
DJ FEIERTAGS-ÜBERBLICK Wirtschaft, Politik/17. und 18. April 2022
Die wichtigsten Meldungen zu Wirtschafts- und Politikthemen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.
Umfrage: Unzufriedenheit mit Kanzler Scholz auf Rekordhoch
Die Unzufriedenheit mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat ein neues Rekordhoch erreicht. Laut einer INSA-Umfrage für die Zeitung Bild am Sonntag (BamS) mit 1.002 Befragten sind 49 Prozent mit der Arbeit des Kanzlers unzufrieden. Das sei der höchste Wert seit Beginn seiner Amtszeit. Zufrieden waren demnach 38 Prozent. Mit der Bundesregierung seien 55 Prozent der Befragten unzufrieden (zufrieden: 35 Prozent). Im ebenfalls von INSA für BamS erhobenen Sonntagstrend kommt die SPD wie in der Vorwoche auf 25 Prozent, die Union verharrt bei 26 Prozent. Leicht hinzugewonnen haben die Grünen, die in dieser Woche auf 17 Prozent (+1) kommen. Die FDP bleibt bei 10 Prozent, die AfD büßt einen Punkt ein auf 10 Prozent. Die Linke gewann in der Umfrage einen Punkt hinzu auf 5 Prozent.
Von der Leyen will Russland-Sanktionen auf wichtige Sberbank ausweiten
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen plant die Ausweitung der russischen Sanktionen auf die wichtige Sberbank und bereitet einen Mechanismus für ein Ölembargo vor, wie sie der Bild am Sonntag sagte. Die EU-Kommission entwickele "gerade kluge Mechanismen, damit im nächsten Sanktionsschritt auch Öl einbezogen werden kann".
PBOC sichert pandemiegeplagten heimischen Unternehmen Unterstützung zu
Die chinesische Zentralbank (PBoC) und die Devisenregulierungsbehörde des Landes haben den heimischen Unternehmen Unterstützung durch die Finanzinstitute zugesichert. Die chinesische Wirtschaft leidet derzeit unter neuerlichen Beschränkungen, die Peking zur Eindämmung der jüngsten Corona-Pandemiewelle angeordnet hat, wie Konjunkturdaten zeigten. Darauf teilte die PBoC mit, dass sie genügend Liquidität bereitstellen und die Banken anweisen werde, mehr Kredite zu vergeben. Unternehmen oder Privatpersonen, die besonders hart von den jüngsten Lockdowns betroffen seien, sollten leichter Zugang zu Krediten bekommen.
Chinesische Wirtschaft wächst im 1. Quartal stärker als erwartet
Das Wachstum der chinesischen Wirtschaft hat sich im ersten Quartal trotz neuerlicher Lockdowns stärker als erwartet beschleunigt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei im Auftaktquartal verglichen mit dem Vorjahr um 4,8 Prozent gestiegen, teilte das chinesische Nationale Statistikbüro am Montag mit. Volkswirte hatten ein Wachstum von 4,6 Prozent prognostiziert, nachdem die chinesische Wirtschaft im letzten Quartal 2021 auf Jahressicht um 4,0 Prozent gewachsen war. Im Vergleich zum vierten Quartal verlangsamte sich das Wachstum im ersten Quartal jedoch auf 1,3 Prozent. Im letzten Quartal 2021 war im Vergleich zum Vorquartal ein Anstieg um 1,6 Prozent verzeichnet worden.
Lockdowns bremsen chinesische Industrieproduktion im März
Pandemiebedingte Einschränkungen haben das Wachstum der chinesischen Industrieproduktion im März gebremst. Wie das Nationale Statistikbüro des Landes mitteilte, stieg die Produktion im vergangenen Monat zum Vorjahr um 5 Prozent. Volkswirte hatten im Konsens diesen Wert vorausgesagt. In den Monaten Januar und Februar war allerdings noch ein Wachstum von 7,5 Prozent verzeichnet worden. Einzelhandelsumsätze. Diese wuchsen im März auf Jahressicht um 3,5 Prozent, übertrafen damit aber die Konsensschätzung der Ökonomen von 2 Prozent. In den ersten beiden Monaten des Jahres waren die Einzelhandelsumsätze im Vergleich zum Vorjahr um 6,7 Prozent gestiegen.
BoJ/Kuroda bekräftigt lockere Geldpolitik
Der Gouverneur der Bank of Japan (BoJ), Haruhiko Kuroda, hat den geldpolitischen Kurs der Notenbank bekräftigt. Forderungen nach Zinserhöhungen, um eine weitere Abwertung der Landeswährung Yen einzudämmen, erteilte er eine Absage. Sowohl Kuroda als auch Finanzminister Shunichi Suzuki warnten, dass eine rasche Abwertung des Yen negative Folgen für die japanische Wirtschaft zeitigen könnte. Suzuki verwies darauf, dass Unternehmen steigende Kosten nicht an die Verbraucher weitergeben könnten und die Löhne nur langsam stiegen. Kuroda merkte an, dass die Schwäche des Yen für die verschiedenen Branchen unterschiedliche Folgen habe. Insgesamt sei sie aber positiv für die heimische Wirtschaft, weil die japanischen Unternehmen im Ausland höhere Gewinne erzielten
Nordkorea testet neues System für taktische Atomwaffen
Nordkorea hat offenbar ein neues Waffensystem für taktische Atomwaffen getestet. Die "taktische Lenkwaffe neuen Typs" sei von "großer Bedeutung für die drastische Verbesserung der Feuerkraft der Artillerieeinheiten an der Front und die Steigerung der Effizienz beim Einsatz taktischer Atomwaffen", meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Sonntag (Ortszeit).
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April 18, 2022 12:21 ET (16:21 GMT)
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