DJ Wacker Chemie und Corden Pharma ab 2024 in Impfstoffbereitschaft
FRANKFURT (Dow Jones)--Wacker Chemie hat als eines von mehreren Unternehmen von der Bundesregierung den Zuschlag für eine Pandemiebereitschaft bei der Impfstoffproduktion für die Jahre 2024 bis 2029 erhalten. Wie der Münchener MDAX-Konzern mitteilte, wird er entsprechend mehr als 80 Millionen Euro jährlich in den Ausbau seiner Kapazitäten investieren.
Im Falle des Andauerns der Covid-19 Pandemie oder einer neuen Pandemie sollen Wacker und Corden Pharma 80 Millionen Impfstoff-Dosen pro Jahr herstellen. Es bestehe die Option, dass die Bundesregierung das Volumen auf 100 Millionen Dosen pro Jahr erhöht. Für das Bereithalten der entsprechenden Produktionskapazitäten erhalten die Unternehmen ein jährliches Bereitschaftsentgelt.
Wacker Chemie zufolge hat sich der Konzern zusammen mit Corden Pharma, der Pharma-Marke der International Chemical Investors Group (ICIG) als Bietergemeinschaft für die Produktionsbereitschaft von Impfstoffen auf Basis von Messenger-Ribonukleinsäure (mRNA) beworben. Wie die Unternehmen mitteilten, erhielten sie nun neben vier weiteren Unternehmen den Zuschlag.
Wacker will am Biotech-Standort in Halle die Produktion um vier Produktionslinien erweitern und im Zuge dessen dort mehr als 200 Mitarbeiter einstellen. Der Standort soll in ein Kompetenzzentrum für die mRNA-Produktion ausgebaut werden.
Corden Pharma wiederum ist für die Herstellung von Lipiden unter anderem für die Lipid-Nanopartikel zuständig, die dafür sorgen, dass der Wirkstoff umschlossen und so sicher in die Körperzellen transportiert wird. Außerdem übernimmt Corden Pharma die aseptische Abfüllung und Verpackung des in Halle hergestellten und formulierten mRNA-Impfstoffes.
Ab dem Start der Bereitschaftsphase 2024 halten Wacker und Corden Pharma Produktionskapazitäten für den Bedarfsfall vor. Tritt dieser ein, stellt die Bundesregierung den Kontakt zu dem Unternehmen her, das den jeweiligen mRNA-Impfstoff, der produziert werden soll, entwickelt hat. Wacker und Corden Pharma übernehmen dann gemeinsam die Produktion des mRNA-Impfstoffes. Ein Großteil der Produktion soll in Deutschland erfolgen, alle Produktionsschritte innerhalb der Europäischen Union.
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April 11, 2022 04:55 ET (08:55 GMT)
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