
DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
GAS - Bundeswirtschaftsministerium, Industrie und Gewerkschaft haben sich überraschend gemeinsam gegen ein Gas-Embargo gegen Russland positioniert. In einem bislang unveröffentlichten Papier des Bündnisses "Zukunft der Industrie" heißt es: "Ein sofortiger Stopp der Energielieferungen aus Russland hätte gravierende Auswirkungen auf Menschen und Wirtschaft in ganz Europa, gerade auch auf die Industrie und ihre Beschäftigten", heißt es darin. "Dieser Stopp könnte in kurzer Zeit unsere politische und wirtschaftliche Handlungsfähigkeit sowie den sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhalt signifikant schwächen." Verfasst haben die Stellungnahme Udo Philipp, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Wolfgang Lemb, Vorstandsmitglied der IG Metall, und Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). (FAZ)
EMBARGO - Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm hat die Bundesregierung davor gewarnt, ein Energie-Embargo gegen Russland nur aus ökonomischen Gründen abzulehnen: "Ich verstehe überhaupt nicht, wie man allein aus den ökonomischen Überlegungen zu den kurzfristigen Auswirkungen eines Embargos auf Deutschland zu der Schlussfolgerung kommen kann, von einem Embargo oder ähnlichen Schritten abzuraten, die Russland die Einnahmen entziehen", sagte sie. Es gebe "ökonomische, sicherheitspolitische und ethische Argumente für ein Embargo", sagte Grimm, die Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ist. (Handelsblatt)
EMBARGO - Nach dem Massaker an Zivilisten im ukrainischen Butscha hat sich der Chef der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber, für ein Öl- und Kohleembargo gegen Russland ausgesprochen. "Es ist einfach unhaltbar, das System Putin weiterhin mit 700 oder 800 Millionen Dollar pro Tag zu finanzieren", sagte Weber. "Wir müssen sofort aufhören, Öl und Kohle zu importieren und unsere täglichen Zahlungen an Moskau deutlich senken." Bei Gas müssten die Importe so schnell wie realistisch möglich auslaufen. Auch der CDU-Außenexperte Norbert Röttgen drängte die Bundesregierung in scharfen Worten, Konsequenzen aus den Gräueltaten von Butscha zu ziehen. (Spiegel)
TEMPOLIMIT - Verbraucherschützer haben sich angesichts der Bemühungen um Energieeinsparungen in Deutschland für ein Tempolimit ausgesprochen. "Sollte es zu einem Energie-Embargo oder Lieferstopp kommen, sind Energieeinsparmaßnahmen notwendig", sagte die Mobilitätsexpertin des Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV), Marion Jungbluth. Diese müssten dann "schnell, wirksam und möglichst ohne Einschränkungen der notwendigen Mobilität der Verbraucherinnen und Verbraucher umsetzbar sein". Ein Tempolimit auf Autobahnen könne hierfür ein "sinnvolles Instrument" sein. (Handelsblatt)
E-AUTOS - Steigende Preise für Batteriematerialien erschweren die Elektropläne der Autohersteller. Russlands Einmarsch in der Ukraine droht den Rückgang der Kosten für die Herstellung von Batterien zu stoppen, auf den die Autohersteller setzen. (Financial Times)
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April 05, 2022 00:56 ET (04:56 GMT)
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