DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA
Die russische Armee hat offenbar ihre seit Wochen erwartete Großoffensive im Osten der Ukraine gestartet. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte am Montagabend mit, "dass die russischen Truppen den Kampf um den Donbass begonnen haben". Damit sei nun "die zweite Phase des Kriegs" eingeleitet", erklärte der ukrainische Präsidentenberater Andrij Jermak. "Ein sehr großer Teil der ganzen russischen Armee wird nun für diese Offensive verwendet", sagte Selenskyj im Messengerdienst Telegram. "Egal, wieviele russische Soldaten dorthin gebracht wurden, wir werden kämpfen. Wir werden verteidigen", kündigte der Staatschef an.
Unterdessen lieferten die USA neue Waffen an die Ukraine. Vier Flugzeuge hätten am Sonntag militärisches Gerät angeliefert, teilte ein hoher Vertreter des US-Verteidigungsministeriums mit. Dabei handelt es sich um die ersten Lieferungen aus dem neuen militärischen Hilfspaket im Volumen von 800 Millionen Dollar (rund 737 Millionen Euro), welches das Weiße Haus am Mittwoch angekündigt hatte.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
12:25 US/Johnson & Johnson, Ergebnis 1Q, New Brunswick
13:00 US/Travelers Cos Inc, Ergebnis 1Q, St. Paul
13:30 US/Lockheed Martin Corp, Ergebnis 1Q, Bethesda
18:00 FR/L'Oreal SA, Umsatz 1Q, Clichy
22:00 US/Netflix Inc, Ergebnis 1Q, Los Gatos
22:08 US/International Business Machines Corp (IBM), Ergebnis 1Q, Armonk
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- Munich Re, Ergebnis 1Q
- Traton SE, Ergebnis 1Q
- BMW AG, Ergebnis 1Q
- Schaeffler AG, Ergebnis 1Q
- Zalando SE, Ergebnis 1Q
- Wacker Neuson SE, Ergebnis 1Q
- Deutz AG, Ergebnis 1Q
- Rheinmetall AG, Ergebnis 1Q
- Siltronic AG, Ergebnis 1Q
- Secunet Security Networks AG, Ergebnis 1Q
- Metro AG, Ergebnis 1H
- Stemmer Imaging AG, Ergebnis 1Q
- Carl Zeiss Meditec AG, Ergebnis 2Q
DIVIDENDENABSCHLAG
Airbus 1,50 EUR Beiersdorf 0,70 EUR Cliq Digital 1,10 EUR Ahold 0,52 EUR Unicredit 0,538 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR
-US 14:30 Baubeginne/-genehmigungen März Baubeginne PROGNOSE: -2,2% gg Vm zuvor: +6,8% gg Vm Baugenehmigungen PROGNOSE: -2,1% gg Vm zuvor: -1,9% gg Vm 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 14.106,00 -0,1% E-Mini-Future S&P-500 4.401,00 +0,3% E-Mini-Future Nsdq-100 13.982,25 +0,5% Nikkei-225 26.977,30 +0,7% Schanghai-Composite 3.197,95 +0,1% +/- Ticks Bund -Future 154,46 -25 Vortag: INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.848,68 +0,54% -10,46% (14.4.) Stoxx50 3.783,10 +0,58% -0,93% (14.4.) DAX 14.163,85 +0,62% -10,83% (14.4.) FTSE 7.616,38 +0,47% +2,66% (14.4.) CAC 6.589,35 +0,72% -7,88% (14.4.) DJIA 34.411,69 -0,11% -5,30% (18.4.) S&P-500 4.391,69 -0,02% -7,86% (18.4.) Nasdaq-Comp. 13.332,36 -0,14% -14,78% (18.4.) Nasdaq-100 13.910,76 +0,13% -14,76% (18.4.) Nikkei-225 26.799,71 -1,08% -6,92% (18.4.) EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 154,71 -75 (14.4.)
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Mit einem verhaltenen Start rechnen Händler am Dienstag an Europas Börsen. Viele Marktteilnehmer seien in dieser Woche noch im Urlaub, so dass große Neupositionierungen nicht erwartet werden. Der Datenkalender ist am Morgen leer, wichtige Konjunkturtermine gibt es noch nicht. Der DAX dürfte in der Seitwärtsspanne von 14.000 bis 14.200 Punkten pendeln. Die neue russische Offensive in der Ukraine gebe keinen neuen Rahmen für die Börse. Vielmehr dürften die Kurse zunächst durch Hedge-Eindeckungen gestützt werden. Zahlreiche Marktteilnehmer hatten ihre Portfolios vor den Feiertagen gegen eine weitere Eskalation der Lage abgesichert. Leicht positiv wird das BIP zum ersten Quartal in China gesehen. Zwar stieg es stärker als erwartet, jedoch schwächte sich die Entwicklung im März bereits wegen zahlreicher Lockdowns ab.
Rückblick (Donnerstag: Etwas fester - Für den Aktienmarkt lieferte die Bestätigung der Leitzinsen durch die EZB keinen Impuls, vielmehr wurden Aktien durch den kleinen Verfall der Optionen auf die Indizes leicht gestützt. Obwohl die Risiken für Inflation und Wachstum höher eingestuft werden, bewegte sich die EZB keinen Zentimeter in Richtung einer früheren Anhebung der Leitzinsen vorwärts, was aber kaum Auswirkungen auf den Aktienmarkt hatte. Voestalpine (+1,5%) hat die Mehrheit an seinem Stahlwerk in Texas an Arcelormittal verkauft. Ericsson fielen nach Erstquartalszahlen um 5,0 Prozent. Atlantia legten um 4,3 Prozent zu. Die Benetton-Familie will gemeinsam mit Blackstone ein Gebot über 12,7 Milliarden Euro oder 23 Euro je Anteilsschein für Atlantia abgeben. Benetton hält bereits 33 Prozent der Anteile. Das Umsatzwachstum von Hermes (+2,7%) von 27 Prozent im ersten Quartal sei "beeindruckend", so Bryan Garnier.
DAX/MDAX/TECDAX (Donnerstag)
Etwas fester - Überraschend legte VW erste Eckdaten vor, die an der Börse nicht gut ankamen, die Aktie verlor 1,5 Prozent. Den Netto-Cashflow des Bereiches Automobile gab VW mit rund 1,5 Milliarden Euro an. Damit liegt er deutlich unter der Markterwartung von 2,4 Milliarden. Den Ausblick stuften die Analysten von Jefferies als vorsichtig ein, die Kommentare zu den Aussichten seien vage. Drägerwerk brachen nach vorläufigen Zahlen zum ersten Quartal und einer Gewinnwarnung um 4,7 Prozent ein.
XETRA-NACHBÖRSE
Am letzten Abend vor dem langen Osterwochenende ist der nachbörsliche Handel erwartungsgemäß sehr ruhig verlaufen. Negative Vorgaben der Wall Street lasteten dabei etwas auf den Kursen. Unter den Einzelwerten reagierten Leifheit kaum auf die vorläufigen Erstquartalszahlen des Herstellers von Haushaltsgeräten. Das Unternehmen hatte schon bei der Veröffentlichung der Zahlen zum vergangenen Jahr Ende März gewarnt, dass der Krieg in der Ukraine und gestörte Lieferketten sein Geschäft spürbar belasteten.
USA - AKTIEN (Montag)
Etwas leichter - Das Marktumfeld zeigte sich angesichts des Krieges in der Ukraine weiter volatil. Auch die hohe Inflation und steigende Marktzinsen verunsicherten die Anleger. China hat indessen ein langsameres Wachstum von Bruttoinlandsprodukt und Industrieproduktion gemeldet. Ökonomen bezweifeln, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ihr diesjähriges Wachstumsziel erreichen wird. Im Fokus der Anleger stand zudem die Berichtssaison in den USA. Mit Bank of America (+3,4%) hat eine weitere US-Großbank Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt. Die Bank verzeichnete zwar einen Gewinnrückgang, schnitt aber besser ab als von Analysten erwartet. Die Zahlen des kleineren Wettbewerbers Bank of New York Mellon (-2,3%) lagen knapp über den Erwartungen, doch meldete das Institut einen negativen Sondereinfluss aufgrund des Rückzugs aus dem Russlandgeschäft. Twitter machten einen Sprung um 7,5 Prozent. Der Verwaltungsrat des Kurznachrichtendiensts verabschiedete am Freitag einen Plan zur Abwehr des feindlichen Übernahmeversuchs von Großaktionär und Tesla-Chef Elon Musk. Tesla (+2%)zeigten sich unbeeindruckt davon, dass ein US-Richter einen folgenschweren Tweet des Tesla-Gründers Elon Musk aus dem Jahr 2018 zum Rückzug seines Unternehmens von der Börse als "falsch und irreführend" eingestuft hat. Indessen könnte das Tesla-Werk nahe Schanghai Berichten zufolge zu Wochenbeginn wieder geöffnet werden, nachdem es wegen eines Corona-Lockdowns geschlossen war. Charles Schwab (-9,4%) hat im ersten Quartal einen niedrigeren Gewinn bei rückläufigen Einnahmen verzeichnet und die Markterwartungen verfehlt. Verizon Communications (-0,8%) will den Mindestlohn für neue Mitarbeiter auf 20 Dollar pro Stunde anheben.
(Donnerstag)
Schwächer - Vor dem langen Osterwochenende agierten die Anleger vorsichtig, zumal der Krieg in der Ukraine mit unverminderter Härte andauert. Neue Konjunkturdaten enthielten Licht und Schatten. Der Uni-Michigan-Index für die Verbraucherstimmung überraschte positiv mit einem deutlichen Anstieg. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war höher als erwartet, verharrte aber auf niedrigem Niveau. Die Einzelhandelsumsätze stiegen etwas weniger stark als erwartet. Im Blick stand die beginnende Bilanzssaison. Daneben zog die Offerte von Elon Musk zur vollständigen Übernahme von Twitter das Interesse auf sich. Die Aktie legte zwar zunächst zu, blieb dabei aber deutlich unter dem Gebot von 54,20 Dollar je Aktie. Nach kritischen Analystenkommentaren fiel sie schließlich um 1,7 Prozent auf 45,08 Dollar. Die Banken Citigroup (+1,6%), Goldman Sachs (-0,1%), Morgan Stanley (+0,8%) und Wells Fargo (-4,5%) hatten mit ihren Zahlen durchweg besser abgeschnitten als erwartet. Bei Wells Fargo bemängelten Beobachter, dass die Bank mit der Auflösung von Rückstellungen ein schwaches Hypothekengeschäft kompensiert habe. Stärkster Wert im Dow waren Nike (+4,7%) nach einem positiven Analystenkommentar. JP Morgan hat die Empfehlung "Overweight" bekräftigt, weil sich nach Meinung von Analyst Matthew Boss das China-Geschäft des
Sportartikelherstelles ungeachtet der jüngsten Lockdowns beleben wird.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,48 +3,0 2,45 174,7 5 Jahre 2,80 +1,6 2,79 154,5 7 Jahre 2,87 +3,2 2,84 143,0 10 Jahre 2,87 +3,9 2,83 135,7 30 Jahre 2,95 +3,4 2,92 105,2
Am Anleihemarkt stiegen am Montag die Renditen nach dem kräftigen Anstieg vor dem Osterwochenende weiter. Die Rendite 10-jähriger Papiere notierte 3,9 Basispunkte höher bei 2,87 Prozent.
(Donnerstag)
Die Anleiherenditen legten kräftig zu, was Beobachter mit den Daten vom Arbeitsmarkt erklärten. Die Zahl der Folgeanträge auf Arbeitslosenhilfe sei so niedrig wie zuletzt 1970, was von einem extrem knappen Angebot an Arbeitskräften zeuge. Allerdings fand am Donnerstag am Anleihemarkt eine verkürzte Sitzung statt, so dass dünne Umsätze die Entwicklung verzerrt haben könnten. Nach Aussage von Beobachtern spiegelt jedoch auch die Entwicklung am Anleihemarkt die Erwartung eines nachlassenden Inflationsdrucks. Die Rendite zweijähriger Titel war am Donnerstag nämlich niedriger als zu Wochenbeginn. Anleger zweifelten offenbar daran, dass die US-Notenbank ihrer falkenhafte Rhetorik in die Tat umsetze, vermutete Michael Pearce von Capital Economics.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Do 17:04 Uhr % YTD EUR/USD 1,0772 -0,1% 1,0778 1,0782 -5,3% EUR/JPY 138,03 +0,8% 136,98 135,69 +5,5% EUR/CHF 1,0190 +0,0% 1,0584 1,0158 -1,8% EUR/GBP 0,8290 +0,0% 0,8286 0,8259 -1,3% USD/JPY 128,14 +0,8% 127,08 125,85 +11,3% GBP/USD 1,2994 -0,1% 1,3011 1,3054 -4,0% USD/CNH 6,3832 +0,0% 6,3801 6,3921 +0,5% Bitcoin BTC/USD 40.717,77 -0,2% 40.784,60 40.448,39 -11,9%
Der Dollar legte am Montag mit den andauernden Unsicherheiten und der Erwartung steigender Zinsen zu. Der Dollarindex gewann 0,3 Prozent.
(Donnerstag)
Kräftig steigende Anleiherenditen trieben am Donnerstag den Dollar nach oben. Der Dollarindex stieg um 0,4 Prozent. Der Euro geriet im Gegenzug mit der Entscheidung der EZB unter Druck, an ihrer Geldpolitik vorerst festzuhalten. Einige Analysten hatten erwartet, dass die EZB eine frühere Zinswende signalisieren würde. Von in der Spitze 1,0924 Dollar rutschte der Euro zeitweise bis auf 1,0757 Dollar, erholte sich im späten Handel aber auf rund 1,0830 Dollar.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 108,05 108,21 -0,1% -0,16 +46,1% Brent/ICE 113,32 113,16 +0,1% 0,16 +48,0%
Öl verteuerte sich am Montag weiter, nachdem die Ölpreise bereits vor dem langen Wochenende mit Sorgen vor einem EU-Importembargo für russische Ölprodukte deutlich angezogen hatten. Hinzu kamen politische Unsicherheiten und Produktionskürzungen in Libyen. Der Preis für das Barrel der US-Sorte WTI stieg um 0,9 Prozent auf 107,91 Dollar.
(Donnerstag)
Die Ölpreise zogen nach anfänglichen Verlusten deutlicher an. Das Barrel US-Öl der Sorte WTI verteuerte sich um 2,6 Prozent auf 106,95 Dollar. Der Brent-Preis stieg in ähnlichem Maße. Marktteilnehmer erklärten die Preiserholung mit einem Bericht der New York Times. Demnach bereitet die EU ein Embargo für russische Ölprodukte vor - eine Maßnahme, die bislang daran gescheitert ist, dass einige EU-Mitgliedsländer sehr stark von Ölimporten aus Russland abhängig sind.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.974,97 1.979,20 -0,2% -4,24 +8,0% Silber (Spot) 25,80 25,86 -0,2% -0,06 +10,7% Platin (Spot) 1.019,95 1.014,85 +0,5% +5,10 +5,1% Kupfer-Future 4,79 4,80 -0,3% -0,01 +7,5%
Gold profitierte am Montag angesichts des andauernden Ukrainekriegs leicht von seinem Status als vermeintlich "sicherer Hafen". Der Preis für die Feinunze stieg um 0,2 Prozent auf 1.978 Dollar.
(Donnerstag)
Der Goldpreis ermäßigte sich am Donnerstag um 0,3 Prozent auf 1.972 Dollar je Feinunze. Neben dem festeren Dollar und den steigenden Anleiherenditen nannten Marktteilnehmer nachlassende Inflationsängste als Grund für den Rückzug der Anleger.
MELDUNGEN SEIT DONNERSTAGTAG 17.30 UHR
INFLATON EUROPA
Die regelmäßig von der Europäischen Zentralbank (EZB) befragten Professional Forecasters haben ihre Prognosen für die Inflation im Euroraum angehoben und rechnen 2022 mit einer doppelt so starken Teuerungsrate wie bisher, sowie 2023 mit einer Rate von wenigstens 2 Prozent. Laut dem aktuellen Survey of Professional Forecasters prognostizieren die Experten für 2022 einen Anstieg der Verbraucherpreise um 6,0 (bisher: 3,0) Prozent und für das Jahr 2023 von 2,4 (1,8). Für das Jahr 2024 wird weiterhin eine Teuerungsrate 1,9 Prozent erwartet. Langfristig sehen die Experten die Inflation bei 2,1 (2,0) Prozent.
POLITIK DEUTSCHLAND
Die Unzufriedenheit mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat ein neues Rekordhoch erreicht. Laut einer INSA-Umfrage für die Zeitung Bild am Sonntag mit 1.002 Befragten sind 49 Prozent mit der Arbeit des Kanzlers unzufrieden. Das sei der höchste Wert seit Beginn seiner Amtszeit. Zufrieden waren demnach 38 Prozent. Mit der Bundesregierung seien 55 Prozent der Befragten unzufrieden (zufrieden: 35 Prozent).
HAUSHALTSPOLITIK DEUTSCHLAND
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sieht für den Ergänzungshaushalt dieses Jahres zusätzliche Schulden in Höhe von rund 35 Milliarden Euro vor. Das geht nach Informationen des Nachrichtenmagazins Spiegel aus dem gegenwärtigen Stand der Planungen des Bundesfinanzministeriums hervor. Lindner braucht die Mittel, um die jüngsten Entlastungspakete für Bürger und Wirtschaft gegen die Auswirkungen des Ukrainekriegs zu finanzieren. So sollen die Deutschen unter anderem Heizkostenzuschüsse bekommen, die Energiesteuern sinken und auch ein einmaliger Aufschlag aufs Kindergeld ist vorgesehen. Auch die humanitären Hilfen an die Ukraine werden daraus finanziert.
LOHNPOLITIK DEUTSCHLAND
Die Gewerkschaften pochen angesichts der steigenden Preise auf Lohnerhöhungen in den kommenden Tarifrunden, wollen aber auch die Arbeitsplatzsicherheit berücksichtigen. "Inflationsausgleich, eine Beteiligung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an den Produktivitätsgewinnen und eine Verteilungswirkung bleiben die Hauptziele unserer Tarifpolitik, auch in dieser schweren Krise", sagte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschafsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). "Dass Preissteigerungen mittelfristig in die Lohnsteigerungen einfließen müssen, ist doch klar", fügte er hinzu.
FRANKREICH
Nach Bekanntwerden von Untreue-Vorwürfen gegen die rechtspopulistische französische Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen und weitere Ex-EU-Abgeordnete will das EU-Parlament zu Unrecht gezahlte Beträge zurückfordern. Insgesamt gehe es um "617.000 zu Unrecht gezahlte Euro", sagte ein Vertreter des EU-Parlaments am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Das Parlament werde in den kommenden Wochen mit den "Rückforderungen fortfahren".
TÜRKEI
Die türkische Armee hat eine neue Boden- und Luftoffensive gegen die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) im Nordirak gestartet. Wie Verteidigungsminister Hulusi Akar am Montag mitteilte, waren an dem Einsatz gegen die PKK in drei Regionen nahe der türkischen Grenze auch Drohnen und Kampfhubschrauber beteiligt. "Eine große Zahl an Terroristen" sei "neutralisiert" worden. Der Einsatz werde in den "kommenden Stunden und Tagen" verstärkt.
USA
Die USA richten den ursprünglich für Ende März geplanten Asean-Gipfel nun Mitte Mai aus. Er werde das "dauerhafte Engagement" der USA für die Staaten des Verbandes Südostasiatischer Nationen (Asean) demonstrieren, erklärte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, am Samstag. Der Verband spiele eine "zentrale Rolle bei der Bereitstellung nachhaltiger Lösungen für die dringendsten Herausforderungen".
USA / NORDKOREA
Nach einer beispiellosen Serie von Raketenstarts und Andeutungen eines Atomtests durch Pjöngjang ist der US-Sonderbeauftragte für Nordkorea am Montag zu Gesprächen in Seoul eingetroffen. Sung Kim will nach US-Angaben während seines fünftägigen Besuchs mit seinem südkoreanischen Kollegen Noh Kyu Duk und anderen Beamten zusammenkommen. Während er sich in Südkorea aufhält, finden auch die jährlichen gemeinsamen Militärübungen zwischen Seoul und Washington statt, die ebenfalls am Montag begannen.
FED
James Bullard, einer der frühesten Befürworter starker Zinserhöhungen durch die US-Notenbank, schließt eine beträchtliche Erhöhung nicht aus, obwohl er nicht davon ausgeht, dass eine solche notwendig ist. Er wies jedoch darauf hin, dass die Fed in der Vergangenheit die Zinssätze stärker erhöht hat, und wenn es um eine mögliche Erhöhung um 75 Basispunkte gehe, "würde ich das nicht ausschließen".
PBOC
Die chinesische Zentralbank (PBoC) und die Devisenregulierungsbehörde des Landes haben den heimischen Unternehmen Unterstützung durch die Finanzinstitute zugesichert, um die Folgen der neuen pandemiebedingten Lockdowns besser verkraften zu können.
BIP CHINA
Das Wachstum der chinesischen Wirtschaft hat sich im ersten Quartal trotz neuerlicher Lockdowns stärker als erwartet beschleunigt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei im Auftaktquartal verglichen mit dem Vorjahr um 4,8 Prozent gestiegen, teilte das chinesische Nationale Statistikbüro mit. Volkswirte hatten ein Wachstum von 4,6 Prozent prognostiziert, nachdem die chinesische Wirtschaft im letzten Quartal 2021 auf Jahressicht um 4,0 Prozent gewachsen war. Im Vergleich zum vierten Quartal verlangsamte sich das Wachstum im ersten Quartal jedoch auf 1,3 Prozent. Im letzten Quartal 2021 war im Vergleich zum Vorquartal ein Anstieg um 1,6 Prozent verzeichnet worden.
INDUSTRIEPRODUKTION CHINA
Pandemiebedingte Einschränkungen haben das Wachstum der chinesischen Industrieproduktion im März gebremst. Wie das Nationale Statistikbüro des Landes mitteilte, stieg die Produktion im vergangenen Monat zum Vorjahr um 5 Prozent. Volkswirte hatten im Konsens diesen Wert vorausgesagt. In den Monaten Januar und Februar war allerdings noch ein Wachstum von 7,5 Prozent verzeichnet worden. Die Einzelhandelsumsätze wuchsen im März auf Jahressicht um 3,5 Prozent, übertrafen damit aber die Konsensschätzung der Ökonomen von 2 Prozent. In den ersten beiden Monaten des Jahres waren die Einzelhandelsumsätze im Vergleich zum Vorjahr um 6,7 Prozent gestiegen.
BoJ/Kuroda bekräftigt lockere Geldpolitik
Der Gouverneur der Bank of Japan (BoJ), Haruhiko Kuroda, hat den geldpolitischen Kurs der Notenbank bekräftigt. Forderungen nach Zinserhöhungen, um eine weitere Abwertung der Landeswährung Yen einzudämmen, erteilte er eine Absage. Sowohl Kuroda als auch Finanzminister Shunichi Suzuki warnten, dass eine rasche Abwertung des Yen negative Folgen für die japanische Wirtschaft zeitigen könnte.
MERCEDES-BENZ
Die Werke von Mercedes-Benz sind aus Sicht des Betriebsrats nicht ausreichend für die Wende zur E-Mobilität gewappnet. "Wir müssen in der Lage sein, noch schneller auf die steigende Nachfrage nach Elektroautos zu reagieren", sagt Michael Häberle, Betriebsratsvorsitzender des Stammwerks in Stuttgart-Untertürkheim und Mitglied des Aufsichtsrats, dem Nachrichtenmagazin Spiegel.
KUKA
Der Roboterhersteller Kuka erwartet für die kommenden Jahre ein starkes Wachstum in China. Laut der Langfristplanung in einem Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG soll der Umsatz in China bis 2024 durchschnittlich um jährlich 30 Prozent wachsen, schreibt die "Welt am Sonntag". Bis 2027 soll der China-Umsatz auf 2,35 Milliarden Euro von 589 Millionen Euro klettern und damit 40 Prozent aller Erlöse beitragen.
LEIFHEIT
hat im ersten Quartal unter den steigenden Material-, Fracht- und Energiekosten sowie Engpässen in den Beschaffungsmärkten gelitten. Zudem sei eine Konsumzurückhaltung der Verbraucher in den Kernmärkten spürbar gewesen, teilte das Unternehmen mit. Preiserhöhungen würden nur zeitversetzt Wirkung zeigen und könnten die Kostenerhöhungen nur teilweise kompensieren.
PETROPAVLOVSK
Das Bergbauunternehmen mit Sitz in London erwägt wegen der Sanktionen gegen Russland den Verkauf seiner Goldminen im Fernen Osten Russlands. Es gehe konkret um drei Minen und ein Verarbeitungswerk auf dem Gebiet zwischen Russland und China, teilte Petropavlovsk am Donnerstag mit.
DEEZER
Der Musikstreamingdienst fusioniert mit einer bereits gelisteten Zweckgesellschaft (SPAC). Angestrebt wird ein Börsengang mit einer Bewertung von 1,05 Milliarden Euro, teilte das französische Unternehmen mit. Deezer fusioniert mit der in Paris notierten I2PO SA. Hinter dem Unternehmen steht die französische Familie Pinault, Hauptaktionär des Gucci-Eigentümers Kering, und der Banker Matthieu Pigasse von Centerview Partners.
BANK OF AMERICA
hat im ersten Quartal zwar die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr gesteigert, aber einen Gewinnrückgang verbucht. Dabei übertraf das Unternehmen aber die Erwartungen von Analysten. Im ersten Quartal erzielte die Bank Einnahmen von 23,2 Milliarden Dollar. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es 22,8 Milliarden Dollar. Netto verdiente das Geldinstitut 7,1 (Vorjahr: 8,1) Milliarden Dollar. Je Aktie betrug das Ergebnis 80 (86) Cent. Analysten hatten die Einnahmen nach Angaben von Factset auf 23,1 Milliarden Dollar und das Ergebnis je Aktie auf 75 Cent geschätzt.
TESLA
Tesla wird in der neuen Fabrik in Grünheide bis Jahresende voraussichtlich nur rund 30.000 Fahrzeuge fertigen, wie die Automobilwoche unter Berufung auf interne Berechnungen aus Unternehmenskreisen berichtet. Die Fabrik sei in der ersten Ausbaustufe für jährlich 500.000 Fahrzeuge ausgelegt.
TESLA
Ein US-Richter hat einen folgenschweren Tweet des Tesla-Gründers Elon Musk zum Rückzug seines Unternehmens von der Börse als "falsch und irreführend" eingestuft. Wie aus am späten Freitagabend bei Gericht eingereichten Dokumenten hervorgeht, kam der Bundesrichter Edward Chen in einer unveröffentlichten Teilentscheidung im Verfahren zwischen dem Elektroautokonzern und Investoren zum Ergebnis, dass Musk 2018 "leichtfertig und in vollem Bewusstsein" falsche Tatsachen verbreitet habe.
Der Onlinedienst setzt sich gegen den Versuch der feindlichen Übernahme durch den Technologieunternehmer Elon Musk zur Wehr. Der Verwaltungsrat verabschiedete einen Plan, der die Rechte der derzeitigen Anteilseigner stärkt, wie das US-Unternehmen am Freitag mitteilte. Musk, der erst kürzlich als Großaktionär bei Twitter eingestiegen war, wird damit der von ihm beabsichtigte Aufkauf der übrigen Aktien des Unternehmens erschwert.
Dem Milliardär Elon Musk droht bei seinen Übernahmeplänen für Twitter offenbar Konkurrenz. Der Private-Equity-Investor Thoma Bravo arbeitet laut einem Zeitungsbericht an einem möglichen Angebot für den Kurznachrichtendienst. "Sie machen einen Vorstoß", sagte eine informierte Person über die Beteiligungsgesellschaft, die bereits Tech-Größen wie McAfee und Landesk besitzt, der New York Post.
Die Beteiligungsgesellschaft Apollo Global Management denkt offenbar über die Finanzierung eines möglichen Übernahmeangebots für Twitter nach. Darüber sei diskutiert worden, berichtet eine Person, die mit den Überlegungen des Unternehmens vertraut ist.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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April 19, 2022 01:31 ET (05:31 GMT)
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