BERLIN (dpa-AFX) - Der FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann hat für breite Zustimmung zum Kompromissvorschlag für eine Impfpflicht zunächst für Menschen ab 60 Jahren geworben. Man wolle Vorsorge treffen, keinen dritten Corona-Winter erleben und das Gesundheitssystem vor Überlastungen schützen, sagte Ullmann am Donnerstag in der Debatte kurz vor der Entscheidung des Bundestags über die mögliche Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht in Deutschland. Auch die CDU/CSU-Abgeordneten rief er zur Zustimmung auf: "Reißen Sie die Mauer des Parteienstolzes ein."
Eine Vorhersage, wie eine nächste Corona-Welle im Winter aussehen werde, könne nicht seriös getroffen werden, sagte Ullmann. "Wir wissen, die Welle kommt. Aber die Qualität dieser Welle kennen wir wirklich nicht. Das ist ähnlich wie bei einer Wettervorhersage." Nichts zu tun wäre nach dem aktuellen Stand der Dinge möglich, "aber ein Pokerspiel". Vielmehr müssten Impflücken geschlossen werden.
Eine Gruppe um Ullmann hatte ursprünglich eine Beratungspflicht vorgeschlagen, die in eine mögliche Impfpflicht ab 50 Jahren münden könne. Inzwischen hat sich diese Gruppe mit Abgeordneten aus SPD und Grünen auf einen Kompromissvorschlag für eine Impfpflicht zunächst für Menschen ab 60 Jahre verständigt. Dieser liegt als einzig ausgearbeiteter Gesetzentwurf vor./bk/DP/jha