FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Mittwoch zugelegt. Sie knüpften so an ihre Vortagsgewinne an. Bis zum Nachmittag stieg der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,30 Prozent auf 155,68 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen fiel auf 0,77 Prozent. Sie entfernte sich so von ihrem am Dienstagmorgen erreichten höchsten Stand seit Juli 2015. Die Rendite war damals bis auf 0,87 Prozent gestiegen.
Insgesamt haben die Finanzmärkte vor der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag eine abwartende Haltung eingenommen. Grundlegende Änderungen der Geldpolitik werden noch nicht erwartet. Angesichts der sehr hohen Inflation sind allerdings die Erwartungen gestiegen, dass die EZB noch in diesem Jahr die Zinsen anheben könnte. Allerdings berücksichtigt die EZB auch die wachsenden Risiken für das Wirtschaftswachstum. Diese resultieren vor allem aus dem Ukraine-Krieg und der strikten chinesischen Corona-Politik.
Der Preisdruck bleibt hoch. In den USA sind die Erzeugerpreise im März noch stärker als erwartet gestiegen. Die Preise auf Herstellerebene legten gegenüber dem Vorjahresmonat um 11,2 Prozent zu. Das ist der stärkste Preisanstieg seit Erhebungsbeginn 2010. Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 10,6 Prozent gerechnet.
Auch jüngste Inflationsdaten aus Großbritannien bestätigten dies. Dort beschleunigte sich der bereits starke Anstieg der Verbraucherpreise noch einmal. Im März erhöhten sie sich gegenüber dem Vorjahresmonat überraschend deutlich um sieben Prozent. Die Inflationsrate liegt klar über dem Ziel der britischen Notenbank von zwei Prozent./jsl/he