FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Dienstag nach US-Inflationsdaten gestiegen. Bis zum frühen Abend legte der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,29 Prozent auf 155,46 Punkte zu. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen fiel im Gegenzug auf 0,79 Prozent. Am Morgen hatte sie noch mit 0,87 Prozent den höchsten Stand seit Juli 2015 erreicht.
Von erneuten Verlusten zu Handelsbeginn erholte sich die Anleihekurse am Nachmittag. Die Verbraucherpreisdaten aus den USA stützten auch die Festverzinslichen in der Eurozone. Die Inflationsrate stieg zwar im März mit 8,5 Prozent auf den höchsten Stand seit Ende 1981. Die Kernrate, bei der schwankungsanfällige Energie- und Lebensmittelpreise herausgerechnet werden, legte jedoch weniger als erwartet zu.
"Ob die Inflationsrate im März ihren Gipfel erreicht hat, hängt vor allem von der weiteren Preisentwicklung bei Öl und Benzin ab", schreiben die Experten der Commerzbank. "Sollte der Ölpreis auf dem jetzigen Niveau von um die 100 Dollar je Barrel Brent verharren und nicht wieder steigen, liegt der Inflationshöhepunkt wohl hinter uns." Allerdings sei auch dann nicht mit einem schnellen Rückgang der Inflation zu rechnen.
Der jüngste Aufwärtstrend der Anleihen dürfte aber anhalten. Die US-Notenbank hat für die nächsten Monate kräftige Zinserhöhungen signalisiert. Die aktuellen Daten dürften daran kaum etwas ändern. In der Eurozone wird die EZB voraussichtlich zögerlicher vorgehen. Aber auch hier rückt eine Zinswende angesichts der hohen Inflation näher.
Zahlen aus Deutschland bestätigten am Morgen den starken Preisauftrieb. Während die Verbraucherpreise im März zum Vorjahresmonat um 7,3 Prozent stiegen, legten die Großhandelspreise mit 22,6 Prozent in Rekordgeschwindigkeit zu./jsl/he