MOSKAU (dpa-AFX) - Im Krieg in der Ukraine sieht Russland nach den jüngsten Verhandlungen in der Türkei auch Belarus weiter als möglichen Vermittler. "Wir sind dafür, dass unsere belarussischen Freunde weiterhin eine positive Rolle in den russisch-ukrainischen Verhandlungen spielen, und Belarus ist eine hervorragende Plattform für die Fortsetzung solcher Verhandlungen", sagte Russlands Außenminister Sergej Lawrow am Freitag in Moskau.
In Belarus hatte Machthaber Alexander Lukaschenko zuvor eine Teilnahme an den Gesprächen verlangt. Ohne sein Land sei keine Lösung möglich, meinte er. Lawrow schloss zwar auch andere Verhandlungsorte nicht aus, machte sich aber zugleich für Belarus als Sicherheitsgaranten der Ukraine stark. Die ersten russisch-ukrainischen hatte es in Belarus gegeben. Die Ukraine sieht Belarus nicht mehr als neutralen Vermittler, da es auch Angriffe von dortigem Gebiet aus gab.
Minsk war in der Vergangenheit Gastgeber der Verhandlungen um eine friedliche Lösung des Konflikts in der Ostukraine. Die Minsker Abkommen von 2014 und 2015 sollten den Konflikt im Donbass beenden und die Wiedereingliederung der prorussischen Separatistengebiete in die Ukraine ermöglichen. Als der russische Präsident Wladimir Putin Ende Februar die Gebiete Luhansk und Donezk als unabhängige Staaten anerkannte, wurde das Abkommen für gescheitert erklärt. Danach befahl Putin einen Einmarsch der russischen Armee zum Schutz der Gebiete./bal/DP/ngu