BERLIN (dpa-AFX) - Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und seine Folgen haben bislang nicht zu einem erheblichen Anstieg von Visaanträgen russischer Staatsbürger geführt. Im März wurden an deutschen Auslandsvertretungen in Russland und in weiteren Staaten insgesamt rund 2100 Visa für den Schengenraum an russische Staatsangehörige erteilt, wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Auswärtigen Amt erfuhr. Das waren rund 200 Visa mehr als im Februar.
Ob der Anstieg mit den aktuellen politischen Entwicklungen in Russland und zum Krieg in der Ukraine stehe, sei aber unklar, hieß es aus dem Ministerium. Denn gleichzeitig sei die Corona-Einreiseverordnung angepasst worden. Dadurch sei die Erteilung von Schengenvisa wieder etwas einfacher geworden.
Die Zahl der nationalen Visa, die ausgestellt wurden, lag im März demnach bei rund 1120 Visa - etwa 80 Visa mehr als im Vormonat. Da die Bearbeitungsdauer für ein nationales Visum, das zu einem längeren Aufenthalt berechtigt, in der Regel mehrere Wochen beträgt, dürfte ein Großteil der im März erteilten Visa jedoch bereits vor Beginn des Krieges am 24. Februar beantragt worden sein.
In die Übersicht des Auswärtigen Amtes flossen Daten aus den deutschen Auslandsvertretungen in Russland, Armenien, Aserbaidschan, Finnland, Georgien, Kasachstan, Lettland, Litauen, Moldau, Serbien, Tadschikistan, Usbekistan, der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten ein./abc/DP/zb