DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Arbeitslosenzahl sinkt im März weiter
Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist im März im Zuge der einsetzenden Frühjahrsbelebung gesunken. Nach Mitteilung der Bundesagentur für Arbeit (BA) fiel die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat um 18.000, nachdem sie im Vormonat um 32.000 zurückgegangen war. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten ein Minus von 20.500 erwartet. Die Arbeitslosenquote verharrte gegenüber dem Vormonat bei 5,0 Prozent. Ohne Berücksichtigung von Saisoneffekten verringerte sich die Arbeitslosenzahl um 66.000 auf 2,362 Millionen.
Eurozone-Arbeitslosenquote sinkt im Februar auf 6,8 Prozent
Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone hat sich im Februar verringert. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, sank die Arbeitslosenquote auf 6,8 Prozent, nachdem sie im Januar bei revidiert 6,9 (vorläufig: 6,8) Prozent gelegen hatte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten auf der Basis des vorläufigen Januar-Werts einen Rückgang auf 6,7 Prozent prognostiziert.
Italiens HVPI-Inflation nimmt auf 7,0 Prozent zu
Der Inflationsdruck in Italien hat im März stark zugenommen. Nach Mitteilung der Statistikbehörde Istat stiegen die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessenen Verbraucherpreise um 2,6 Prozent auf Monats- und um 7,0 (Februar: 6,2) Prozent auf Jahressicht. Ursache des monatlichen Preisanstiegs war vor allem das Ende des Winterschlussverkaufs bei Textilien und Schuhen.
Frankreichs HVPI-Inflation steigt im März auf 5,1 Prozent
Die französische Inflation hat im März stärker angezogen als erwartet. Die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Jahresteuerung stieg auf 5,1 (Vormonat: 4,2) Prozent, wie das Statistikamt in einer ersten Veröffentlichung mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur eine Jahresrate von 4,8 Prozent erwartet. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise um 1,6 Prozent. Die Prognose hatte auf 1,5 Prozent gelautet.
Lane: EZB muss sich auf verschiedene Inflationsszenarien einstellen
Die Europäische Zentralbank (EZB) muss sich nach den Worten ihres Chefvolkswirts Philip Lane auf das Risiko sowohl zu hoher als auch zu niedriger Inflationsraten einstellen. Lane sagte bei einer Vorlesung in Paris: "Einerseits sollten wir dafür sorgen, dass unsere Geldpolitik angepasst wird, wenn die Inflationserwartungen nicht mehr verankert sind, wenn sich die Aufholjagd bei den Löhnen verstärkt oder wenn sich die Angebotskapazität nachhaltig verschlechtert und die Inflation mittelfristig über dem Zielwert zu bleiben droht."
Enria: Sanktionen große Herausforderung für Banken
Die Einhaltung der gegen Russland verhängten Sanktionen stellt für die Banken des Euroraums nach Aussage von Andrea Enria, Chef der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB), eine große Herausforderung dar. In einer Anhörung vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments wies Enria laut veröffentlichtem Redetext darauf hin, dass die EZB die Umsetzung der Sanktionen durch Banken nicht überwache, wohl aber, ob die Banken intern so organisiert seien, dass sie die Sanktionen einhalten können.
Felbermayr: Ukraine-Krieg markiert das Ende der Globalisierung
Der Weltwirtschaftsexperte Gabriel Felbermayr sieht den Krieg in der Ukraine als historisches Ende der Ära der Globalisierung. "Die 30 glorreichen Jahre der Globalisierung sind vorbei", sagte der Chef des Wiener Wirtschaftsforschungsinstituts Wifo der Augsburger Allgemeinen. "Die Idee eines weltweiten Marktes müssen wir beerdigen." Die Weltwirtschaft zerfalle nun wieder in einzelne Blöcke des Westens, einen von China dominierten Einflussbereich, das sich zunehmend emanzipierende Indien und ein sich isolierende Russland.
Kiew entsendet 45 Busse zur Evakuierung von Einwohnern Mariupols
Nach der russischen Ankündigung einer Feuerpause für Mariupol will die Regierung in Kiew 45 Busse zur Evakuierung von Einwohnern aus der seit Wochen massiv beschossenen Hafenstadt entsenden. In der vergangenen Nacht sei die ukrainische Regierung vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) darüber informiert worden, "dass Russland bereit ist, den Zugang für humanitäre Konvois aus Mariupol zu öffnen", schrieb Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk im Onlinedienst Telegram. Deshalb würden nun die 45 Busse zum "Korridor" aus Mariupol geschickt.
Biden will mehr Öl aus der strategischen Reserve freigeben - Kreise
US-Präsident Joe Biden bereitet sich darauf vor, die Freigabe von bis zu 1 Million Barrel Öl pro Tag aus der strategischen Erdölreserve der USA anzukündigen, wie mit den Plänen vertraute Personen berichten. Es wird erwartet, dass sich Biden am Donnerstag zu den Bemühungen der Regierung äußern wird, den Anstieg der Energiepreise nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine einzudämmen. Die Ankündigung könnte während der geplanten Ansprache erfolgen.
+++ Konjunkturdaten +++
Italien/Verbraucherpreise März vorl. +1,2% gg Vm, +6,7% gg Vj
Italien/Verbraucherpreise März PROG: +0,8% gg Vm, +6,4% gg Vj
DJG/DJN/AFP/apo
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March 31, 2022 07:30 ET (11:30 GMT)
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