FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind nach den Gewinnen am Vortag wieder unter Druck geraten. Am Mittwoch fiel der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future im frühen Handel um 0,29 Prozent auf 154,73 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen betrug 0,84 Prozent. Sie bewegt sich wieder nahe des am Dienstagmorgen mit 0,87 Prozent erreichten höchsten Stands seit Juli 2015.
Verbraucherpreisdaten aus den USA hatten die Renditen am europäischen Anleihemarkt am Dienstag unter Druck gesetzt, doch am Mittwoch zogen sie wieder deutlich an. Die Inflationsrate war zwar im März mit 8,5 Prozent auf den höchsten Stand seit Ende 1981 geklettert. Die Kernrate, bei der schwankungsanfällige Energie- und Lebensmittelpreise herausgerechnet werden, legte jedoch weniger als erwartet zu.
Die Experten der Landesbank BayernLB schrieben, ein Entspannungssignal für die Inflation und damit für die Anleihen dürften die Verbraucherpreisdaten für März noch nicht darstellen. Denn wichtige Kerninflations-Komponenten wie die Mietsteigerungen und der Lohndruck in den USA deuteten darauf hin, dass der Teuerungsdruck hoch bleibe.
Auch jüngste Inflationsdaten aus Großbritannien bestätigten diesen Eindruck. Dort beschleunigte sich der bereits starke Anstieg der Verbraucherpreise noch einmal. Im März erhöhten sie sich gegenüber dem Vorjahresmonat überraschend deutlich um 7,0 Prozent. Die Inflationsrate liegt klar über dem Ziel der britischen Notenbank von zwei Prozent.
Vor diesem Hintergrund wächst der Druck auf die Notenbanken dies- und jenseits des Atlantiks, die Geldpolitik weiter zu straffen. Der Anleihemarkt spiegelt dies bereits wider: Die Renditen befinden sich seit Wochen im Aufwind./la/bgf/eas