FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Dienstag weiter unter Druck gestanden. Gegen Mittag fiel der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,16 Prozent auf 154,74 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg im Gegenzug bis auf 0,88 Prozent. Das ist der höchste Stand seit Juli 2015.
Hintergrund der steigenden Kapitalmarktzinsen ist die hohe und weiter steigende Inflation. Zahlen aus Deutschland bestätigten am Morgen den starken Preisauftrieb. Während die Verbraucherpreise im März zum Vorjahresmonat um 7,3 Prozent stiegen, erhöhten sich die Großhandelspreise mit 22,6 Prozent in Rekordgeschwindigkeit. Auch in der Eurozone ist die Preisentwicklung seit längerem wesentlich schärfer, als es der Europäischen Zentralbank (EZB) recht sein kann. Anleger verlangen im Fall hoher Inflationsraten häufig einen Ausgleich, der sich in steigenden Renditen spiegelt.
Am Nachmittag blicken die Marktteilnehmer gespannt auf neue Inflationszahlen aus den USA. Die Regierung veröffentlicht ihre Daten für März. Es wird mit einer Inflationsrate von mehr als acht Prozent gerechnet. Im Februar hatte die Teuerung knapp acht Prozent betragen. Das war der höchste Wert seit etwa 40 Jahren. Die hohe Teuerung treibt nicht nur die Kapitalmarktzinsen, sondern drängt auch die US-Notenbank Fed zu einer deutlich strafferen Geldpolitik./bgf/jsl/jha/