KIEW (dpa-AFX) - EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sieht in ihrer Reise nach Kiew ein "deutliches Zeichen der Unterstützung für die Ukrainer". Das Land brauche dringend Hilfe, sagte die deutsche Politikerin am Freitag auf dem Weg in die ukrainische Hauptstadt. Dort wollte sie unter anderem den Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen.
Das wichtigste Thema für Selenskyj werde wohl der Weg seines Landes in die EU sein, sagte von der Leyen. "Wir wollen die Ukraine unterstützen und ihr Hoffnung geben." Selenskyj hatte kurz nach Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine die Mitgliedschaft in der EU beantragt. Derzeit prüft die EU-Kommission auf Bitten des Rats der EU-Staaten den Antrag. "Unser Ziel ist es, dem Rat in diesem Sommer den ukrainischen Antrag vorzulegen", sagte von der Leyen. Doch
selbst wenn die EU-Kommission den Antrag positiv bewerten sollte, könnte allein der Start der Aufnahmeverhandlungen noch lange auf sich warten lassen, da alle EU-Staaten einverstanden sein müssen.
Mit Blick auf die Zeit nach dem Krieg sagte die Kommissionschefin, dass die Ukraine als demokratisches Land aus dem Krieg hervorgehen solle. Zusammen mit anderen Gebern sei man dazu bereit, dabei zu helfen, das Land wieder aufzubauen und zu reformieren.
"Diese Reise ist ein deutliches Zeichen der Unterstützung für die Ukrainer", sagte von der Leyen. Es sei der 44. Tag des Kriegs und sie sei regelmäßig mit Selenskyj zu verschiedenen Themen in Kontakt.
Von der Leyen war in der Nacht zum Freitag mit dem Zug von Südostpolen nach Kiew aufgebrochen. Die ehemalige Bundesverteidigungsministerin wird von einer Delegation begleitet, der auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell, der slowakische Ministerpräsident Eduard Heger und mehrere EU-Parlamentarier angehören./mfi/DP/eas