DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (13.13 Uhr)
INDEX Stand +- % +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 4.485,00 -0,8% -5,6% E-Mini-Future Nasdaq-100 14.640,25 -1,3% -10,3% Euro-Stoxx-50 3.839,52 -2,0% -10,7% Stoxx-50 3.741,85 -1,1% -2,0% DAX 14.183,37 -1,7% -10,7% FTSE 7.590,25 -0,3% +3,1% CAC 6.529,88 -1,7% -8,7% Nikkei-225 27.350,30 -1,6% -5,0% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 157,05 -0,68 Rentenmarkt zuletzt +/- absolut +/- YTD DE-Rendite 10 J. 0,67 +0,05 +0,85 US-Rendite 10 J. 2,64 +0,09 +1,13
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 103,59 101,96 +1,6% 1,63 +40,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.921,21 1.923,69 -0,1% -2,48 +5,0% Silber (Spot) 24,24 24,34 -0,4% -0,10 +4,0% Platin (Spot) 969,03 971,75 -0,3% -2,72 -0,2% Kupfer-Future 4,78 4,80 -0,3% -0,02 +7,4%
AUSBLICK AKTIEN USA
Die Wall Street dürfte nahtlos an die Vortagesverluste anknüpfen. Allerdings dürfte sich die Abwärtsdynamik etwas verringern. Gleichzeitig steigen die Rentenrenditen im Vorfeld der Veröffentlichung des Fed-Protokolls auf Dreijahreshochs. Im Handel geht man mit Blick auf das Sitzungsprotokoll davon aus, dass die US-Notenbank Pläne zur Verringerung ihrer aufgeblähten Bilanz diskutiert haben dürfte. Die Notenbanker dürften sich deutlich stärker über den Inflationsdruck besorgt gezeigt haben als noch ein Monat zuvor. Am Vortag hatten sich Notenbankvertreter, die eher als taubenhaft gelten, klar falkenhaft geäußert. Im Handel wird zudem betont, dass sich über Nacht bei den übrigen Belastungen neben der Geldpolitik nichts geändert habe. Die Eskalation im Ukraine-Krieg mit den offensichtlich russischen Gräueltaten dürfte immer neuen Russland-Sanktionen den Weg ebnen. Die USA wollen ein weiteres Sanktionspaket gegen Russland bekannt geben und dabei auch "jegliche neue Investition" in dem Land verbieten.
Die Aktien von Jetblue Airways verlieren vorbörslich 4,2 Prozent. Das Unternehmen hat ein Gebot für die Billigfluglinie Spirit Airlines abgegeben. Bereits während des Vortageshandels hatte es einen Bericht der "New York Times" über ein Jetblue-Gebot für Spirit gegeben. In der Folge gewannen die Spirit-Aktien 22,4 Prozent, während es für die Papiere von Jetblue um 7,1 Prozent nach unten gegangen war. Spirit verlieren nun 3,4 Prozent.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- DE/BMW AG, Absatzzahlen 1Q
- DE/Mercedes-Benz Group AG, Absatzzahlen 1Q
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA) 20:00 Fed, Protokoll der FOMC-Sitzung vom 15./16. März
FINANZMÄRKTE EUROPA
Die Börsen drehen ins Minus. Belastend wirkt das weiterhin sehr angespannte geopolitische Umfeld: Neben dem Ukraine-Krieg verweisen Marktteilnehmer auch auf die steigenden Zinsen mit der strafferen Geldpolitik. In Asien litten die Märkte zusätzlich unter weiteren Corona-Ausbrüchen in China, mit denen sich die globalen Lieferkettenprobleme erneut verschärfen könnten. Der Lockdown der Wirtschaftsmetropole Schanghai wurde in China auf unbestimmte Zeit verlängert. Der neue Caixin-Einkaufsmanager-Index aus China für das Dienstleistungsgewerbe liegt bereits auf Rezessionsniveau. In den Blick geraten könnte neben weiteren Details zur neuen Sanktionsrunde gegen Russland das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung. Mit Blick auf die Branchenindizes fallen die zinssensiblen Technologiewerte um 2,6 Prozent, denn die Marktzinsen ziehen an. Positiv wird der Zwischenbericht von Imperial Brands gewertet, für die Aktie geht es um 3,2 Prozent nach oben. Im DAX leiden Delivery Hero und Hellofresh nach den jüngsten Erholungsschüben nun mit Abschlägen von bis zu 5,4 Prozent unter Gewinnmitnahmen. Seit längerem steht die Aktie von LPKF unter Druck, nun haben die Analysten von Stifel ihr Kursziel deutlich eingedampft. So wird der Ausblick als enttäuschend eingestuft.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7:56 Uhr Di, 17:30 Uhr % YTD EUR/USD 1,0912 +0,0% 1,0893 1,0927 -4,0% EUR/JPY 135,26 +0,3% 135,03 134,81 +3,4% EUR/CHF 1,0186 +0,5% 1,0145 1,0146 -1,8% EUR/GBP 0,8345 +0,0% 0,8337 0,8331 -0,7% USD/JPY 123,95 +0,3% 123,95 123,38 +7,7% GBP/USD 1,3077 +0,0% 1,3066 1,3114 -3,4% USD/CNH (Offshore) 6,3691 -0,2% 6,3745 6,3751 +0,2% Bitcoin BTC/USD 44.823,41 -2,5% 45.382,34 45.765,59 -3,1%
Der Euro erholt sich im Nachklapp hoher Inflationsdaten etwas und erobert die Marke von 1,09 US-Dollar zurück. Die Erzeugerpreise der Industrie in der Eurozone sind im Februar nur ganz knapp weniger deutlich gestiegen als befürchtet. Im Devisenhandel sieht man daher keine Entwarnung bei den Inflationssorgen. Deshalb könnte die EZB gezwungen sein, die geldpolitischen Zügel rascher und forscher anzuziehen.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Mit teils kräftigen Abgaben haben die Aktienmärkte den Handel beendet. Teilnehmer verwiesen auf die schwachen US-Vorgaben, wo die weitere Eskalation des Ukraine-Kriegs und ein starker Anstieg der Marktzinsen für fallende Kurse gesorgt hatten. Letzteres drückte vor allem die Technologiewerte ins Minus, die sich auch in Asien mit Kursverlusten zeigten. Zudem geben sich immer mehr Fed-Mitglieder falkenhaft. Daneben belastete die chinesischen Märkte die weiter steigende Zahl an Corona-Neuinfektionen. Zudem dauert der Lockdown in der Metropole Schanghai an. Zunächst sollte er nur für einige Tage gelten, inzwischen haben die Behörden ihn auf unbefristete Zeit verlängert. In Festlandchina, wo nach einer zweitägigen Feiertagspause erstmals in dieser Woche gehandelt wurde, schloss der Schanghai-Composite unverändert. In Hongkong fiel der HSI deutlich - wegen der vielen dort gelisteten Technologiewerte. Auch in Seoul und Australien belasteten Technologiewerte. Zudem ist die Stimmung in Chinas Servicesektor wegen zahlreicher Corona-Ausbrüche auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren gesunken. Das deutlichste Minus verzeichnete der Nikkei-225. Der Technologiesektor reagiert aufgrund seines hohen Fremdfinanzierungsanteils besonders sensibel auf die höheren Marktzinsen. Denso und Advantest gaben um 4,9 bzw. 3,0 Prozent nach. In Seoul verloren Samsung (-1,%) und SK Hynix (-3,0%). Profiteure steigender Zinsen waren die Finanzwerte.
CREDIT
Deutlich nach oben geht mit den Risikoprämien an den europäischen Kreditmärkten. "Die Risiken nehmen deulich zu", sagt ein Marktteilnehmer. Er verweist auf die geplanten neuen Sanktionen gegen Russland und die Verlängerung des Lockdowns über Schanghai: "Die Lieferkettenprobleme dürften sich weiter verschärfen", meint er. Hinzu komme als Belastgungsfaktor die Erwartung einer strafferen Geldpolitik.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
Thyssenkrupp-Tochter erhält Auftrag für Elektrolyseure in den USA
Thyssenkrupp hat einen Auftrag über Elektrolyseure zur Produktion von grünem Flüssigwasserstoff in den USA erhalten. Wie der Konzern mitteilte, wird Thyssenkrupp Nucera die Technologie an den Gasekonzern Air Products für eine Anlage zur Herstellung von grünem Flüssigwasserstoff mit einer Kapazität von 10 Tonnen pro Tag liefern. Die Anlage in Arizona soll voraussichtlich 2023 in Betrieb gehen. Finanzielle Details nannte Thyssen nicht.
DSW stellt Stiftungslösung für geschädigte Wirecard-Anleger vor
Die Aktionärsvereinigung DSW schlägt für geschädigte Anleger des insolventen Zahlungsdienstleisters Wirecard eine Stiftungslösung vor. Zusammen mit den auf Kapitalmarktrecht spezialisierten Anwaltskanzleien Nieding+Barth und AKD Benelux Lawyers wurde laut Mitteilung als Rechtsvehikel eine gemeinnützige Stiftung nach niederländischem Recht gegründet. "Die 'Stichting Wirecard Investors Claim' hat den Vorteil, dass sie eine europäische Vergleichslösung für alle geschädigten Wirecard-Anleger auch und gerade mit EY Global ermöglicht", so DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler laut Mitteilung.
Auto1 schließt 150 Mio EUR Verbriefung für Kundenfinanzierungen ab
Die Auto1 Group hat ihr erstes Verbriefungsprogramm abgeschlossen. Wie der Technologiekonzern mitteilte, hat er in Partnerschaft mit der Citigroup Asset-Backed-Securities in Höhe von 150 Millionen Euro begeben. Damit sollen die Fahrzeugfinanzierungen für Kunden der Marke Autohero, dem Online-Marktplatz für geprüfte Gebrauchtwagen des Konzerns, refinanziert werden.
Adesso expandiert durch Kauf von Purple Scout AB in Nordeuropa
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
April 06, 2022 07:16 ET (11:16 GMT)
DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
Der IT-Dienstleister Adesso baut über eine Akquisition seine Präsenz in Nordeuropa aus. Wie die Adesso SE mitteilte, kommen über die Übernahme des schwedisch-dänischen IT-Unternehmens Purple Scout nun zwei weitere Landesgesellschaften in Schweden und Dänemark hinzu. Die vollständige Übernahme von Purple Scout sei nun "vertraglich fixiert" worden. Als Gesamtkaufpreis wurde laut Mitteilung ein "mittlerer einstelliger Millionen-Euro-Betrag" vereinbart, der einem EBIT-Multiple von circa 8 entspreche.
IPO/Engel & Völkers Digital Invest plant Börsengang in 2Q
Engel & Völkers Digital Invest will noch im zweiten Quartal an die Börse. Geplant seien ein Börsengang in Deutschland, Privatplatzierungen außerhalb Deutschlands sowie die Notierung der Aktien an der Frankfurter Wertpapierbörse im Segment Scale, wie der Betreiber der Online-Immobilieninvestmentplattform Engel & Völkers Digital Invest mit Sitz in Berlin mitteilte.
OHB erwartet Aufträge dank Amazons Satelliten-Initiative
Das Bremer Raumfahrtunternehmen OHB erhofft sich dank der Pläne von Amazon, eine Flotte von Internetsatelliten in die Umlaufbahn zu bringen, gute Auftragsaussichten für die Ariane-6-Rakete. Wie das Unternehmen mitteilte, hat sich Project Kuiper von Amazon für Starts mit der neuen Großrakete Ariane 6 entschieden, für die die OHB-Tochter MT Aerospace einer der größten Komponentenlieferanten ist.
Ikea kauft Solarparks in Deutschland, Spanien für 340 Mio EUR
Die Ingka-Gruppe, Eigentümerin und Betreiberin der meisten Ikea-Einrichtungshäuser, hat neun Solarparks in Deutschland und Spanien für 340 Millionen Euro erworben. Damit will der Konzern mehr erneuerbare Energie erzeugen als die gesamte Wertschöpfungskette verbraucht.
Alstom erhält Bahn-Auftrag über 650 Mio Euro aus Schweden
Der Bahnkonzern Alstom hat einen Großauftrag der schwedischen Staatsbahn SJ an Land gezogen. Wie das französische Unternehmen mitteilte, soll es 25 Hochgeschwindigkeitszüge liefern, mit einer Option auf 15 weitere. Das Auftragsvolumen liegt bei rund 650 Millionen Euro. Der erste der Züge "Zefiro Express" soll 2026 geliefert werden.
Imperial Brands sieht operatives Gewinnplus bei 2 Prozent in 1H
Imperial Brands rechnet für das erste Geschäftshalbjahr mit einem leichten Anstieg beim bereinigten operativen Gewinn und bestätigt die jüngst veröffentlichte Prognose für das Gesamtjahr. Wie der Tabakkonzern mitteilte, dürfte der bereinigte operative Gewinn in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres per Ende März währungsbereinigt voraussichtlich um etwa 2 Prozent gestiegen sein.
HSBC erhöht Beteiligung an China Wertpapier-JV auf 90 Prozent
HSBC hat die Beteiligung an dem chinesischen Wertpapier-Joint-Venture auf 90 Prozent aufgestockt von 51 Prozent. Sie reiht sich damit ein in Aufstockungen globaler Banken, die eine größere Beteiligung an Investment-Banking-Aktivitäten in China anstreben.
Twitter testet Korrektur-Button für die Tweets
Twitter testet einen Button zur nachträglichen Korrektur der Beiträge. Wie das US-Unternehmen mitteilte, soll es den Redigier-Knopf in den kommenden Monaten zunächst jedoch nur für die zahlenden Twitter-Blue-Mitglieder geben. Der Test solle zeigen, "was funktioniert und was nicht funktioniert".
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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April 06, 2022 07:16 ET (11:16 GMT)
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