
DJ Wirtschaftsministerium warnt vor negativen Folgen eines Energieembargos
Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones)--Das Bundeswirtschaftsministerium hat vor den negativen Folgen eines möglichen Energieembargos gegen Russland für die deutsche Wirtschaft und den Arbeitsmarkt gewarnt.
"Es ist unbestritten die Aufgabe, uns so schnell wie möglich unabhängig zu machen von fossilen Energieträgern", erklärte Beate Baron, Sprecherin des Wirtschaftsministeriums. "Es ist leider so, dass Deutschland eine hohe Abhängigkeit von russischen (Energie-)Importen hat, die in den letzten zehn Jahren auch nicht reduziert, sondern eher verstärkt wurde...Klar ist, dass ein sofortiger Stopp aller Lieferungen Folgen hätte für Deutschland, Folgen im wirtschaftlichen Bereich, Folgen für Arbeitsplätze und auch unterschiedliche regionale Folgen. Deswegen müssen wir besonnen agieren und unsere Schritte eben genau überlegen, die wir gehen."
Am Vortag hatte Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) angemahnt, dass die Europäische Union nach Entdeckung hunderter toter Zivilisten im Kiewer Vorort Butscha über einen Stopp von Gaslieferungen aus Russland sprechen müsse. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) lehnt einen sofortigen Stopp ab.
Der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner erklärte, dass der Westen in den kommenden Tagen ein weiteres Sanktionspaket gegen Russland beschließen werde. "Präsident Putin und seine Unterstützer werden die Folgen dieser weiteren Sanktionsmaßnahmen spüren", so Büchner. Zu Einzelheiten wollte er sich nicht äußern. Die Bundesregierung werde hierzu einvernehmlich handeln.
Trotz der jüngsten Erholung des Rubelkurses sei die Bundesregierung unverändert der Ansicht, dass die bisherigen Sanktionen gegen Russlands sehr wirksam und effektiv seien, wie Büchner erklärte.
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April 04, 2022 07:27 ET (11:27 GMT)
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