KIEW (dpa-AFX) - In der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind offiziellen Angaben zufolge seit Kriegsbeginn 89 Zivilisten getötet worden. Davon seien vier Kinder, teilte die Stadtverwaltung am Mittwoch mit. Zudem seien 398 Einwohnerinnen und Einwohner verletzt worden, davon 20 Kinder. Kiew ist seit Kriegsbeginn am 24. Februar immer wieder Ziel russischer Angriffe gewesen. Dabei wurden nach Angaben der Behörden zahlreiche Wohngebäude und zivile Einrichtungen getroffen.
Wie die Stadtverwaltung weiter mitteilte, wurden 167 Wohngebäude beschädigt, außerdem 44 Schulen, 26 Kindergärten, ein Waisenhaus sowie elf Verwaltungsgebäude. Getroffen worden seien auch Sportanlagen, Sozial- und Verkehrseinrichtungen sowie Kulturstätten. Die Angaben ließen sich zunächst nicht überprüfen.
Die Verwaltung forderte die Bevölkerung auf, weiter wachsam zu bleiben und bei Luftalarm sofort Schutz zu suchen. "Heute ist es in Kiew sicherer geworden, aber die Gefahr von Luftangriffen bleibt", hieß es. Menschen, die aus der Hauptstadt geflüchtet waren, sollten vorerst auf eine Heimkehr verzichten.
Zuletzt hatten die ukrainischen Behörden mitgeteilt, dass im Gebiet rund um Kiew nach dem Abzug russischer Truppen die Leichen von insgesamt 410 Zivilisten entdeckt worden seien. Die meiste Toten wurden demnach im Kiewer Vorort Butscha geborgen, wo russische Soldaten mutmaßlich Kriegsverbrechen begangen haben sollen. Die Stadt Kiew war nicht von russischen Truppen besetzt./bvi/DP/stw