DJ EU-Finanzminister diskutieren Stopp von Kohle und Öl aus Russland
Von Andreas Kißler
LUXEMBURG/BERLIN (Dow Jones)--Die Finanzminister der Europäischen Union (EU) wollen bei einem Treffen in Luxemburg über einen möglichen Stopp der Einfuhren von Kohle und Öl aus Russland als Reaktion auf die jüngste Entwicklung im Ukraine-Krieg beraten. Das kündigte der französische Finanzminister Bruno Le Maire an, der gegenwärtig den EU-Ratsvorsitz führt. Le Maire appellierte vor der Sitzung in Luxemburg an die "Entschlossenheit aller Mitgliedstaaten, die Sanktionen gegen Russland zu verstärken".
Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron habe deutlich gemacht, dass er offen dafür sei, die Sanktionen auf Kohle und Öl auszuweiten. Es gebe die Möglichkeit, eine Einigkeit aller 27 EU-Staaten dazu zu erreichen. Man müsse aber die Diskussion und die Positionen der übrigen Länder abwarten. "Sanktionen müssen auf der Einheit der Mitgliedsstaaten basieren", hob er hervor.
Österreichs Finanzminister Magnus Brunner zeigte sich aber zurückhaltend auf die Frage nach der Einbeziehung von Öl in die Sanktionen. "Jetzt gehen wir einmal Schritt für Schritt", sagte er. Diskutiert würden Maßnahmen insbesondere im Exportbereich wie für Zement und auch eine Ausweitung der Sanktionen auf zusätzliche Personen. "Dann geht es um die Frage Kohle, und das werden wir heute diskutieren", erklärte er.
Die litauische Finanzministerin Gintare Skaiste rief die übrigen EU-Staaten hingegen dazu auf, dem Beispiel ihres Landes zu folgen und auch den Bezug russischen Gases einzustellen. "Wir geben ein gutes Beispiel an alle Mitgliedsstaaten, dass es möglich ist", sagte sie. Russland müsse von seiner Haupteinnahmequelle abgeschnitten werden. Die übrigen Länder sollten "einen Plan machen, sich von russischem Gas zu verabschieden". Zu der Sitzung der EU-Finanzminister soll auch der ukrainische Finanzminister per Video zugeschaltet werden.
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April 05, 2022 03:35 ET (07:35 GMT)
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