DJ Destatis bestätigt deutsche HVPI-Inflationsrate von 7,6 Prozent
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Inflationsdruck in Deutschland hat im März vor allem wegen der kriegsbedingt stark gestiegenen Energiepreise wie erwartet deutlich zugenommen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in zweiter Veröffentlichung mitteilte, stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 2,5 Prozent und lag um 7,6 (Februar: 5,5) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Damit wurden die Ergebnisse der Vorabschätzung wie erwartet bestätigt.
Die Verbraucherpreise in nationaler Definition erhöhten sich demnach gegenüber dem Vormonat um ebenfalls 2,5 Prozent und überstiegen ihr Vorjahresniveau um 7,3 (5,1) Prozent. Auch dies entsprach wie erwartet den Ergebnissen der Vorabveröffentlichung. Die Kernverbraucherpreise stiegen um 0,6 Prozent auf Monats- und 3,4 Prozent auf Jahressicht.
"Neben der Corona-Pandemie wirkt sich nun der Krieg Russlands gegen die Ukraine deutlich auf die Teuerung in Deutschland aus, insbesondere bei Heizöl, Kraftstoffen und Erdgas sowie einzelnen Nahrungsmitteln", kommentierte Destatis-Präsident Georg Thiel die Zahlen.
Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich von März 2021 bis März 2022 um 12,3 Prozent. Besonders stark stiegen die Preise für Energieprodukte mit 39,5 (22,5) Prozent. Leichtes Heizöl kostete 144,0 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, Kraftstoffe 47,4 Prozent und Erdgas 41,8 Prozent. Die Teuerungsrate bei festen Brennstoffen betrug 19,3 Prozent und die bei Strom 17,7 Prozent.
Der Preisauftrieb bei den Energieprodukten wurde von mehreren Faktoren beeinflusst: Neben den krisenbedingten Effekten wirkte sich auch die zu Jahresbeginn gestiegene CO2-Abgabe von 25 auf 30 Euro pro Tonne CO2 aus. Superbenzin verteuerte sich gegenüber dem Vormonat um 20,4 Prozent und auf Jahressicht um 41,9 Prozent. Bei Diesel waren es sogar 30,8 bzw 62,6 Prozent.
Nahrungsmittel kosteten 6,2 (5,3) Prozent mehr als vor einem Jahr, darunter Speiseöl 17,2 Prozent und frisches Gemüse 14,8 Prozent. Gebrauchte Pkw verteuerten sich um 23,9 Prozent, Dienstleistungen um 2,8 Prozent.
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April 12, 2022 02:20 ET (06:20 GMT)
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