DJ ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Ifo-Institut: Materialmangel verschärft sich nach Angriff auf Ukraine
Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich nach einer Studie des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung verschärft. 80,2 Prozent der Firmen klagten demnach im März über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. Im Februar waren es 74,6 Prozent, so die Umfrage des Instituts nach dessen Angaben. "Die Attacke auf die Ukraine hat die Lage für viele Unternehmen nochmals verschlechtert", sagte der Leiter der Ifo -Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Zu den bestehenden sind nun neue Probleme in den Lieferketten hinzugekommen. 17 Prozent der Industriefirmen importieren zum Beispiel aus Russland."
Zahl der Baugenehmigungen in Deutschand steigt im Januar
Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen in Deutschland ist im Januar gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete, wurde der Bau von 29.951 Wohnungen genehmigt. Das waren 8,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. In den Zahlen sind sowohl die Baugenehmigungen für neue Gebäude als auch für Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden enthalten.
Stimmung unter japanischen Herstellern verschlechtert
Die Stimmung unter Japans großen Herstellern hat sich in den drei Monaten bis März zum ersten Mal seit fast zwei Jahren verschlechtert. Zurückzuführen ist dies auf Sorgen über den Krieg in der Ukraine und höhere Energie- und Rohstoffpreise. Der Hauptindex für die Stimmung der großen Hersteller lag bei plus 14, gegenüber plus 17 bei der letzten Umfrage im Dezember, wie aus der vierteljährlichen Tankan-Unternehmensumfrage der Bank of Japan hervorgeht.
Chinas Caixin-Index auf niedrigsten Stand seit zwei Jahren gesunken
In der chinesischen Industrie hat sich die Aktivität im März spürbar verlangsamt. Der von Caixin Media Co ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor verringerte sich auf 48,1 (Februar: 50,4) Punkte. Das ist der niedrigste Stand in mehr als zwei Jahren. Der Index beruht auf einer Umfrage unter rund 400 Unternehmen, wobei auch kleinere, in Privatbesitz befindliche Firmen stärker berücksichtigt sind.
Lindner: "Politische Erpressung durch Putin nicht akzeptabel"
Für Gaslieferungen aus Russland soll nach den Worten von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) auch künftig nur in Dollar und Euro gezahlt werden. "Verträge sind Verträge. Die Verträge lauten auf Euro und Dollar", betonte Lindner im ZDF. Jegliche Form von "politischer Erpressung" durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin sei "nicht akzeptabel". "Es gibt kein Entgegenkommen für Wladimir Putin", unterstrich Lindner. "Die bestehenden Verträge werden erfüllt, und wir wollen nicht erlauben, dass die harten Sanktionen auch gegen die russische Zentralbank unterlaufen werden."
Deutsche Waffenliste auf Bitten von Klitschko an Ukraine übergeben - Zeitung
Die von der Bundesregierung versprochene Angebotsliste für Waffenlieferungen an die Ukraine ist nun an Kiew übergeben worden. Allerdings nicht von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD), sondern vom Wirtschaftsministerium von Robert Habeck (Grüne), wie die Zeitung Welt aus ukrainischen Regierungskreisen erfuhr. Am Donnerstagnachmittag hatte eine ukrainische Delegation unter Führung von Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko, dem Bruder des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko, sich mit Habeck in dessen Ministerium getroffen. Auf Bitten von Klitschko sei die Liste dort von Staatssekretär Sven Giegold übergeben worden, hieß es aus den ukrainischen Regierungskreisen.
Berlin spielt Verstaatlichung deutscher Töchter russischer Firmen durch - Zeitung
In der Bundesregierung werden einem Bericht zufolge verschiedene Szenarien durchgespielt für den Fall, dass die deutschen Töchter russischer Staatskonzerne in ernste Schwierigkeiten geraten. Es gehe um die Möglichkeiten der Verstaatlichung oder sogar Enteignung der deutschen Töchter der Energieriesen Gazprom und Rosneft, berichtete das Handelsblatt. Die Regierung wolle einer massiven Beeinträchtigung der Energieversorgung insbesondere in Ostdeutschland vorbeugen.
Gouverneur: Ukrainische Hubschrauber greifen Treibstofflager in Russland an
Ukrainische Hubschrauber haben nach russischen Angaben einen Angriff auf ein Treibstofflager im Westen Russlands geflogen. Zwei tieffliegende ukrainische Armeehubschrauber hätten das Treibstofflager in der Stadt Belgorod angegriffen, erklärte der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, auf seinem Kanal des Messengerdienstes Telegram. In dem Lager sei ein Feuer ausgebrochen.
Ukraine könnte laut Regierung wegen des Krieges die Hälfte ihrer Ernte einbüßen
Wegen des russischen Angriffskriegs könnte in der Ukraine nach Einschätzung der ukrainischen Regierung die Hälfte der jährlichen Ernte ausfallen. Die Erträge könnten in diesem Jahr um 25 oder sogar 50 Prozent sinken, erklärte Landwirtschaftsminister Mykola Solskyj in einem schriftlichen Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Dies sei "noch eine optimistische Prognose". Die Ukraine gilt wegen ihrer fruchtbaren Böden als Kornkammer Europas. Vor dem Krieg war das Land der weltweit viertgrößte Exporteur von Mais und auf dem besten Weg, der drittgrößte Exporteur von Weizen zu werden.
Kanada lehnt wegen Ukraine-Kriegs Teilnahme Putins an G20-Gipfel ab
Kanada hat sich dafür ausgesprochen, Russland wegen seines Kriegs gegen die Ukraine vom diesjährigen Gipfel der Gruppe der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer auszuschließen. Der kanadische Regierungschef Justin Trudeau sagte in Ottawa, er sei sich mit dem diesjährigen Gipfel-Gastgeber, Indonesiens Präsident Joko Widodo, einig, dass eine Gipfel-Teilnahme von Kreml-Chef Wladimir Putin "außergewöhnlich schwierig für uns und unproduktiv für die G20" sei.
Moskau: Humanitärer Korridor für Zivilisten aus Mariupol wird Freitagmorgen geöffnet
Die angekündigte Evakuierungsaktion für Zivilisten aus der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol soll nach russischen Angaben am Freitagmorgen beginnen. Ein humanitärer Korridor ins 220 Kilometer entfernte Saporischschja werde um 10.00 Uhr (Ortszeit; 09.00 Uhr MESZ) "wiedergeöffnet", erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. Die Maßnahme folge einem "persönlichen Appell" von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron an Kreml-Chef Wladimir Putin.
Biden gibt täglich eine Million Barrel aus strategischen Ölreserven der USA frei
Wegen des hohen Erdölpreises infolge des Ukraine-Kriegs werden die USA ein halbes Jahr lang täglich eine Million Barrel aus ihren strategischen Ölreserven freigeben. US-Präsident Joe Biden sagte, diese mehr als 180 Millionen Barrel seien "die mit Abstand größte Freigabe aus unserer nationalen Reserve in unserer Geschichte". Mit der Maßnahme will Biden die stark gestiegenen Erdöl- und Benzinpreise drücken, die ihm auch politisch schaden. "Das ist eine Brücke in Kriegszeiten, um das Erdölangebot zu erhöhen, bis die Produktion (in den USA) im Verlauf des Jahres ansteigt", sagte Biden bei einer Fernsehansprache im Weißen Haus.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweiz März Verbraucherpreise +0,6% gg Vormonat
Indonesien Kernverbraucherpreise März +2,37% gg Vorjahr (Feb: +2,03%)
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
April 01, 2022 03:00 ET (07:00 GMT)
Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc.