DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (13:10 Uhr)
INDEX Stand +- % +-% YTD E-Mini-Future S&P-500 4.469,50 -0,3% -5,9% E-Mini-Future Nasdaq-100 14.230,75 -0,7% -12,8% Euro-Stoxx-50 3.869,26 +0,3% -10,0% Stoxx-50 3.786,39 -0,1% -0,8% DAX 14.259,45 -0,2% -10,2% FTSE 7.649,01 -0,3% +3,9% CAC 6.612,68 +1,0% -7,6% Nikkei-225 26.821,52 -0,6% -6,8% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 155,47 -1,10
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 94,56 98,26 -3,8% -3,70 +27,9% Brent/ICE 99,80 102,78 -2,9% -2,98 +30,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.956,93 1.946,80 +0,5% +10,13 +7,0% Silber (Spot) 25,04 24,78 +1,1% +0,27 +7,4% Platin (Spot) 991,55 979,05 +1,3% +12,50 +2,2% Kupfer-Future 4,73 4,73 -0,1% -0,01 +6,1%
Die Ölpreise geben deutlicher nach. Hintergrund sind Befürchtungen über eine nachlassende Nachfrage in China aufgrund des Anstiegs der Corona-Infektionen. "Die Abriegelungen, die die Ölnachfrage im zweitgrößten Verbraucherland der Welt bremsen, drohen noch länger anzuhalten", so die Commerzbank. Daneben werde auf das Treffen der EU-Außenminister am Nachmittag geschaut, wo über ein mögliches russisches Ölembargo beraten werden soll.
AUSBLICK AKTIEN USA
Mit Abgaben dürfte die Wall Street in die neue Handelswoche starten. Die weiter steigenden Zinsen bleiben das Hauptthema am Markt. Die Rendite der zehnjährigen US-Anleihen legt erneut zu und notiert aktuell bei 2,76 Prozent - nach 2,70 Prozent am Freitagabend. Zudem deutet sich nicht nur eine kräftige Straffung der Geldpolitik mittels Zinsanhebungen durch die US-Notenbank zur Bekämpfung der Inflation an, sondern auch eine Verkleinerung der Bilanz. Dem Markt wird auf diesem Wege Liquidität entzogen, was einer weiteren Straffung gleichkommt. Die weiter steigenden Marktzinsen dürften vor allem den Technologiesektor weiter belasten. Für Der Nasdaq-Composite hatte in der Vorwoche 3,9 Prozent eingebüßt. Mit Spannung werde vor diesem Hintergrund auch auf die am Dienstag anstehenden Inflationsdaten aus den USA für März gewartet. Volkswirte erwarten hier im Schnitt eine Inflationsrate von 8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat - abermals höher als im Februar, als die Inflation bereits 7,9 Prozent erreicht hatte. Dies dürfte die Fed in ihrem eingeschlagenen Kurs bestärken. Bei den Einzelwerten geht es vorbörslich für die Twitter-Aktie deutlicher abwärts. Tesla-Gründer Elon Musk wird doch nicht in den Twitter-Aufsichtsrat einziehen. Vergangene Woche war bekannt geworden, dass Musk 9,2 Prozent der Anteile an Twitter gekauft hatte und damit größter Aktionär wurde. In einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht hatte Musk angegeben, dass diese Beteiligung "passiv" sein werde. Er beabsichtige nicht, Einfluss auf wichtige strategische Entscheidungen zu nehmen.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Uneinheitlich - Während der DAX leicht nachgibt, geht es für den Euro-Stoxx-50 nach oben. Hier stützt der Ausgang der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen. Diese konnte Amtsinhaber Emmanuel Macron für sich entscheiden und trifft nun in der Stichwahl auf die Rechtspopulistin Marine Le Pen. Der CAC-40 gewinnt 0,8 Prozent auf 6.604 Punkte. Belastend wirken die gleichen Themen wie zuvor: Der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine sowie die Notenbankpolitik in Folge der galoppierenden Inflation. Dazu blicken immer mehr Unternehmen mit Sorge auf die Diskussion über ein Gas-Embargo, das fast nur die deutsche Wirtschaft träfe und eine schwere Rezession auslösen dürfte. Belastend wirkt auch die anhaltende Abriegelung von Schanghai im Rahmen der Null-Covid-Politik der chinesischen Regierung. Mit Spannung wartet der Markt auf die EZB-Sitzung am Donnerstag. Unter den steigenden Marktzinsen leiden Technologie- und konjunkturnahe Werte. Banken stellen den Tagesgewinner mit Aufschlägen von 1,2 Prozent in Europa. Der Sektor profitiert von weiter steigenden Marktzinsen in Europa. Für die Aktien der Societe Generale geht es gleich um 7,1 Prozent nach oben, nachdem diese mitgeteilt hatte, dass sie ihre Aktivitäten in Russland einstellen werde. Für die Aktie von Nokian geht es 12,2 Prozent nach unten. Im Handel wird darauf verwiesen, dass die beschlossenen EU-Sanktionen gegenüber Russland das Geschäft des Reifenproduzenten belasten, der in Russland eine Produktionsstätte besitzt. Positiv wird an der Börse gewertet, dass Rheinmetall (+6,8%) und Krauss-Maffei Wegmann weitere 100 Radpanzer an die britischer Armee liefern. Die Papiere des Stahlherstellers Voestalpine steigen um 1,3 Prozent. Der Konzern befindet sich in "weit fortgeschrittene" Verhandlungen über den Verkauf seines 80-prozentigen Anteils an der Tochtergesellschaft Voestalpine Texas. Ein Verkauf könnte die Nettofinanzverschuldung deutlich senken.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 9:28 Uhr Fr, 17:44 Uhr % YTD EUR/USD 1,0908 -0,0% 1,0888 1,0873 -4,1% EUR/JPY 136,89 +1,0% 136,51 135,20 +4,6% EUR/CHF 1,0189 +0,1% 1,0190 1,0150 -1,8% EUR/GBP 0,8368 -0,0% 0,8374 0,8350 -0,4% USD/JPY 125,48 +1,0% 124,98 124,34 +9,0% GBP/USD 1,3036 +0,0% 1,3018 1,3020 -3,7% USD/CNH (Offshore) 6,3807 +0,2% 6,3826 6,3704 +0,4% Bitcoin BTC/USD 41.453,32 -3,1% 42.343,81 43.714,93 -10,3%
Wenig verändert zeigt sich der Dollar-Index. Die Fed habe mit ihrem Zinserhöhungszyklus schon begonnen, wohingegen die EZB wohl noch bis nach dem Sommer warten dürfte, heißt es von der Commerzbank. Das bedeute, dass bei der US-Notenbank nicht mehr so viel dazwischen kommen könne. Wenn aus irgendeinem Grund bis zum Herbst die Konjunktur soweit abschmieren würde, dass Zinserhöhungen nicht mehr angemessen wären, dann stünde der Dollar - weil die Fed schon vorgelegt habe - mit einem mittelfristig größeren Zinsvorteil da. Daher seien Erwartungen darüber, wo die beiden Zentralbanken 2023 ihre Zinszyklen ausklingen lassen könnten, nicht gleich viel wert. Und daher sei es richtig, dass der Dollar zulege.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die Aktienmärkte in Ostasien haben am Montag Verluste verbucht, wobei diese in Hongkong im späten Geschäft mit über 3 Prozent am stärksten waren. Gedrückt wurde der Markt weiter von der falkenhaften Ausrichtung der US-Notenbank, die sich in der Vorwoche am Fed-Protokoll und in Aussagen führender Fed-Banker gezeigt hatte. Die steigende Inflation befeuerte die Sorge, dass die Notenbanken ihr mit verschärfter Politik Herr zu werden versuchen. Bestätigung fand die Sorge in Daten aus China, denen zufolge die Verbraucherpreise im März den schnellsten Anstieg seit drei Monaten verzeichnet haben. Daneben ängstigte weiter der Ukraine-Krieg, der mit unverminderter Härte fortgeführt wird. So befürchteten Teilnehmer, dass die Auswirkungen auf den Welthandel die Unternehmensergebnisse negativ beeinflussen, was sich an der anstehenden Berichtssaison zum ersten Quartal zeigen würde. In China drückten auch weiter die Maßnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie. Zudem lastete hier besonders das verschärfte Vorgehen Pekings gegen das Datenmonopol von Internetplattformen. Derweil sind die Autoverkäufe in China im März um mehr als 10 Prozent zurückgegangen. Die Hersteller hatten mit längeren Untewrbrechungen der Produktion zu kämpfen, nachdem strenge Einschränkungen wegen neuer Covid-19-Ausbrüche die Lieferketten unterbrachen. Unter den chinesischen Autowerten fielen Geely um 7 Prozent, Changan um 10,7 Prozent und Byd um 7,2 Prozent. Der Ölkonzern Cnooc will durch einen Börsengang in Schanghai 4,41 Milliarden Dollar einnehmen - wenige Monate, nachdem die Börsennotierung in New York erlosch.
CREDIT
Uneinheitlich zeigen sich am Montag die Risikoprämien am europäischen Kreditmarkt. Zwar kommen sie leicht zurück von den Freitagshochs, konsolidieren damit jedoch den Bereich des höchsten Prämienniveaus in rund zwei Wochen. Die erste Runde der Präsidentenwahl in Frankreich sorgt zwar für Beruhigung, ist jedoch weiter im Ausgang offen. Gleichzeitig treibt jedoch der globale Renditeanstieg bei den Staatsanleihen.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
AIRBUS
BOC Aviation, ein Flugzeugleasingunternehmen mit Sitz in Singapur, hat 80 Airbus-Flugzeuge der A320-Neo-Familie bestellt. Wie Airbus mitteilte, umfasst die Bestellung 10 Maschinen A321XLR, 50 Flugzeuge A321neo und 20 A320neo. Insgesamt habe BOC Aviation damit 453 Flugzeuge bei Airbus bestellt.
CROPENERGIES
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
April 11, 2022 07:15 ET (11:15 GMT)
DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
Für die interne Vorstandsvergütung wird Cropenergies bis einschließlich Donnerstag bis zu 21.000 Aktien an der Börse kaufen. Der Erwerb sei auf ein Volumen von 300.000 Euro begrenzt, teilte die Südzucker-Tochter mit.
HOCHTIEF
hat die im Februar gestartete Übernahmeofferte für seine australische Tochtergesellschaft Cimic um zwei Wochen verlängert. Bis zum 26. April können Cimic-Aktien Hochtief noch zum Stückpreis von 22 australischen Dollar angedient werden. Bis zum vergangenen Freitag hatte Hochtief seine Cimic-Beteiligung auf knapp 92,2 Prozent ausgebaut.
RHEINMETALL/KRAUSS-MAFFEI WEGMANN
Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann (KMW) liefern der britischen Armee ab 2024 weitere 100 Boxer-Radpanzer. Großbritannien zog jetzt eine entsprechende Option aus einem Liefervertrag aus dem Jahr 2019. Die jetzt bestellten Fahrzeuge werden sowohl im Vereinigten Königreich als auch in Deutschland produziert.
RHEINMETALL
Der Rüstungskonzern bereitet sich auf die Lieferung von Kampfpanzern in die Ukraine vor. Dabei handele es sich um den Leopard 1, das Vorgängermodell des derzeit in der Bundeswehr eingesetzten Leopard 2, zitiert das Handelsblatt Vorstandschef Armin Papperger. "Der erste Leopard 1 könnte in sechs Wochen geliefert werden", sagte Papperger laut Handelsblatt. Voraussetzung dafür sei die Zustimmung der Bundesregierung.
SIEMENS ENERGY
hat für eine Stromverbindung zwischen Großbritannien und Deutschland den Zuschlag für zwei Wechselrichterstationen erhalten. Ein entsprechender Vertrag sei mit dem privaten NeuConnect-Konsortium geschlossen worden, dem unter anderem Allianz Capital Partners angehört, teilte Siemens Energy mit. Der Auftragswert belaufe sich auf einen hohen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag Euro und werde für das laufende Geschäftsjahr gebucht.
WACKER CHEMIE
hat als eines von mehreren Unternehmen von der Bundesregierung den Zuschlag für eine Pandemiebereitschaft bei der Impfstoffproduktion für die Jahre 2024 bis 2029 erhalten. Wie der Münchener MDAX-Konzern mitteilte, wird er entsprechend mehr als 80 Millionen Euro jährlich in den Ausbau seiner Kapazitäten investieren.
RUSAL/RIO TINTO
Der russische Aluminiumhersteller Rusal und sein britisch-australischer Wettbewerber Rio Tinto streiten sich über die Implikationen westlicher Sanktionen bei einem Gemeinschaftsunternehmen. Wie die United Co. Rusal mitteilte, ist der Konzern nicht damit einverstanden, dass die Rio Tinto plc die vollständige Kontrolle über die Queensland Alumina Ltd. (QAL) übernimmt, einen der größten Aluminiumoxidraffinerien Australiens. An der Queensland Alumina Ltd ist Rusal mit 20 Prozent beteiligt.
SCANIA
Der schwedische Lkw-Hersteller hat beim Europäischen Gerichtshof Berufung gegen eine Strafentscheidung aus Brüssel wegen Verstoßes gegen EU-Kartellvorschriften eingelegt. Im Jahr 2017 hatte die EU-Kommission Scania zu einer Geldstrafe von über 880 Millionen Euro verurteilt, weil das Unternehmen zwischen 1997 und 2011 an Absprachen mit anderen europäischen Lkw-Herstellern teilgenommen haben soll.
TELECOM ITALIA
hat am Sonntag einen Medienbericht über eine Cyberattacke zurückgewiesen. Es habe weder einen Cyberangriff noch einen Erpressungsversuch gegen das Unternehmen gegeben, erklärte der Telekomkonzern in Reaktion auf einen Bericht der italienischen Online-Publikation Tag43. Der Betrieb sei nicht durch solche Angriffe unterbrochen worden.
CNOOC
Der größten chinesischen Ölkonzerne will durch einen Börsengang in Schanghai 4,41 Milliarden Dollar einnehmen - wenige Monate, nachdem die Börsennotierung in New York erlosch. Wie das staatliche Unternehmen am Montag mitteilte, verkauft es insgesamt 2,6 Milliarden Aktien für 10,80 Yuan (1,70 Dollar bzw 1,56 Euro) je Aktie. Inklusive einer Mehrzuteilungsoption für weitere 390 Millionen Aktien könnte der Gesamterlös aus dem IPO in China 5,07 Milliarden Dollar betragen.
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April 11, 2022 07:15 ET (11:15 GMT)
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