwächse" geben.
Deutscher Einzelhandel verbucht kleines Umsatzplus im Februar
Die Umsätze im deutschen Einzelhandel sind im Februar leicht gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, erhöhten sich die Umsätze nach Abzug der Inflation um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Zuwachs um 0,5 Prozent prognostiziert. Für Januar wurde eine monatliche Stagnation der Umsätze gemeldet.
Chinas Industrie- und Dienstleistungssektor im März gesunken
Die Stimmung in der chinesischen Industrie ist im März nach offiziellen Angaben wie erwartet gesunken. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor verringerte sich auf 49,5 (Februar: 50,2), wie aus Daten der nationalen Statistikbehörde und der China Federation of Logistics & Purchasing (CFLP) hervorgeht. Vom Wall Street Journal befragte Ökonomen hatten exakt diesen Stand prognostiziert. Ein PMI-Stand über 50 deutet auf eine Expansion des Sektors hin, Werte darunter auf eine Schrumpfung.
Britische Wirtschaft erreicht Vorkrisenniveau
Die britische Wirtschaft ist im vierten Quartal 2021 stärker gewachsen als ursprünglich geschätzt und hat das Produktionsniveau vor der Pandemie erreicht. Das britische Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg von September bis Dezember revidiert um 1,3 (vorläufig: 1,0) Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie aus den Daten des Office for National Statistics hervorgeht.
George: Müssen "zügig" von der lockeren Politik abrücken
Nach Einschätzung von Kansas-Fed-Präsidentin Esther George muss die Bilanzsumme der US-Notenbank von 9 Billionen US-Dollar deutlich verringert werden. Die Fed müsse ihren derzeitigen geldpolitischen Kurs, der so locker wie nie zuvor sei, rascher verlassen, und das zu einer Zeit, in der die Inflation weit über dem Ziel der Fed liege und die Arbeitsmärkte angespannt seien, sagte George im Economic Club of New York.
Ölpreise fallen nach Berichten über Anzapfen der US-Ölreserven deutlich
Die Ölpreise fallen am Donnerstag deutlich zurück. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI verliert 5,5 Prozent auf 101,86 Dollar. Die Nordsee-Sorte Brent reduziert sich um 4,5 Prozent auf 108,30 Dollar. Zuvor hatte es Berichte gegeben, dass US-Präsident Joe Biden die Freigabe von 1 Million Barrel pro Tag aus den US-Ölreserven über einen Zeitraum von mehreren Monaten in Erwägung zieht.
Bundesregierung: Putin sichert Scholz Möglichkeit von Gaszahlungen in Euro zu
Der russische Präsident Wladimir Putin hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach Angaben der Bundesregierung zugesichert, dass europäische Unternehmen ihre Rechnungen für russisches Gas weiterhin in Euro begleichen können. Putin habe in einem Telefonat zwar gesagt, dass Gaslieferungen ab dem 1. April in Rubel zu begleichen seien, erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. "Zugleich betonte er in dem Gespräch, dass sich für die europäischen Vertragspartner nichts ändern werde."
Schwedische Regierungschefin schließt Nato-Beitritt ihres Landes nicht aus
Die schwedische Ministerpräsidentin Magdalena Andersson schließt einen möglichen Nato-Beitritt ihres Landes nicht mehr aus. "Ich schließe einen Beitritt zur Nato keineswegs aus", sagte Andersson in einem Interview mit dem Sender SVT. Die Sozialdemokratin galt bislang als Verfechterin der schwedischen Bündnisneutralität.
EBWE: Russische Wirtschaft schrumpft in diesem Jahr um 10 Prozent
Als Folge des Ukraine-Kriegs wird die russische Wirtschaft in diesem Jahr laut Einschätzung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) um 10 Prozent schrumpfen. Für die Ukraine sagt die Bank in ihrer Prognose einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 20 Prozent voraus. Die vor fünf Wochen begonnene russische Invasion im Nachbarland habe "den "größten Versorgungsschock seit 50 Jahren" ausgelöst, erklärte die EBWE.
Ukraine bezeichnet Feuerpause für Mariupol als weitere russische "Manipulation"
Russland hat erneut eine Feuerpause für die schwer zerstörte südukrainische Hafenstadt Mariupol angekündigt. Die Maßnahme werde am Donnerstag um 10.00 Uhr (Ortszeit; 09.00 Uhr MESZ) in Kraft treten und solle die Möglichkeit schaffen, Zivilisten über einen humanitären Korridor herauszuholen, erklärte das russische Verteidigungsministerium. Die ukrainische Regierung bezeichnete die russische Ankündigung als Versuch der "erneuten Manipulation".
Pentagon: Russische Streitkräfte ziehen sich von Tschernobyl zurück
Die russischen Streitkräfte haben nach US-Angaben mit einem Rückzug von der Zone um die Atomruine Tschernobyl begonnen. Russische Soldaten würden die Gegend verlassen und in das benachbarte Belarus abziehen, sagte ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums. "Wir denken, dass sie gehen. Ich kann nicht sagen, dass alle gegangen sind." Der Pentagon-Vertreter sprach von einer "Neupositionierung" der Streitkräfte.
Geheimdienste der USA und Großbritanniens sehen falsche Beratung Putins
Die Berater des russischen Präsidenten Wladimir Putin fürchten sich laut Geheimdienstvertretern der USA und Großbritanniens, dem Staatschef die Wahrheit über seinen "gescheiterten" Krieg in der Ukraine zu sagen. "Und auch wenn Putins Berater Angst haben, ihm die Wahrheit zu sagen, müssen dem Regime die Vorgänge und das Ausmaß dieser Fehleinschätzungen glasklar sein", sagte der Direktor des britischen Geheimdienstes GCHQ, Jeremy Fleming, bei einem Vortrag an einer australischen Universität in Canberra.
Südossetische Separatisten planen Volksbefragung zu Beitritt zu Russland
Die Kaukasusregion Südossetien plant eine Volksbefragung über einen möglichen Beitritt zur russischen Föderation. "Natürlich müssen wir das Volk nach seiner Meinung fragen", sagte der Präsident des Gebietes, Anatoli Bibilow, im russischen Fernsehen. Das könne rasch getan werden. "Wie man so schön sagt, ist es eine technische Frage".
+++ Konjunkturdaten +++
Frankreich/Privater Konsum Feb +0,8% gg Vm; -2,3% gg Vj
Frankreich/Privater Konsum Feb PROGNOSE +0,9% gg Vm; -1,0% gg Vj
Frankreich/Privater Konsum Jan rev -2,0% (vorl: -1,5%) gg Vm
GB/Nationwide Hauspreisindex März +1,1% gg Vm; +14,3% gg Vj
GB/Nationwide Hauspreisindex PROG: +0,4% gg Vm: +13,4% gg Vj
Japan/Industrieproduktion Feb +0,1% (PROG: +0,5%) gg Vm
Südkorea Index Frühindikatoren Feb 99,8 (Jan: 100,1)
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
March 31, 2022 03:00 ET (07:00 GMT)
Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.