DJ Deutscher Auftragseingang sinkt im Februar um 2,2 Prozent
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im Februar schwächer als erwartet entwickelt. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) sank er gegenüber dem Vormonat um 2,2 Prozent und lag kalenderbereinigt um 2,9 (Januar: 8,2) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Rückgang von nur 0,5 Prozent prognostiziert. Ohne Großaufträge ergab sich ein Rückgang von 1,6 Prozent. Den für Januar gemeldeten Anstieg bei den gesamten Auftragseingängen von 1,8 Prozent revidierten die Statistiker auf 2,3 Prozent.
Die Inlandsbestellungen verringerten sich im Februar auf Monatssicht um 0,2 (minus 7,2) Prozent, während die Auslandsaufträge um 3,3 (plus 9,5) Prozent nachgaben. Die Auftragseingänge aus dem Euroraum sanken um ebenfalls 3,3 (minus 0,9) Prozent und die von außerhalb des Euroraums um 3,4 (plus 16,2) Prozent. Die Bestellungen von Vorleistungsgütern sanken um 1,9 (minus 1,2) Prozent und die von Investitionsgütern um 2,8 (plus 5,3) Prozent. Dagegen erhöhten sich die Auftragseingänge für Konsumgüter um 0,7 (minus 3,1) Prozent.
Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) erklärte, der Rückgang der Auftragseingänge sei in erster Linie vor dem Hintergrund der deutlichen Anstiege der Vormonate zu sehen. "Ein Effekt des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ist in den Daten noch kaum enthalten, der Krieg führt allerdings zu hohen Unsicherheiten bezüglich der weiteren Entwicklung der Nachfrage", teilte es mit. Der Ausblick für die nächsten Monate falle daher gedämpft aus.
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April 06, 2022 02:13 ET (06:13 GMT)
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