PFORZHEIM (dpa-AFX) - Die "Pforzheimer Zeitung" zu Steinmeier/Kiew:
"Steinmeier hat - anders als die langjährige Kanzlerin Angela Merkel - offen eingestanden, sich in Wladimir Putin geirrt zu haben, er hat politische Fehler eingeräumt und diese bedauert. Er hat zu Beginn des Krieges sehr schnell und sehr deutlich Putin verurteilt. Das alles macht seine Fehler nicht ungeschehen. Steinmeier gehörte zu jenen, die nach der Annexion der Krim am schnellsten und umfassendsten auf Putins Russland zugegangen sind. Heute ist klar: Steinmeier, große Teile der SPD, aber auch Merkel haben Putin mit ihrem Verhalten den kriegerischen Weg bereitet, den er heute beschreitet. Insofern ist der ukrainische Zorn allzu verständlich, auch heute noch. Doch schon das Beispiel von Botschafter Andrij Melnyk zeigt, dass diplomatische Affronts eher kontraproduktiv sind. Der deutsche Unmut über Melnyk und dessen Attacken wächst. Und nun? Reden, Wogen glätten, verständnisvoll bleiben - der Feind der freien Welt sitzt in Moskau. Nicht in Kiew und nicht in Berlin."/yyzz/DP/men